Schlagwort-Archive: Douglas Fairbanks

The Artist

Wie perfekt er den Stil alter Filme nachahmen kann, hatte Michel Hazanavicius bereits mit zwei Komödien über den hinreißend chauvinistisch von Jean Dujardin verkörperten französischen Superagenten OSS 117 bewiesen. Doch mit The Artist trieb er es 2011 noch toller und dreht einen schwarzweißen Stummfilm im 4:3-Format über die Kindertage des Tonfilms.

The Artist

Auch Dujardin ist wieder dabei und brilliert als Kinostar George Valentin, dessen Karriere im Hollywood der späten 20er-Jahre abrupt endet, weil er stur am Stummfilm festhält. Die attraktive Peppy Miller hingegen wird zum Superstar des Tonfilms und versucht Valentin zu helfen. Peppy wird verkörpert von Hazanavicius’ Lebensgefährtin Bérénice Bejo, die auch bereits in OSS 117 – Der Spion, der sich liebte die weibliche Hauptrolle spielte.

The Artist

Die Grundstory von The Artist wurde eindeutig von Singing in the Rain inspiriert, doch im Gegensatz zum durchgehend sympathisch von Gene Kelly verkörperten Don Lockwood darf Jean Dujardin als ebenfalls an Douglas Fairbanks erinnernder Stummfilm-Superstar herrlich eitel und selbstsüchtig auftreten, auch um für den nötigen Hochmut vor dem großen Fall zu sorgen.

The Artist

Während die OSS 117-Filme ausschließlich gute Laune verbreiten, geizen Dujardin und Hazanavicius diesmal nicht mit tragischen Momenten, etwa wenn George Valentin seine ganzen Besitztümer versteigern lassen muss und sich dem Trunke hingibt. The Artist entstand vor Ort in Hollywood und wirkt durch seine wunderschöne Schwarzweiß-Fotographie schon jetzt wie der  Kinoklassiker, der er zweifelsohne einmal sein wird.

The Artist

Doch Hazanavicius dienten nicht nur Filme der 20er- und 30erJahre als Inspirationsquelle. Auch Citizen Kane oder Sunset Boulevard werden zitiert. Wenn gegen Ende etwas zu ausgiebig Bernard Herrmanns Soundtrack aus Hitchcocks Vertigo (den Hazanavicius auch im Finale von OSS 117 – Er selbst ist sich genug zitierte) recycelt wird, dann wäre dies gar nicht nötig. The Artist strotzt nur so vor originellen Ideen und hat völlig zu Recht fünf der zehn in Aussicht gestellten Oscars erhalten.

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Der Dieb von Bagdad

Der machgierige Großwesir Jaffar (großartig Conrad Veidt alias Major Strasser aus Casablanca) hintergeht den jungen Kalifen Ahmad und lässt ihn in ein finsteres Verließ sperren. Dort trifft Ahmad auf den Dieb Abu und beiden gelingt die Flucht. Es gibt zahllose Abenteuer mit Monstern, Dschinns und fliegenden Teppichen zu bestehen bis Ahmad endlich die geliebte Prinzessin Basra für sich erobert hat.

Der Dieb von Bagdad

Bereits 1924 ließ sich Douglas Fairbanks als Der Dieb von Bagdad von Raoul Walsh unter großem Aufwand in Szene setzen. Der englische Produzent Alexander Korda plante 1939 ein aufwendiges Farbremake des selben Stoffes. Die Neuverfilmung machte aus dem Titelhelden zwei Figuren. John Justin spielte den um seinen Thron betrogenen Ex-Kalifen und als trickreicher Straßenjungen Abu war der seinerzeit sechzehnjährige Inder Sabu zu sehen.

Der Dieb von Bagdad

Sabu debütierte 1937 im ursprünglich als Dokumentarfilm geplanten Blockbuster Elephant Boy. Nach Der Dieb von Bagdad war er als Mowgli in einer Realverfilmung von Rudyard Kiplings Dschungelbuch zu sehen. Eine hochinteressante Dokumentation auf dieser Blu-ray informiert über die fast schon märchenhafte Kariere von Sabu.   

Die Produktion von Der Dieb von Bagdad verlief recht chaotisch. Alexander Korda war unzufrieden mit dem Regisseur Ludwig Berger und inszenierte daher einige Szenen selber und verpflichtete zudem noch vier weitere Regisseure, darunter auch seinen Bruder Zoltan und Michael Powell.

Der Dieb von Bagdad

Dann kam der Zweite Weltkrieg und die Produktion wurde von England nach Hollywood verlagert. Die in Afrika geplanten Außenaufnahmen wurden in den Grand Canyon verlegt. Das dreifach Oscar-prämierte Resultat mag vielleicht ein wenig an eine Nummernrevue erinnern, ist aber bis heute die prächtigste Filmversion der Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.

Eine Blu-ray von Koch Media enthält den 106-minütigen Films mit deutschem Vorspann in einer etwas ausgebremsten Farbenpracht. Im Bonusmaterial befindet sich ein englischsprachiger Trailer (2:39 min), der über eine deutlich bessere Bildqualität und sehr viel knalligere Farben verfügt. Zum Hauptfilm gibt es einen sich nur selten auf die gerade zu sehenden Szenen beziehenden Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen. Dieser hält zudem auch noch (anscheinend auf einem Liegestuhl sitzend) zwei Monologe über Zukunft (50:35 min) und Vergangenheit (39:02 min) der Tricktechnik. Hinzu kommt die sehr interessante Doku “Sabu der Elefantenjungen“ (52:37 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), der deutsche Trailer (3:29 min), eine Galerie mit Bildern (9:53 min) und einen sehr sachkundig von Ernest Dickerson kommentierten britischen Trailer (3:11 min).

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Walt Disney: Zorro

Nachdem Walt Disney 1954 mit der fünfteiligen Mini-Serie um Davy Crockett im US-Fernsehen große Erfolge feierte, gelang ihm drei Jahre später mit Zorro ein ähnlicher Erfolg. Zwar wurde die aus 78 Episoden bestehende Serie anfangs häufig wiederholt, geriet jedoch ein wenig in Vergessenheit, da sie im Gegensatz zu Davy Crockett und trotz Disneys ausdrücklichen Wunsch, von ABC in Schwarzweiß gedreht wurde.

Walt Disney: Zorro

Doch ansonsten wurde hier tatsächlich Kino fürs Fernsehen produziert. Die 24-minütigen Episoden sind aufwändig in Szene gesetzt, die rasanten Fechtszenen choreographierte Fred Cavens, der bereits die vorherigen Zorros Douglas Fairbanks und Tyrone Power unterrichtete. Der von Disneys Hauskomponisten George Bruns komponierte Titelsong ist ein Ohrwurm und wurde ein Hit. Zusätzlich spielte William Lava noch für jede Episode einen neuen Soundtrack ein.

Walt Disney: Zorro

Wichtiger war jedoch die Besetzung. Guy Williams ist für viele – trotz Fairbanks, Power, Delon und Banderas – noch heute die Idealbesetzung für Zorro, aber auch für den nur scheinbar verweichlichten Don Diego. Immer wieder für Lacher sorgt der rundliche Henry Calvin, der als Sergeant Garcia nur widerwillig auf der Seite der Bösen steht. Nachdem 1960 ein Zusammenschnitt mehrerer Episoden unter dem Titel Zorro räumt auf in die Kinos kam, wurde die Serie in Deutschland erstmals 1994 auf RTL 2 gezeigt. Die Episoden wurden hier in einer kolorierten Version gezeigt und der Titelsong wurde in deutscher Sprache gesungen: “Tief in der Nacht, wenn der Vollmond erwacht…“

Walt Disney: Zorro

In den USA erschien die Serie 2009 in der limitierten Walt-Disney-Treasure-Reihe, in Form von zwei Blechboxen, die schon lange vergriffen sind und hoch gehandelt werden. Hierfür wurden die schwarzweißen Episoden remastered. Die deutsche Veröffentlichung von Capelight erscheint in Form von zwei DVD-Boxen oder alternativ komplett als “Limited Holzbox Edition“. Enthalten sind die kolorierten Episoden, sowie das sehr interessante Bonusmaterial der Walt-Disney-Treasures-Veröffentlichung. Hinzu kommen noch vier längere Episoden, die in den USA 1960 nach der Einstellung der Serie gezeigt wurden. Hierzu liegt keine deutsche Synchronisation vor und auch keine Kolorierung. Daher kann sich hier davon überzeugt werden, dass die Zorro-Serie auch in Schwarzweiß sehr gut aussieht.

Walt Disney: Zorro

Die DVD-Box 1 enthält neben den 39 Episoden der ersten Staffel noch die zwei 49-minütigen zusammenhängenden Special-Episoden “El Bandito“ und „Adios, El Cuchillo“, beide mit Einführungen von Walt Disney! Außerdem gibt es noch einen Auschnitt von Disneys „The Fourth Anniversary Show“ (3:14 min) und den ersten Teil des Berichts „The Life And Legend Of Zorro“ (12:26 min), alles wahlweise mit deutschen Untertiteln. Außerdem ist noch ein schön aufgemachtes 20-seitiges Booklet enthalten.

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