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Batman: Caped Crusader

Am 5. September 1995 erlebte in den USA die letzte Episode von Batman: The Animated Series ihre Premiere. Anschließend wurde in weiteren Trickfilm-Projekten mit dem Dunklen Ritter vergeblich versucht an die von Bruce Timm angerührte atmosphärische Mischung aus Cartoon und Crime anzuknüpfen. Doch erst drei Jahre später ist dies gelungen.    

Hierzu verbündete sich Timm mit J. J. Abrams, Matt Reeves, sowie den Autoren Ed Brubaker und Greg Rucka, deren Batman-Comicreihe Gotham Central die Serie maßgeblich inspiriert hat. Stärker noch als bei The Animated Series hat sich Timms Team vom Look und der Erzähltechnik des US-Kinos der Dreißiger inspirieren lassen.

Dies wird bereits in dem großartigen komplett in Schwarzweiß realisierten Vorspann deutlich und zieht sich durch alle zehn Episoden der ersten Staffel. In jeweils in knapp 30 Minuten werden in sich abgeschlossene Geschichten erzählt, die sich zu einem faszinierenden Gesamtbild formieren. Eine der zentralen Figuren ist Barbara Gordon, die Tochter des Polizeichefs, die in Gotham als ebenso taffe wie idealistische Anwältin tätig ist.        

Roter Faden der ersten Staffel, die auch von Bruce Waynes ersten Einsätzen als Batman erzählt, ist das tragische Schicksal des Staatsanwalts Harvey Dent, der im Sold des Gangsterbosses Rupert Thorne steht und einem Säureattentat zum Opfer fällt, nachdem bei ihm moralische Bedenken aufkommen. Da in der Serie zuvor bereits ein Horrorfilmstar namens Basil Karlo auftauchte, verwundert es kaum, dass die verätzte rechte Gesichtshälfte von Dent an Boris Karloff als Frankensteins Monster denken lässt.

Die letzten beiden Episoden erzählen mit viel Empathie davon, was es für den ehrgeizigen Harvey Dent bedeutet, in seinen Karriereplänen brutal ausgebremst zu werden. Ebenfalls sehr anrührend wird dargestellt, wie es in der Beziehung zwischen Bruce Wayne und seinem treuen Assistenten zunehmend menschelt und er diesen nicht mehr “Pennyworth“ sondern “Alfred“ nennt.

Es dürfte kaum ein Spoiler, sondern fast schon ein Klischee sein, wenn noch verraten wird, dass am Ende der ersten Staffel der ikonischste Batman-Schuke sein Erscheinen ankündigt.       

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Darwyn Cooke: Parker – Martini Edition 2

Der 2016 verstorbene kanadische Comickünstler Darwyn Cooke hat mit Batman: Ego, DC: New Frontier, Catwoman: Selinas großer Coup, Watchmen: Minute Men und seiner Neuinterpretation von Will Eisners The Spirit breite Spuren im US-Mainstream hinterlassen. Doch den größten persönlichen Einsatz zeigte er bei einer Serie, in der keine Superhelden auftreten.

Cooke gelang es den Autor Donald Westlake alias Richard Stark davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee ist, dessen Parker-Romane in Comicform zu adaptieren. Parker ist ein sehr viel skrupelloser Charakter als Hardboiled-Detektives wie Sam Spade oder Philipp Marlowe.

Sein Lebensinhalt besteht darin, zusammen mit einem Team aus Gleichgesinnten Raubüberfälle zu planen und durchzuziehen. Dabei geht natürlich immer wieder etwas schief und Parker muss sich nicht nur mit den Gesetzeshütern, sondern auch seinen Komplizen herumschlagen.

Parker, bei dessen Gesicht es sich laut Richard Stark um einen “ein Brocken Beton mit Augen aus staubigem Onyx“ handelt, ist weit von einem Moralisten entfernt, doch sehr viel weniger verroht als die meisten Menschen, mit denen er zu tun hat. Nicht immer erfolgreich versucht Parker zu vermeiden, dass bei seinen Aktionen Menschen zu Schaden kommen.

In reduzierten und durchgestylten Bildern gelangen Darwyn Cooke großartige Adaptionen der Bücher von Richard Stark. Pro Geschichte wählte er nur eine Schmuckfarbe aus und setzte manchmal auch nur ausgewählte Kapitel der Parker-Romane als Comic in Szene.

Mit der Martini Edition liegen jetzt alle Parker-Comics in zwei schönen Bänden vor. Seine letzte Parker-Adaption Ich bin die dritte Leiche links spielt in einem im Winter geschlossenen Vergnügungspark und inspirierte Cooke zu großartigen graublauen Impressionen, die auch die Kälte der Protagonisten zum Ausdruck bringen. Cooke konnte diese Story nicht mehr vollenden und Sean Phillips sprang bei der Kolorierung ein und steuerte zu diesem Band auch noch einen kurzen von Ed Brubaker (Gotham Central) geschriebenen Hommage-Comic bei.

Abgerundet wird dieser Prachtband durch Skizzen, Illustrationen und die Niederschrift eines Gesprächs über Darwyn Cooke. Hier kommt auch ausführlich Bruce Timm (Batman: The Animated Series) zu Wort, der Cooke aus seiner Zeit als Mitarbeiter bei diversen DC-Trickfilmen kennt. Bei aller Bewunderung wird hier deutlich, dass der Umgang mit Cooke nicht immer einfach war und er sich am wohlsten bei Projekten wie Parker fühlte, die er komplett nach seinen eigenen Vorstellungen realisieren konnte.       

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Darwyn Cooke: Parker

Nachdem Donald E. Westlake alias Richard Stark “diesen Mistkerl namens Parker“ erfunden hatte, kam er “nicht umhin, ihn zu mögen“, denn “er war so gradlinig und klar“. Daher musste der Autor niemals darüber nachdenken, was dieser „als nächstes tun würde.“ Der dadurch entstandene an eine Naturgewalt erinnernde Drive ist die Triebfeder der vierundzwanzig Parker-Romanen, die Stark von 1963 bis zu seinem Todesjahr 2008 verfasste.

Darwyn Cooke: Parker

Der Mann ohne Vornamen plant meisterliche Einbruchs-Coups. Wenn er dabei von einem seiner Komplizen betrogen wird, geht er skrupellos seinen Weg der Rache und schreckte auch vor Mord nicht zurück. Es ist den Büchern anzumerken, wie viel Spaß es Richard Stark macht, in die Haut eines Mannes zu schlüpfen, der sich kein bisschen an die Regeln unserer Zivilisation hält und dabei nicht unmoralischer wirkt, als jene Menschen, mit denen er sich anlegt.

Darwyn Cooke: Parker

Richard Starks erster Parker-Roman The Hunter wurde gleich zweimal verfilmt. 1967 von John Boorman unter dem Titel Point Black. Die Hauptfigur trägt hier allerdings den Namen “Walker“ und wurde von Lee Marvin verkörpert, während Richard Stark eher Jack Palance als Parker bevorzugt hätte. 1999 wurde The Hunter von Brian Helgeland als Payback adaptiert, danach allerdings gnadenlos durch Nachdrehs und Schnitte entschärft. Parker hieß damals „Porter“ und wurde von Mel Gibson verkörpert.

Darwyn Cooke: Parker

Der Comiczeichner Darwyn Cooke (Batman – Ego, DC New Frontier, Before Watchmen: Minutemen) ist ein großer Fan der Bücher von Richard Stark und ihm gelangen sehr stylische Adaption der Parker-Romane. Cookes mit wenigen selbstbewussten Strichen in schwarzweiß und unter dem Einsatz von gelblichen oder blauen Schmuckfarben entstandenen Bilder sind pure Atmosphäre.

Darwyn Cooke: Parker

Oft kommt Cooke dabei ganz ohne Texte aus, doch gelegentlich übernimmt er auch einige besonders markante Prosa-Sequenzen direkt aus den Romanen. Das hochspannnende Resultat stammt aus jenem Niemandsland, irgendwo zwischen Roman, Cartoon und Spielfilm, aus dem die besten Comics kommen.

Darwyn Cooke: Parker

Bei uns sind 2013 zwei Parker-Adaptionen von Cooke bei Eichborn erschienen. Doch der 2016 verstorbene Darwyn Cooke hat noch sehr viel mehr zu bieten, wie Schreiber & Leser mit den beiden Hardcover-Bänden seiner „Martini-Edition“ mit allen Parker-Adaptionen eindrucksvoll belegt.

Darwyn Cooke: Parker

Band 1 enthält neben den längeren Roman-Adaptionen The Hunter und Die Gorillas noch einen großartigen Prolog, sowie drei Kurzgeschichten. Dabei erzählt Cooke in einer fortlaufenden Handlung ebenso spannend wie raffiniert, wie sich Parker mit einem mächtigen Syndikat anlegt und abgebrühten Gangster-Bossen das Fürchten lehrt.

Darwyn Cooke: Parker

Hinzu kommen noch ein hochinteressantes Interview, an dem auch der Comic-Autor Ed Brubaker (Gotham Central) beteiligt ist, sowie die von den bisherigen Parker-Filmadaptionen inspirierte Bildergalerie “Starks Hollywood“ mit Porträts von Parker-Darstellern wie Anna Karina, Michel Constantine, Jim Brown, Jason Statham oder Robert Duvall. Es darf sich auf den zweiten Band der Martini-Edition gefreut werden!

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Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

Garth Ennis (Preacher) feierte zwar seine größten Erfolge im Superhelden-Genre, doch der mittlerweile in New York lebende Ire hat nie wirklich verstanden, warum auch erwachsene Menschen so begeistert von kostümierten Rächern sind. In seiner Jugend faszinierten Ennis englische Kriegs-Comics sehr viel stärker als die US-Hefte von Marvel oder DC.

Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

Daher erzählte der erfolgreiche Autor auch immer wieder realistische Kriegsgeschichten. Dies geschah sowohl im Rahmen der Serien The Boys, Hitman oder Punisher als auch in eigenständigen Comics, wie der Reihe War Stories. Ab 2009 schrieb Ennis für Dynamite Entertainment die Kriegs-Anthologie Battlefields. Hierin wurde auch von der russischen Soldatin Anna Kharkova erzählt.

Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

Diese kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Pilotin einer Fliegerstaffel, die ausschließlich aus Frauen besteht. Diese gab es tatsächlich und sie wurde von den deutschen Soldaten “Nacht-Hexen“ genannt und daher trägt das erste Abenteuer von Anna Kharkova den Titel The Night Witches.

Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

In diese Richtung geht auch die 2018 als erste Veröffentlichung von TKO Studios erschienende Miniserie Sara, die Panini in einer schönen Hardcover-Gesamtausgabe veröffentlicht. Hauptfigur ist die junge Russin Sara, die 1942 gemeinsam mit sechs anderen Frauen als treffsichere Heckenschützin vor Stalingrad gegen die übermächtige deutsche Wehrmacht ankämpft.

Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

Doch für Sara sind nicht nur die gegnerischen Soldaten der Feind.  Garth Ennis streut immer wieder Rückblenden ein, die davon erzählen, wie Stalin die Kampfkraft der Roten Armee durch perverse Säuberungsaktionen ausbremste, denen Sara Familie zum Opfer fiel.

Garth Ennis: Sara – Tod aus dem Hinterhalt

Für den Comic spricht auch die detailreiche und realistisch anmutende Grafik von Steve Epting. Dieser entwickelte bei seiner Zusammenarbeit mit dem Autor Ed Brubaker in der Serie Captain America die auch im Marvel Cinematic Universe sehr populären Figur des Winter Soldier. Durch die interessant charakterisierten weiblichen Hauptfiguren, sowie die spannende Bild-Inszenierung Eptings wurde Sara zu einem Comic, an dem der junge Garth Ennis viel Freude gehabt hätte.

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Gotham Central # 2: Doppeltes Spiel

Obwohl die Serie in seiner Heimatstadt spielt, kommt Batman nicht im Titel von Gotham Central vor. Die Comic-Reihe schildert den Kampf des Gotham City Police Departments gegen das Verbrechen. Dabei bekommen es die Cops natürlich auch mit Superschurken zu tun. Gleich im ersten Heft der 2002 gestarteten Serie taucht etwa Mr. Freeze auf, sehr viel später ist auch immer mal wieder kurz Batman zu sehen. Doch in erster Linie wird der ganz normale, gerade dadurch sehr spannende, Alltag einiger Menschen geschildert, die versuchen in einer Stadt mit hoher Kriminalität ihren Job zu erledigen und dabei ehrlich zu bleiben.

Gotham Central # 2: Doppeltes Spiel

Paninis zweiter Gotham Central-Band enthält die in den US-Heften 6 bis 10 erzählte Storyline Doppeltes Spiel, die einer der absoluten Höhepunkte der leider nach 40 Heften eingestellten Serie ist. Das Cover ziert zwar Two-Face, doch die ersten vier Hefte erzählen einen hochspannenden Krimi ohne Superschurken und maskierte Rächer. Im Zentrum des Geschehens steht die Polizistin Renee Montoya, die 1992 aus der Batman-Zeichentrickserie ins Comic-Universum übernommen wurde. Jemand hat es auf Montoya abgesehen und verschickt an ihre Familie und Kollegen Fotos, auf denen sie eine Frau küsst.

Gotham Central # 2: Doppeltes Spiel

Doch es kommt noch schlimmer, denn mit fingierten Beweisen wird versucht, Montoya einen Mord unterzuschieben und sie muss erleben, wie kaum ein Kollege zu ihr hält. Während Greg Rucka (Whiteout) die ersten fünf Hefte von Gotham Central gemeinsam mit Ed Brubaker verfasste, schrieb er Doppeltes Spiel im Alleingang. Dankenswerterweise enthält Paninis Sammelband zusätzlich noch zwei weitere von Rucka geschriebene Comic-Geschichten, die vor dem Start von Gotham Central entstanden und sehr hilfreich zum Verständnis von Doppeltes Spiel sind.

Gotham Central # 2: Doppeltes Spiel

Beide Augen zu (aus Batman Chronicles # 16) spielt zu einer Zeit als in Gotham nach einem Erdbeben chaotische Verhältnisse herrschten. Innerhalb dieser sich durch viele DC-Serien ziehenden Storyline Niemandsland trifft Montoya auf Two-Face. Dieser wirft vor jeder Entscheidung eine Münze. Da diese scheinbar immer auf der richtigen Seite landet, ist Two-Face eine große Hilfe dabei, in Gotham wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Die Story Doppelte Glückwünsche (aus Detective Comics # 747) nimmt Bezug auf diese Ereignisse und thematisiert das besondere Verhältnis zwischen Montoya und Two-Face. Es wird aber auch schon angedeutet, dass die Polizistin – sehr zum Ärger ihrer erzkatholischen Eltern – kein Interesse hat, sich an einen Mann zu binden.

Gotham Central # 2: Doppeltes Spiel

Diese beiden von Greg Rucka sehr interessant erzählten Geschichten, zeigen aber auch worin einer der Hauptreize von Gotham Central besteht, denn diese Storys wurden nicht von Michael Lark gezeichnet. Dessen auf den ersten Blick sehr unspektakulärer Stil scheint (genau wie David Mazzucchellis Artwork zu Frank Millers Batman: Year One) so gar nicht zu einer Comic-Serie aus dem Hause DC zu passen. Doch gerade Michael Larks sachliche und nüchterne Darstellung der ohne große Superhelden-Action auskommenden Geschichten, passt optimal zu Brubakers und Ruckas realistischen Blick auf Batmans Welt.

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Joker Anthologie

Mit der Batman Anthologie erschien bei Panini ein interessant zusammengestellter Sammelband mit einigen der schönen und markantesten Geschichten des Dunklen Ritter. So mancher Leser wird sich jedoch gefragt haben, warum der Joker, als schillerndster Gegner von Batman, in diesem dicken Buch kaum auftritt. Des Rätsels Lösung ist, dass kurz darauf zum 75. Geburtstag des Clownprinzen des Verbrechens eine ebenso gut gelungene Joker Anthologie erschienen ist (anschließend folgten eine Harley Quinn Anthologie, eine Flash Anthologie und eine Wonder Woman Anthologie).

Joker Anthologie

Das Titelbild stammt auch hier von Alex Ross (Marvels, Kingdom Come). In achtzehn chronologisch geordneten in sich abgeschlossenen Geschichten erzählt das Buch wie der mit Abstand interessanteste Comic-Bösewicht 1940 in Batman # 1 seinen ersten großen Auftritt hatte und sich danach in mehr als sieben Jahrzehnten zu einem Charakter entwickelte, der auch außerhalb der Comics Karriere machte.

Joker Anthologie

Bemerkenswerterweise war es die aus heutiger Sicht erschreckend trashige Batman-TV-Serie, die 1966 den seit mehr als 10 Jahren aus den Comics verbannten Joker aus der Versenkung hervor holte. Durch politischen Druck hatte sich die Comic-Industrie ab 1954 mit dem Comics Code eine Selbstzensur auferlegt, um dadurch nicht mehr als “jugendgefährdend“ zu gelten. Diesem Diktat fiel auch der oft sehr verstörend agierende Joker zum Opfer. Erst nachdem ihn Cesar Romero so markant im Fernsehen verkörperte, trat der Joker auch wieder in den Comics auf.

Joker Anthologie

Eine Art Gegenbewegung zur TV-Serie waren die von geschriebenen und von Neal Adams gezeichneten Batman-Comics. Diese machten Anfang der Siebziger Jahre aus Batman einen halbwegs realistischen oft auch als Detektiv tätigen Helden. Zu diesem Konzept passte der Joker nur bedingt. Er sollte erst 1973 in der letzten Story von O’Neil und Adams erzählten Batman-Story Jokers fünffache Rache auftreten, die in dieser Anthologie auch enthalten ist.

Joker Anthologie

Einen großen Einfluss hatte auch ab 1992 die Zeichentrick-Episoden der TV-Reihe Batman: The Animated Series. Hier trat erstmals Jokers Komplizin Harley Quinn auf und der prägnante cartoonige Look schlug sich auch im Comic nieder. Die Joker Anthologie enthält ein interessantes Beispiel dafür. Die in diesem Buch enthaltene Short Story Nächtliches Gelächter wurde geschrieben von Paul Dini, dem wohl wichtigsten Autor der Animated Series, während es John Byrne sehr gut gelingt den Trickfilm-Stil zu treffen, aber auch eigene Akzente zu setzten.

Joker Anthologie

Das Kernstück des 370-seitigen Buchs dürfte der erstmals auf Deutsch veröffentlichte 65-seitige Comic Der Mann, der lachte von Ed Brubaker (Gotham Central) und Doug Mahnke sein. Der Titel wurde vom Stummfilm The Man, who laughs übernommen, dessen von Conrad Veidt gespielte tragische Titelfigur eine der Inspirationsquellen für den Joker war.

Joker Anthologie

Brubaker und Mahnke orientieren sich bei ihrer abwechselt von Commissioner Gordon und Batman erzählten Geschichte aber auch an einem weiteren Klassiker: Batman: Year One von Frank Miller und David Mazzucchelli.

Joker Anthologie

Auch ansonsten enthält das Buch so manches Kabbinettstückchen, wie etwa die von Brian Bolland (The Killing Joke) auf 2 Seiten brillant gestalteten Seiten erzählte Origin des Jokers.

Joker Anthologie

Der Joker dürfte auch weiterhin eine der interessantesten Comicfiguren überhaupt bleiben, was sich auch dadurch zeigt, dass sich Hollywood-Stars wie Jack Nicholson, Heath Ledger, Jared Leto (Suicide Squad), Joaquin Phoenix oder Mark Hamill (als Sprecher bei Batman – The Animated Series) erfolgreich um die Rolle bemüht haben.

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Gotham Central # 1: Erfüllung der Pflicht

Gotham City – die dunkle Stadt – eine Stadt wie ein Sumpf: Die wohl härteste Stadt im DC Universum ist zweifelsohne GOTHAM CITY. Die “Stadt der Schatten“ – Territorium für jede Art von Kriminalität und organisiertem Verbrechen und das Zuhause und der Tummelplatz von unzähligen Geisteskranken, Mördern und Freaks in abgefahrenen Kostümen. Schauplatz außergewöhnlicher Ereignisse Katastrophen und Schicksalsschläge ohne Zahl. Was ist dieser Stadt nicht schon alles widerfahren? Seuchen und ein Erdbeben – so schwer, dass sie sogar für kurze Zeit vom Rest von Amerika abgeschnitten wurde: Niemandsland.

Gotham Central
Softcover-Cover

Der Name soll auf Batman-(Mit-)Erfinder Bob Kane selbst zurückgehen: Spricht man ihn schnell aus, so hört es sich an wie “God damned“ – von Gott verdammt. Kane hatte am Anfang ganz klar seine Stadt New York vor Augen und die Zustände, die damals vorherrschten. Andere Erklärungsversuche für den Namen sind „homestead where goats are kept“ und wird ausgesprochen wie „goat ‚em“. Ferner ist “Goth“ (wie in Gothic) Bestandteil des Names, welches für “dunkel, düster und schaurig“ steht. Fakt ist auf jeden Fall, dass der Spitzname von New York seit dem 18. Jahrhundert Gotham City war und im öffentlichen Bild der Stadt war der Namenszug allgegenwärtig. Der Name ist bis heute Programm geblieben.

Gotham Central

Was hat diese Stadt nicht alles schon erlebt! Wurde in DETECTIVE COMICS #31 (Sep. 1939) noch erwähnt, Batman würde in New York City leben, so änderte sich der Namen der Stadt in BATMAN #4 (Winter 1941) zu GOTHAM CITY – und dieser Name ist es auch noch heute.

Gotham Central

Ein Kind – Bonnie Lewis – ist entführt worden und die beiden Detectives Marcus Driver und Charlie Fields gehen einem Tipp nach, dem sie zwar keine großen Erfolgsaussichten zuschreiben, aber sie möchten nichts unversucht lassen – schließlich handelt es sich ja um ein Kind. Aber statt, dass sie in der angegebenen Hoteladresse irgendeine Spur von möglichen Entführern finden, steht ziemlich unvermittelt Mr. Freeze in der Tür und dieser tötet auch sogleich Fields und flieht. Für Driver ein schwerer Schlag, der ihn sehr persönlich trifft. Driver bittet den Commissioner Michael Akins, Batman aus diesem Fall herauszuhalten. Der Fall scheint noch komplizierter zu werden, als kurz darauf der Gehilfe von Mr. Freeze schockgefroren in einem Laster aufgefunden wird. Was hat Mr. Freeze vor? Die Ermittlungen der “Major Crimes Unit“ bringen aber keine Hinweise. Überall gehen sie möglichen Spuren nach: Juwelierhändler, ehemalige Gehilfen von Mr. Freeze, Einrichtungen von medizinischen Großgeräten. Das einzige, was sie ermitteln ist, dass Mr. Freeze wohl den Odessa Mob um sehr viele Diamanten erleichtert hat.

Gotham Central

Immer wieder erinnert Driver sich an die Worte von Freeze und stellt sich die Frage, warum er ihn hat überleben lassen? Und plötzlich kann er eine Verbindung zu einem Event des bevorstehenden Abends ziehen: Freeze will dem G.C.P.D. eine Lektion erteilen und es muss etwas mit der Vergangenheit zu tun haben. Heute Abend bekommt der ehemalige Commissioner James Gordon die Ehrendoktorwürde der Gotham State University verliehen – und alle werden da sein! Die Zeit drängt und so willigt er ein, Batman zu rufen. Interessant ist die Bemerkung von Driver: “Wir rufen ihn mit dem Bat-Signal, damit er Mr. Freeze festnagelt, dürfen aber nicht zugeben, dass es ihn gibt!“

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Trotzt eines Riesenaufgebots von Polizisten gelingt es Mr. Freeze unbemerkt auf das Dach der Universität zu gelangen und sich an der Klimaanlage zu schaffen zu machen. Aber er kann sein Ziel nicht erreichen, denn im letzten Moment erscheint Batman. Driver ist enttäuscht, dass diesen Fall die Polizei nicht alleine lösen konnte.

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Detective Marcus Driver bekommt einen neuen Partner: Detective Romy Chandler. Zusammen sollen sie wieder in der Entführung ermitteln. Aber aus der Entführung ist mittlerweile der Mordfall “Bonnie Lewis“ geworden. Bonnie hatte in der Nacht ihres Verschwindens in der Nachbarschaft Babysitterdienst und war danach nicht mehr nach Hause gekommen. Eine nochmalige Befragung des Paares – Mr. Und Mrs. Combs – auf dessen Baby sie aufgepasst hatte, bringt keine neuen Erkenntnisse. Von Bonnies Eltern erhalten sie ein Tagebuch und gehen einigen Spuren nach: In der Schule ist sie wohl Nachstellungen von zwei Mitschülern ausgesetzt gewesen.

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Noch ein anderer Fall beschäftigt die MCU: Ein Brandstifter treibt in Gotham City sein Unwesen. Man geht davon aus, dass es Firebug (Joseph Rigger) ist. Driver und Chandler machen die Jungen ausfindig und erfahren, dass die beiden von Bonnie Lewis einen Batarang stahlen, den sie auf der Strasse gefunden hatte. Sie meinten, so etwas sei nicht für Mädchen und außerdem wollten sie ihn über das Online-Aktionshaus G-Bay verkaufen….. sie kommen als Mörder nicht in Frage.

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Noch zwei weitere Spuren gibt es: Von Molly – Bonnies bester Freundin – erfahren sie, dass Bonnie in dem Schrank von einer Nachbarin der Combs gestöbert hatte und peinliche Fotos gefunden hatte. Die andere Spur ist ein obdachloser Penner im Wald ganz in der Nähe der Combs – nach dem Babysitten pflegte Bonnie immer auf dem Nachhauseweg hierdurch zu gehen. Nachts warten Driver und Chandler dem Obdachlosen im Park auf – dieser leistet aber Gegenwehr und wird von Driver niedergeschlagen.

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Inzwischen konnte die Polizei den Aufenthaltsort von Joseph Rigger – Firebug – ausfindig machen. Sie können ihn stellen, er stürzt sich aber aus dem Fenster; schwer verletzt bleibt er auf einem Autodach liegen. in seiner Wohnung finden die Polizisten aber kein Kostüm und keine Feuerwerfer. Im Krankenhaus erwacht, behauptet er alles über ein Auktionshaus als Sammlerstück verkauft zu haben – anonym. Einmal jedoch habe er sich mit dem Käufer getroffen, um ihn in den Gebrauch der Ausrüstung einzuweisen.

Gotham Central

Die Ermittlungen treten auf der Stelle – da erkennt Driver, wie die verschiedenen Hinweise eventuell zusammenhängen könnten: Er bittet Combs aufs Revier um den vermeintlichen Täter – den Obdachlosen – zu identifizieren: Aber nicht nur die Polizei ist auf dem Revier, sondern auch der arg bandagierte Joseph Rigger. Von Combs unerkannt, erkennt er hingegen in Combs den Käufer seiner Ausrüstung. Eine eiligst durchgeführte Hausdurchsuchung ergibt tatsächlich, dass dort die Ausrüstung von Firebug versteckt ist. Bonnie hatte sie auch beim Rumschnüffeln in fremden Schränken entdeckt – das war der Grund für ihren Mord. Combs ist ein gelangweilter Millionär, der auf der Suche nach einem neuen Kick ist .Driver benutzt das Bat-Signal um ihn zu rufen. Stolz erzählt er Batman, dass sie den Fall ganz ohne seine Hilfe gelöst haben.

Gotham Central

Atmosphärisch dicht kommen die Storys daher – Kriminalgeschichten aus dem Batman-Universum – und kommen (fast) ganz ohne die Fledermaus aus. Die Polizeieinheit in Gotham City bekommt hier Leben eingehaucht, ihre Arbeit und ihr Alltag werden hier vorgestellt. Zwischenmenschliche Dialoge von ganz normalen Menschen, die darüber hinaus noch Polizisten in Gotham City sind.

Gotham Central

Die Zeichnungen sind handwerklich solide und sauber. Die überaus spannenden Geschichten werden durch die Zeichnungen von Michael Lark sehr gut transportiert – seine Licht- und Schatteneffekte heben die Stimmung hervor und tauchen die Handlungen und deren Orte in unvergleichliche – real wirkende – Bilder. Die Zeichnungen lassen den agierenden Personen die Hauptrolle. Lark versteht es, dass alle Personen einen ganz eigenen Charakter bekommen – seine Fähigkeit, dass alle Personen anders aussehen – aber dieselbe Person immer wieder gleich – ist beeindruckend und im Comicgeschäft in dieser Deutlichkeit eine Seltenheit. Die Personen haben alle eine Mimik und Gestik, die sehr klar herausgearbeitet ist und immer wiederkehrt. Mitunter hat man das Gefühl, einen Film zu sehen – die Übergänge sind fließend.

Gotham Central

Die klare Aufteilung der Seiten in Panels gibt den Geschichten einen älteren Touch, was aber in keiner Weise als Nachteil wirkt – ganz im Gegenteil, sie unterstreichen den Lesefluss, die Handlungen und Dialoge. Die Serie wurde in Amerika mit vielen Preisen bedacht und man darf hoffen, dass durch die augenblickliche Fernsehserie GOTHAM das Interesse an dieser Stadt verstärkt geweckt wurde und dass weitere Bänder – der immerhin 40-teiligen Serie – bei uns veröffentlicht werden.

Norbert Elbers

Gotham Central: Bd. 1: In Erfüllung der Pflicht, enthält: US-Gotham Central: #1 bis #5 (Februar 2003 bis Juni 2003); Text: Greg Rucka und Ed Brubaker; Zeichnungen: Michael Lark; aus dem Amerikanischen von Christian Heiß; Prestige; Softcover: € 14,99, auf 555 Exemplare limitierter Hardcover: € 25,00; 124 Seiten; farbig; Cover von Michael Lark; Panini/DC Comics

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