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Sucker Punch

Mit dem Remake von George A. Romeros Dawn of the Dead sowie den Comicverfilmungen 300 und Watchmen lieferte Zack Snyder drei temporeiche und visuell aufregende Filme ab, die ihren Vorlagen keine Schande machen. Doch wie gut ist Snyder, wenn er eine eigene Geschichte umsetzt?

Sucker Punch

In Sucker Punch erzählt er 2011 von einem Mädchen namens Babydoll, das nachdem ihr Stiefvater ihre Mutter und ihre Schwester ermordet hat, von diesem in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wird. Hier soll eine Lobotomie an ihr vorgenommen werden. Doch in ihrer Phantasie macht Babydoll das Irrenhaus zum Bordell und versucht gemeinsam mit vier dort ebenfalls gegen ihren Willen festgehaltenen jungen Frauen zu fliehen. Dabei setzt Babydoll ihre Fähigkeit ein, hypnotisch zu tanzen und Männer in Trance zu versetzen.

Sucker Punch

Doch diese Tänze enthält uns Zack Snyder vor, sondern lässt Babydoll und ihre Mitstreiterinnen stattdessen actionreiche Abenteuer in verschiedenen Welten (Samurai-Japan, Steampunk-Version des I. Weltkrieges, Peter-Jackson-Fantasy und Ghosts of Mars-SciFy) bestehen. Das klingt nicht nur wirr, sondern ist es auch. Sucker Punch ist eine Wundertüte voller schlechter Ideen und trotz der rasanten Actioneinlagen im Videogame-Look nervtötend bis langweilig.

Sucker Punch

Snyder schwebte anscheinend ein kunterbuntes Emanzipationsdrama vor, das sich kritisch mit weiblichen Sexobjekten in Videogames und Actionfilmen auseinandersetzen sollte. Daher sind fast alle männlichen Figuren (abgesehen vom immer zuverlässigen Scott Glenn als Mentor in den Traum-im-Traum-Sequenzen) bösartig und flache Karikaturen.

Sucker Punch

Da jedoch auch die fünf weiblichen Figuren erschreckend blass charakterisiert werden, wird nicht klar, was das Ganze eigentlich soll. Doch immerhin gelingt Snyder eine halbwegs originelle Schlusspointe, die dann allerdings auch nichts mehr rausreißt

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Legend

Die Kray-Zwillinge, die in den 50er und 60er Jahren als Gangster das Londoner East End terrorisierten, wurden 1990 bereits von den Zwillingen Gary und Martin Kemp (Spandau Ballet) verkörpert. In Legend spielt in einer Doppelrolle Mad Max Tom Hardy das kriminelle Duo. Hardy hat bereits beeindruckende Hauptrollen im Gangsterfilmen wie Lawless – Die Gesetzlosen oder The Take gespielt.

Legend

Auch der Regisseur und Drehbuchautor Brian Helgeland ist im Genre daheim, denn er hat es in den letzten Jahrzehnten mit Payday – Zahltag, Mystic River und L. A. Confidental um einige interessante Beiträge bereichert. Der US-Amerikaner Helgeland macht aus Legend weniger ein an Tatsachen orientiertes Biopic, sondern einen Gangsterfilm klassischen Zuschnitts. In Filmen wie Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (1938) oder Die wilden Zwanziger (1939) war James Cagney als eigentlich herzensguter Gangster zu sehen, der vor Charisma nur so strotzte und erst kurz vor dem Abspann doch noch ein böses Ende nahm, während Humphrey Bogart rücksichtslose Ganoven ganz ohne Moral spielte.

Legend
Tom Hardy gelingt das Kunststück sowohl den „guten“ als auch den bösen Kray-Zwilling glaubhaft als völlig unterschiedliche Charaktere zu verkörpern. Sein Ronald „Ronnie“ Kray gefällt sich als schillernde Unterwelt-Größe. Er agiert zwar gelegentlich brutal, doch mit seinem Charme kommt er sehr viel leichter ans Ziel, auch bei Frances, der Liebe seines Lebens. Reginald „Reggie“ Kray hingegen ist in Legend ein völlig unberechenbarer Psychopath, der immer wieder alles zu zerstören droht, was sein Bruder aufgebaut hat.

Legend

Die Nebenrollen sind mit David Thewlis, Christopher Eccleston, Chazz Palminteri, Paul Bettany und Taron Egerton (Kingsman: The Secret Service) exquisit besetzt, doch nur die australische Darstellerin Emily Browning als Frances kann neben dem doppelten Hardy punkten. Auch dank der farbenfrohen Ausstattung und des mitreißenden Swing-Soundtrack sah der britische Gangsterfilm noch nie so elegant aus wie in Legend.

Legend

Die DVD von STUDIOCANAL enthält neben dem 126-minütigen Kinofilm noch Interviews mit allen Beteiligten außer Tom Hardy (insgesamt 29:24 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Intertiteln), einen interessanten Bericht über die “Legende der Krays“ (13:31 min), ein Mini-Making-Of (4:04 min), einen kurzen Bericht von der Weltpremiere in London (1:48 min), sowie den englischen Trailer (2:20 min)

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