Der blonde Hannes Kröger war einst auf allen Meeren zuhause, doch jetzt sind die Haare grau und er sorgt für Stimmung im Hippodrom auf der Großen Freiheit im Hamburger Rotlichviertel St. Pauli. Als er dort auf seine Matrosenkumpels Fiete und Jens von der Padua trifft, macht sich bei ihm Fernweh breit. Doch gleichzeitig lernt Hannes die junge Gisa kennen, mit der er ein bürgerliches Leben plant. Doch Gisa fühlt sich zum deutlich jüngeren Werftarbeiter Willem hingezogen…
Helmut Käutner (Unter den Brücken, Des Teufels General) wollte seinen Film zunächst nur Große Freiheit nennen, doch das gefiel den Nazis nicht. Ansonsten machte Käutner jedoch keine Zugeständnisse und ließ 1943 den Hamburger Hafen so stark einnebeln, dass keine Hakenkreuzfahne zu sehen war.
Die Innenaufnahmen entstanden nicht in der zerbombten Hansestadt, sondern zunächst in Berlin und später musste die Produktion kriegsbedingt nach Prag umziehen. Dort erlebte der von Goebbels als zu düster befundene Film am 15. Dezember 1944 seine Premiere. In Deutschland wurde Große Freiheit Nr. 7 erst nach Kriegsende am 6. September 1945 gezeigt.
Hans Albers hatte zuvor zwar schon gelungene Auftritte in Filmen wie Wasser für Canitoga oder Der Mann, der Sherlock Holmes war, doch unsterblichen Ruhm erlangte er dank seiner tragisch gebrochenen Darstellung des Hannes Kröger. Es ist unendlich rührend, wie er sich vorsichtig um die junge Gisa (war nie besser: Ilse Werner) bemüht, während seine in grandiosen Farbaufnahmen eingefangenen Interpretationen von Liedern wie La Paloma oder Auf der Reeperbahn nachts um halb eins für immer ein Teil der Hamburger Folklore sein werden.
Erst 2019 wurde der Film in zufriedenstellender Qualität auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Werner Krien, der zuvor bereits Kameramann beim Hans-Albers-Farbfilm Münchhausen war, gelangen gedämpft bunte Bilder vom Nachtleben auf St. Pauli und von einem sehr zivil anmutenden Hamburg. Die neue Restaurierung der Murnau-Stiftung präsentiert den Film zwar nicht ganz ohne Verschmutzungen im Bild, doch Käutners grandiose Farbdramaturgie dieses wohl besten deutschen Films der Nazizeit beeindruckte noch nie so sehr, wie in dieser neuen Fassung.
Extras der Blu-ray: 16-seitiges Booklet mit interessanten Texten von Olaf Müller und Anke Wilkening, Trailer von circa 1945 (3:30 min), Als Split Screen gibt es drei kurze Szenen in zwei verschiedenen Versionen zum Vergleichen von Inlands- und Exportfassung zu sehen (insgesamt 4:01 min)
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