In den USA des Jahres 1931 geht es der Familie O´Sullivan trotz der Wirtschaftskrise recht gut. Der 12-jährige Michael O´ Sullivan Jr. verehrt seinen schweigsamen Vater abgöttisch. Er versteckt sich in dessen Auto um endlich zu erfahren, womit dieser sein Geld verdient.
Die Wahrheit ist mehr als erschreckend: Michael Jr. beobachtete Michael Sr. dabei wie er im Auftrag des Gangsterbosses John Looney einen Haufen Menschen umbringt. Als Looney erfährt, dass Michael Jr. hinter dies Geheimnis gekommen ist, lässt er dessen Mutter und Bruder umbringen. Michael Sr. hingegen kann einem Anschlag knapp entkommen. Er flüchtet gemeinsam mit seinem Sohn und schmiedet Rachepläne.
Max Allan Collins war schon immer von den Gangstergeschichten aus den 30er-Jahren fasziniert. So hat er einige sorgfältig recherchierte Romane über diese Zeit geschrieben und eine ganze Weile auch die Comic-Serie Dick Tracy getextet. Sein ehrgeizigstes Comic-Projekt schrieb er jedoch für den englischen Zeichner Richard Piers Rayner. Hierin verarbeitete er nicht nur wahre Geschehnisse aus seiner Lieblings-Ära sondern auch die Grundsituation von Kazuo Koikes japanischer Manga-Kultserie Lone Wolf & Cub in der ein schweigsamer Samurai gemeinsam mit seinem kleinen Sohn zu einer teilweise sehr blutigen Reise aufbricht.
Rayner arbeitete so sorgfältig an den Zeichnungen zu Road to Perdition, dass er vier Jahre zur Fertigstellung der immerhin knapp 300 Seiten des Comics benötigte. Als sie 1998 erschien, erregte die Graphic Novel zunächst nicht sonderlich viel Aufsehen. Doch Collins verfasst auch Filmromane und von ihm stammt das Buch zu Der Soldat Ryan. Hierdurch bestand Kontakt zu Steven Spielberg und dieser war sehr angetan von Road to Perdition.
So wurde aus dem Comic nicht nur eine DreamWorks-Produktion sondern mit dem erfolgreichen Film im Rücken doch noch ein Bestseller. Auch bei uns ist es ja eher eine Seltenheit, dass ein Comic bei einem großen Verlag wie Heyne erscheint und in den Buchhandlungen zumindest für einen Monat prominent präsentiert wird. Leider durfte Max Allen Collins nicht das Drehbuch zum Film verfassen, sondern mal wieder nur das „Buch zum Film“ . Doch außerdem arbeitet er an zwei Roman-Fortsetzungen, die das weitere Schicksal von Michael O´Sullivan Jr. erzählen: Road to Purgatory und Road to Paradise.
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