Mittlerweile ist das seit 2002 alljährlich beim Schüren Verlag erscheinende „Filmjahr Bücher“ sehr viel mehr als lediglich ein weiterer Ergänzungsband, der neben das mehrbändige „Lexikon des internationalen Films“ in das Regal mit der Filmliteratur gestellt werden sollte. Hans Peter Koll und Jörg Gerle gelingt es immer wieder den Rückblick auf das jeweilige Kinojahr sehr lebendig zu vermitteln.
Das Titelbild ziert diesmal aus guten Gründen ein Foto aus “Birdman“ mit Michael Keaton, doch viele Rubriken und Stilmittel blieben unverändert, was zumeist Vorteile hat. Doch zuvor kurz zu den Schwächen des Buchs. Das Problem mit dem “The“ wurde immer noch nicht gelöst, denn sowohl “The Interview“ als auch “The Visit“ sind z. B. unter “T“ und nicht unter “I“ oder “V“ zu finden. Es wurden auch diesmal wieder sehr viele TV-Produktionen in die lexikalische Auflistung aufgenommen. Bei der immer mal wieder in Richtung großes Kino schielenden (und sehr gelegentlich sogar dort laufenden) “Tatort“-Reihe mag dies noch angehen. Doch nur wenige Filmfreunde dürften sich für Inhaltsangaben und Auflistungen der Crewmitglieder zu TV-Filmen nach Büchern von Utta Danella oder Rosamunde Pilcher interessieren, zumal die Kurzbewertungen zu diesen “Filmen“ meist vernichtend sind. Zwischenfrage: Entstand 2015 tatsächlich keine einzige neue Folge von “Das Traumschiff“ oder hat hier doch eine Art “Qualitätspolizei“ zugeschlagen?
Doch ansonsten ist alles bestens. Eine “Art von Jahreschronik“ präsentiert Highlights und Krisenherde des Kinos. Als Schwerpunktthema werden diesmal unter dem Motto “Spielmütig“ 25 junge deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler recht ausführlich und sehr lebendig vorgestellt. Gut ist auch, dass weiterhin das Medium DVD bzw. Blu-ray sehr stark berücksichtigt wird. Bei vielen Filmen findet innerhalb der einzelnen Besprechungen auch das Bonusmaterial der Heimkino-Veröffentlichung Erwähnung. Dies ist naturgemäß etwas schwierig, da noch längst nicht alle der besprochenen Filme zum Erscheinungszeitpunkt des Lexikons auf DVD oder Blu-ray vorliegen. Eine sinnvolle Ergänzung ist daher ein Anhang, der ausführlich auf „herausragende DVD und Blu-ray Editionen“ eingeht. Aufbau und Zusammenstellung überzeugen einmal mehr und das “Lexikon des internationalen Films“ ist somit auch diesmal wieder das beste – aber mittlerweile leider auch einzige – deutschsprachige Filmjahrbuch.
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