Eine Ausgabe der Fachzeitschrift Reddition beschäftigte sich 2013 mit einem interessanten Kapitel der US-Comicgeschichte. Während die legendären EC-Comics in den 50er-Jahren ihr Erscheinen aufgrund der Umtriebe einiger selbsternannter Moralapostel wegen angeblicher Jugendgefährdung einstellen mussten, gelang es dem Verleger James Warren Mitte der 60er-Jahre Horror-Comic-Magazine wie Creepy, Eerie oder Vampirella an die Kioske zu bringen.
Diese Hefte erschienen – genau wie das MAD-Magazin des EC-Verlegers William Gaines – im größeren Magazin-Format und zunächst komplett in Schwarzweiß. Dadurch war Warren nicht dem Comics Code ausgesetzt und konnte blutrünstige Geschichten veröffentlichen. James Warrens erstes erfolgreiches Magazin war Famous Monsters of Filmland, in dem unter der Leitung von Forrest J. Ackerman über klassische Horrorfilme berichtet wurde.
Angespornt durch den Erfolg dieser Reihe, den er auch noch mit einer großen Palette von Horror-Merchandise-Produkten flankierte, startete Warren 1964 das Magazin Creepy in dem er schwarzweiße Horror-Stories von zuvor bei EC tätigen Zeichnern wie Joe Orlando, Wally Wood, Al Williamson oder Frank Frazetta veröffentlichte. 1966 bzw. 1969 folgten dann Eerie und Vampirella. Comickünstler wie Richard Corben, Bernie Wrightson, Neal Adams oder Steve Ditko sowie etliche spanische oder auch philippinische Zeichner wirkten im Laufe der Zeit bei diesen Magazinen mit.
Die Reddition bietet zu einem interessanten Schwerpunktthema wieder eine umfassende und vertiefte Berichterstattung. Das Magazin beschreibt das Phänomen der Warren Comics, enthält Porträts der wichtigsten Zeichner wie Frazetta, Wrightson, Corben, Alex Toth oder Gene Colan, schildert Aufstieg und Niedergang des Verlages sowie die Wiedergeburt von Creepy und Eerie bei Dark Horse.
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