Der argentinischen Regisseur Andrés Muschietti (Mama) drehte 2017 mit Es den erfolgreichsten Horror-Film aller Zeiten. Als Vorlage dienten jene Teile von Stephen Kings verschachtelt erzählten Roman, in denen die Jugenderlebnisse der siebenköpfigen Loser-Gang erzählt wurden. Während im Buch die Kinder Anno 1958 gegen das alle 27 Jahre meist als Clown Pennywise in der Kleinstadt Derry auftretende Monstrum “Es“ antreten, verlegte der Film diese Vorgeschichte in die späten 80er-Jahre.
Durch diesen cleveren Schachzug kann das große Finale jetzt in der Gegenwart stattfinden. Für die erwachsenen Protagonisten wurde eine interessante Darstellerriege – allen voran James McAvoy und Jessica Chastain – gefunden. Einzige Ausnahme ist der ziemlich arrogant wirkende Jay Ryan, der die interessante Figur des mittlerweile stark abgemagerten aber immer noch hoffnungslos in die rothaarige Beverly Marsh verschossenen Ben Hanscom nicht wirklich zum Leben erweckt.
Dem Film gelingen großartige sensible Momente, die Kings Roman voll gerecht werden. Doch leider bemüht sich Andrés Muschietti auch etwas zu eifrig darum, diesmal noch mehr Horror-Szenen als im ersten Teil einzubauen. Seine Inspiration hierzu waren ganz offensichtlich die Filme der Reihe Nightmare on Elmstreet, da in einigen Szenen das Plakat des fünften Teils der Serie zu sehen ist. Genau wie Freddy Krueger in den Nightmare-Filmen, taucht immer wieder ein verkleideter Pennywise auf, um die Mitglieder der Loser-Gang mit ihren psychischen Problemen zu quälen. Dies ist ein oder zwei Mal recht spannend anzusehen, nutzt sich aber schon recht bald ab.
Im Film gibt es immer wieder Anspielungen darauf, dass nicht jeder das Ende von Stephen Kings Romanvorlage für gelungen hielt. Tatsächlich nahm sich Gary Daubermann beim Verfassen des Drehbuchs ziemlich viele Freiheiten, vor allem bei seinem auch nicht besseren Finale. Doch obwohl der Film mit 169 Minuten nicht eben kurz ist, war keine Zeit mehr für die wirklich ergreifende Schlussszene mit Bill Denbroughs magischen Fahrrad Silver. Dies erstaunt umso mehr, da zuvor (Vorsicht Spoiler!) in einer schönen Szene recht ausführlich gezeigt wird, wie der erwachsene Bill einem von Stephen King herrlich schrullig gespielten Trödler sein verloren geglaubtes Fahrrad abkauft.
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