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S.R.I. und die unheimlichen Fälle

1971 lief im ZDF eine Serie, die mich als kleiner Junge damals ganz schön verstörte. S.R.I. und die unheimlichen Fälle kam aus Japan und wurde von jemandem produziert, der mir nahezu gleichzeitig noch weiteres schauriges Vergnügen bereitete. Eiji Tsuburaya war jener Trickexperte, der Godzilla zum Leben erweckte. Auch in der ab 1968 im japanischen Fernsehen gelaufenen Serie S.R.I. und die unheimlichen Fälle gab es immer wieder überraschend gut gelungene Spezialeffekte zu bestaunen.

S.R.I. und die unheimlichen Fälle

Doch stärker noch fiel die scheinbar grenzenlose nicht durch Logik gebremste Phantasie auf, mit der die Geschichten erzählt wurden. Im Zentrum steht die Spezialeinheit S.R.I. Science Research Institute der japanischen Polizei, die auf ihre gemütliche Art ein wenig an den zur selben Zeit ebenfalls im ZDF ermittelnden von Erik Ode gespielten Kommissar und sein vielköpfiges nicht allzu effizientes Team erinnert. Diese gemütliche Truppe wird immer wieder vom Teetinken abgehalten, denn in Japan wimmelt es nur so von Unsichtbaren, Bogenschützinnen, grünen Glibberschleim, Fledermausmännern oder Soldaten, die noch nicht mitgekriegt haben, dass der Zweite Weltkrieg schon eine Weile vorbei ist.

S.R.I. und die unheimlichen Fälle
Die Spezial-Einheit beim Einsatz

Seinerzeit rief die im Vorabendprogramm gezeigte Serie wegen mancher drastischer Szene bei einigen besorgten Deutschen allerlei Bedenken hervor. Dies führte dazu, dass das ZDF lediglich dreizehn 25-minütige Episoden von S.R.I. und die unheimlichen Fälle ausstrahlte, obwohl doppelt so viele in Japan produziert wurden. Auch zu einer Wiederholung kam es aus Angst vor weiteren Protesten nicht. Es sollte mehr als 40 Jahre dauern bis endlich ein Wiedersehen mit der japanischen Serie möglich war. Das Label Pidax hat sich sehr viel Mühe gegeben und präsentiert die dreizehn im ZDF gelaufenen Episoden in deutscher (aber nicht in der Originalfassung) sowie in einer zweiten Edition zwölf weitere Episoden in japanischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

S.R.I. und die unheimlichen Fälle
Cover des DVD-Booklets

Ich hatte S.R.I. und die unheimlichen Fälle seinerzeit nur in schwarzweiß gesehen und war bei der Wiederbegegnung überrascht, wie farbenfroh die Serie in Szene gesetzt wurde. Doch auch der kinoreife Look und die teilweise sehr rasanten Schnitte können immer noch überzeugen. Die Geschichten schwanken zwischen mystischer Romantik (Ich will Kyoto kaufen ist ein kleines Meisterwerk) und purem Trash (Die Fledermäuse von Herrn Iwai ist herrlicher Blödsinn). Die Serie hat sich erstaunlich gut gehalten und das ZDF hat seinerzeit tatsächlich eine gute Wahl getroffen, doch dann leider Angst vor der eigenen Courage bekommen.

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