2001 erschien mit Herr Lehmann das erste Buch des zuvor hauptsächlich als Musiker tätigen Sven Regener. Eine Geschichte wird eher nicht erzählt. Die Titelfigur driftet planlos aber durchaus glücklich durch die Kneipenszene West-Berlins und wundert sich, dass ihn alle „Herr Lehmann“ nennen aber duzen. Am 9. November 1989 merkt Frank Lehmann kaum, dass er 30 wird und die Mauer fällt.
Das Buch wurde zu einem großen Erfolg und daher von Leander Haußmann verfilmt sowie von Regner durch die Bücher Neue Vahr Süd und Der kleine Bruder zur Trilogie erweitert. Da Herr Lehmann seinerzeit bei Eichborn veröffentlicht wurde, liegt dort jetzt auch eine Comic-Adaption des Buches vor.
Tim Dinter hat (mit Unterbrechungen) drei Jahre an dem Comic gearbeitet. Während Leander Haußmann in seiner Verfilmung von Herr Lehmann mit allerlei inszenatorischen Mätzchen arbeitete und markante Darsteller wie Christian Ulmen (in der Titelrolle) oder Detlev Buck (Rubbeldiekatz) sich die Charaktere vielleicht ein wenig zu sehr aneigneten, erfreut Dinters Comic durch seine schwarzweiße Schlichtheit.
Die Figuren sind simpel aber jederzeit wiedererkennbar zu Papier gebracht und sehr gelegentlich gibt es auch leicht verwaschen wirkende Bildhintergründe zu sehen. Diese zurückhaltende Grafik ermöglicht einen unverbauten Blick auf Regeners Geschichte. Wichtiger noch ist, dass dessen eigenwillige Merksätze über Schweinebraten („Kruste wird sowieso überschätzt“), Frühstücker in Kneipen („Der Feind an sich“) oder die subtilen Unterschiede zwischen Liebe und Verliebtheit im Comic noch stärker funkeln als im Kinofilm.
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