Ein Sachbuch über Militäreinsätze während des Zweiten Weltkriegs, die nur von Winston Churchill abgesegnet waren, schien eine gute Vorlage für einen Film von Guy Ritchie zu sein. Der Spezialist für Ensemblefilm wie Cash Truck, The Gentlemen konnte sich auf diese Weise zudem auch noch an einem britischen Gegenstück zu Quentin Tarantinos Inglourious Basterds versuchen.
Die Besetzung mit Zac Snyders Superman Henry Cavill, Amazon Primes Jack Reacher Alan Ritchson, der eine großartige Version von Mackie Messer interpretierenden Eiza González und dem vielseitigen Rory Kinnear (Men, Spectre, Es ist kompliziert) als Winston Churchill kann sich sehen lassen. Der Film leider eher nicht.
Allzu offensichtlich macht Ritchie einen auf Tarantino, Das fängt schon mit der allzu lahmarschigen Eröffnungssequenz an, in der viel zu lange bedeutungsschwer angedeutet wird, dass gleich etwas ganz Brutales geschehen wird.
Die unausgewogenen Mischung aus Gewalt und Humor will nicht zünden. Dies wird durch den penetranten nur selten zu den Bildern passenden Soundtrack des oft im Morricone-Revier wildernden Christopher Benstead nicht besser.
In diesem etwas holperigen Umfeld gelingt es Til Schweiger zu überraschen. Seine Interpretation eines brutalen und zynischen Nazis kann sich wirklich sehen lassen. Zumindest in der deutschen Fassung kann es daran liegen, dass dort nicht Schweigers – freundlich ausgedrückt – markante Stimme zu hören ist, sondern er von dem häufig für Ben Affleck und Owen Wilson eingesetzten Johannes Berenz synchronisiert wurde.
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