Marc-Antoine Mathieu (Gott höchstselbst, 3 Sekunden) ist ganz sicher nicht der begnadetste Comiczeichner der Welt, doch seine Ideen sind einzigartig. Alles begann 1990 mit Der Ursprung. Hier erlebte Julius Corentin Acquefacques sein erstes surreales Abenteuer als kleiner Angestellter im Ministerium für Humor. Mathieu spielte schon hier gekonnt mit dem Medium Comic und konfrontierte seinen eher unscheinbaren Helden mit seiner eigenen Zukunft und Vergangenheit, die dieser in Form von Comicseiten zugeschickt bekam.
Noch extravaganter waren die nächsten Erlebnisse von J. C. Acquefacques. In Die vier F… (1991) setzte Mathieu am Ende des schwarzweißen Albums plötzlich Farbe ein. Der Anfang vom Ende hingegen lässt sich tatsächlich von vorne und von hinten lesen und Der Wirbel (1993) setzt Fotos und Stanzungen kunstvoll ein. 2003 schließlich setzte Mathieu seine Reihe endlich fort und die neue Geschichte mit Julius Corentin wimmelt nur so voller origineller Ideen.
In einem Traum kommt Acquefacques ein Fluchtpunkt abhanden und nach dem Aufwachen ist seine ganze Welt nahezu flach, denn er befindet sich in der 2,333. Dimension. Mittels einer Kanone wird Acquefacques in eine Zwischenwelt geschossen um den fehlenden Fluchtpunkt zu suchen. Er entdeckt Parallelwelten zu seinem Comic (die entsprechenden Zeichnungen stammen von Francois Schuiten und Lewis Trondheim). Nach einer kurzen Visite in der Welt der Entwürfe landet Acquefacques schließlich beim Direktor der Distribution diverser Dekors.
Hier wird das ganze Gerümpel gelagert, das übrigbleibt, wenn die Comicfiguren zum nächsten Panel gewechselt haben. Der Leser muss jetzt die beiliegende 3-D-Brille aufsetzen und der Wahnsinn geht plastisch und bunt flimmernd weiter. Wenn das Album dann ausgelesen und die Brille wieder abgesetzt ist, entsteht ein ähnliches Gefühl wie es Julius Corentin Acquefacques wohl auch hat, wenn er aus einem seiner abgefahrenen Träume erwacht.
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