In der Hölle ist der Teufel los! von und mit dem eher unscheinbaren Komikerduo Ole Olsen und Chic Johnson wird immer wieder gerne in einem Atemzug mit den chaotisch-komischen Filmwerken der Marx Brothers genannt. Doch genau genommen geht die 1941 entstandene US-Komödie noch einige Schritte weiter.
Nachdem Groucho, Harpo und Chico zu MGM wechselten, hatten ihre zuvor auf ihren erfolgreichen Bühnenrevuen basierten Filme Rahmenhandlung mit schnulzigen Liebesgeschichten.Wie Produzent Irvin Thalberg prophezeite waren ihre MGM-omödien A Night at the Opera oder A Night in Casablanca zwar nur „halb so komisch aber doppelt so erfolgreich“ wie die Frühwerke der Marx-Brothers. In der Hölle ist der Teufel los! amüsiert sich über diese Hollywood-Masche und macht sie zum Bestandteil der Filmhandlung.
In der Hölle ist der Teufel los! beginnt in der Hölle. Dort ist mehr als der Teufel los und zum mitreißenden Titelsong Hellzapoppin‘ jagt ein chaotischer Gag den nächsten. Doch dieses muntere Spektakel wird nach einigen Minuten unterbrochen. Ein Regisseur tritt auf und kündigt an, dass der Film keinesfalls so weitergehen könne.
Ole Olsen und Chic Johnson wird klargemacht, dass die Filmversion ihres Bühnenstücks eine richtige Geschichte in Form einer komplizierten Love Story benötigt. Von da an agieren Olsen und Johnson als chaotische Requisiteure, die mit allen Mitteln versuchen den Erfolg einer kitschigen Revue zu verhindern.
Doch der Film wird von da an keineswegs gradliniger, sondern es hagelt weiterhin surreale Gags. So müssen sich Olsen & Johnson sich immer wieder mit einem unfähigen Filmvorführer (Shemp Howard von The Three Stooges) herumschlagen, der vom Vorführraum aus die laufende Handlung zurückspult. Ständig rennt jemand rennt mit einem immer größer werdenden Baum durchs Bild und sucht einen gewissen Mr. Jones . Wenn dann gelegentlich mal gesungen oder ausgelassen Lindy Hop getanzt wird, ist das nicht minder komisch!
Auch heute hat In der Hölle ist der Teufel los! nichts von seiner schreiend komischen Wirkung eingebüßt. Das Werk inspirierte nicht nur Filme wie Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, Blues Brothers oder Der WiXXer , sondern überflügelt auch heute noch locker alle danach gedrehten Chaos-Komödien.
Bonusmaterial der Blu-ray: Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen, Featurette: „A Hell of Heritage“ von Andrea Meroni (29:45 min, englisch mit italienischen Akzent und deutschen Untertiteln), Deutscher Kinotrailer (2:31 min), Deutsche Titel- und Endsequenz (4:50 min), Deutscher Werberatschlag (2:09 min) und Bildergalerie (3:01 min). Empfehlenswert ist auch das reich bebilderte Mediabook-Edition mit 36-seitigen sehr informativen Text von Lars Johansen (35 Millimeter – Das Retro-Filmmagazin).
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