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Das indische Grabmal

Gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Thea von Harbou, die die zugehörige Romanvorlage geschrieben hatte, verfasste Fritz Lang Anfang der 20er-Jahre das Drehbuch zu einem großen Indien-Film. Es ging um Ayan, den eifersüchtigen Maharadscha von Eschnapur, der sich von einem englischen Architekten ein gewaltiges Grabmal für seine untreue noch lebende Gattin errichten lassen will.

Das indische Grabmal

Fritz Lang hätte auch gerne Regie geführt. Diesen Job übernahm jedoch der Produzent Joe May, der Lang für zu unerfahren hielt, in der Nähe von Berlin gewaltige “indische“ Bauten errichten ließ und seine Gattin Mia May in der weiblichen Hauptrolle besetzte. Den Maharadschas spielte Conrad Veidt (Das Cabinet des Dr. Caligari, Der Dieb von Bagdad, Casablanca) der anscheinend in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts immer dann zur Stelle war, wenn Filmgeschichte geschrieben wurde.

Das indische Grabmal

Das indische Grabmal kam im Oktober und November 1921 als Die Sendung des Yoghi und Der Tiger von Eschnapur in die Kinos. Der Zweiteiler wurde auch international zu einem gewaltigen Erfolg. 1938 drehte die UFA eine Neuverfilmung, diesmal hießen die beiden Teile Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal. 1959 gelang es dem umtriebigen Produzenten Arthur Brauner den seinerzeit in Hollywood nicht mehr allzu stark gefragten Fritz Lang zu überreden, endlich eine eigene – jetzt farbige – Version seines Indien-Films zu realisieren.

Das indische Grabmal

1994 wurde versucht die historisch korrekte Einfärbung des zumeist nur schwarzweiß gezeigten Zweiteilers von 1921 zu rekonstruieren. Diese Version wurde 2016 mit einer recht gut erhaltenen tschechischen Kopie abgeglichen und digitalisiert. In dieser Fassung läuft Die Sendung des Yoghi 132 Minuten und Der Tiger von Eschnapur 111 Minuten.

Das indische Grabmal

Die unterschiedlich eingefärbten Szenen (gelb oder rot für Tag, blau für Nacht) unterstützen jetzt die Stimmung des Films. Verschmutzungen und ähnliche Störungen im Bild sind immer vorhanden, während die Zwischentitel recht heutig wirken. Etwas fraglich ist, ob der Film mit dem ebenso dominanten wie nervigen neuen Soundtrack seinerzeit auch ein Erfolg geworden wäre. Doch insgesamt kann der Klassiker in dieser Form durchaus genossen werden, zumal der DVD und der Blu-ray noch ein 28-seitiges Büchlein mit interessanten Infos beiliegt.

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Der Tiger von Eschnapur

Gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Thea von Harbou verfasste Fritz Lang Anfang der Zwanziger Jahre das Drehbuch zu einem großen Indien-Film. Er hätte auch gerne Regie geführt, doch diesen Job übernahm der Produzent Joe May, der Lang für zu unerfahren hielt. Das indische Grabmal kam im Oktober und November 1921 als Die Sendung des Yoghi und Der Tiger von Eschnapur in die Kinos. Der Zweiteiler wurde zu einem gewaltigen Erfolg.

Der Tiger von Eschnapur

Als die UFA 1938 eine Neuverfilmung drehte – diesmal hießen die beiden Teile Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal, stand Fritz Lang nicht zur Verfügung, da der Regisseur mit jüdischen Wurzeln bereits 5 Jahre zuvor in die USA immigriert und dort erfolgreiche Filme inszeniert hatte. Die Neuauflage des Indien-Epos war einer der wenigen deutschen Abenteuerfilme, die während des Dritten Reichs produziert wurden und füllte auch danke der exotischen Tänze von La Jana (alias Henriette Margarethe Niederauer) und der komischen Einlagen von Theo Lingen die Lichtspielhäuser.

Der Tiger von Eschnapur

Zwanzig Jahre später gelang es dem umtriebigen Produzenten Arthur Brauner den mittlerweile in Hollywood nicht mehr allzu stark gefragten Fritz Lang zu überreden, endlich eine eigene Version seines Indien-Films zu realisieren. Fritz Lang drehte 1959 mit Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal zwei routiniert umgesetzte farbenprächtigen Abenteuerfilme. Die Presse in Westdeutschland schrieb zumeist Verrisse, doch in Frankreich und USA wurde der Zweiteiler sehr viel besser aufgenommen.

Der Tiger von Eschnapur

Während sich René Delten in seiner Schurkenrolle noch ganz achtbar aus der Affäre zieht, bleiben die männlichen Hauptdarsteller Paul Hubschmid und Walter Reyer erschreckend blass. Doch die tollen Bilder aus Indien und die tänzerischen Leistungen von Debra Paget (die in Hollywood-Filmen wie Der gebrochene Pfeil gerne als Indianerin eingesetzt wurde) können auch heute noch fesseln.

Der Tiger von Eschnapur Beide Filme von 1959 sind bei Universum Film als “Fritz Lang – Indien Edition Box“ erschienen. Als Bonusmaterial gibt es eine Doku (20:11 min), einen dreiminütigen schwarzweißen und stummen 8-mm-Film, den Sabine Bethmann 1958 während der Dreharbeiten aufnahm, sowie französische Trailer zu beiden Filmen (3:09 min und 3:25 min)

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Der gebrochene Pfeil

Nordamerika um 1870: Tom Jeffords (James Steward), ein ehemaliger Fährtensucher der US-Armee, setzt sich für Frieden zwischen Weißen und Apachen ein. Er wird zwar von seinen weißen Freunden misstrauisch beäugt, gewinnt aber die Freundschaft des Häuptlings Cochise (Jeff Chandler) und die Liebe des Apachen-Mädchens Sonseeahray (Debra Paget). Doch so einfach sind Vorurteile nicht auszurotten und Toms Bemühungen enden tragisch…

Der gebrochene Pfeil

Bis zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Films wurden Indianerstämme im US-Kino meist als eine Art böse Naturgewalten dargestellt, die aus heiterem Himmel über harmlose weiße Siedler herfielen. Erste zaghafte Rauchzeichen, die in eine andere Richtung wehten gab es 1950, als Der gebrochene Pfeil in die Kinos kam.

Der Film mag seine Schwächen haben und oft hart am Kitsch vorbeischrammen. Doch das Bemühen um eine faire Darstellung der US-Ureinwohner und das berührende Spiel des wie immer zuverlässigen James Steward und der damals erst 17-jährigen Debra Paget (Der Tiger von Eschnapur) machen den Film (40 Jahre vor Der mit dem Wolf tanzt!) zu einem wegweisenden Klassiker des Westernkinos.

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