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100% DC # 5: Batman und die Monster-Männer

Seinen ersten Auftritt hatte Professor Hugo Strange in “US-Detective Comics #36“ im Feb. 1940 und somit ist er – noch vor dem Joker – einer der ersten immer wieder kehrenden Protagonisten von Batman. Matt Wagner (Grendel, Mage, Trinity: Batman/Superman/Wonder Woman) siedelt seine Erzählung im ersten Jahr von Batman an, aber nach den Ereignissen von Frank Millers „Year One“. Auch gibt es ein Wiedersehen mit anderen bekannten Namen aus Jeph Loebs „Long Halloween“ und „Dark Victory“, welche auch in der Anfangszeit von Batman spielt. Gotham City wird also von Carmine “der Römer“ Falcone regiert, der Commissioner heißt noch nicht James Gordon (sondern Edward Grogan) und Bruce Wayne ist verliebt und seine Freundin heißt – ganz wie am Anfang – Julie Madison.

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Und da ist der verrückte Professor, der auf Grund seiner Minderwertigkeitsgefühle und mit Hilfe der Genmanipulation neue Menschen, schönere Menschen erschaffen möchte, dem aber nur riesenhafte Monster gelingen. Da seine Forschung viel Geld verschlingt, setzt er diese ein für Raubzüge, was natürlich Batman auf den Plan ruft. Sowohl Strange, als auch Julies Vater – ein Industrieller in Gotham City – leihen sich von Sal Maroni Geld und bekommen prompt Schwierigkeiten. Es kommt zum finalen Shut-Down, bei dem sich alle Wege kreuzen.

Matt Wagner („Dreigestirn“) versteht es wunderbar eine grandiose Story zu entwickeln und diese in herrlichen Bildern umzusetzen. Die Charakterisierung der handelnden Akteure ist sehr nachvollziehbar und allen Hauptpersonen lässt er die gleiche Liebe angedeihen. Ihm gelingt es mit sehr viel Gefühl allen Personen Raum zu gewähren, um alle ihre Wesenszüge voll präsentieren zu können. Eine überaus spannende Handlung vermag den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Sein Batman ist positiv, aber berechnend – auf keinen Fall ein durchgeknallter Psychopath, der Amok läuft.

Wagner schafft es, den Typen interessante Wesenszüge angedeihen zu lassen, die unglaublich viel Spaß machen zu beobachten. Nicht ganz gebunden an die bestehende Continuity entwickelt er eine Story, die von vorne bis hinten spannend und unterhaltend ist. Das Remake kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Sehr viele kleine Details lassen den Leser schmunzeln und erhöhen den Lesegenuss auf sehr angenehme Weise: Kurze Erwähnungen bekannter Charaktere (Harvey Dent, Vicki Vale, Red Hood u.a.) ohne Auftritte runden die Story ab.

Das Ende ist ein wenig offen. Die sehr positiv beschriebene Beziehung zwischen Bruce und Julie ist – anderes, als man es vielleicht vermuten könnte – zum Schluss nicht auseinander, sondern intensiver. Kein Wunder, denn die “Monster-Männer“ gehören zu dem Dreier-Zyklus “Dark Moon Rising“ von Wagner. Alle drei Teile beleuchten die Anfangsjahre des Dunklen Ritters. Im zweiten Teil wird es um den Mönch gehen aus “US-Detective Comics #31“. In diesem Heft wurde Julie Madison vom Mönch entführt und sicherlich gibt es ein Wiedersehen. Hoffentlich wird dieses ebenfalls mal auf deutsch erscheinen.

Norbert Elbers


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