Bis zum letzten Mann (Fort Apache, 1948), Der Teufelshauptmann (She Wore a Yellow Ribbon, 1949) und Rio Grande (1950) bilden die sogenannte Kavallerie-Trilogie des Western-Regisseurs John Ford (Stagecoach, Faustrecht der Prärie). Dem Western-Spezialisten gelangen hier einzigartige Mischungen aus Melodram, Actionfilm, Komödie und, Charakterstudie, doch auch vor Gesangs- oder Tanz-Einlagen schreckte Ford nicht zurück.
Die Filme entstanden in den beeindruckenden Naturkulissen von Monument Valley und der Umgebung von Moab, Utah. In allen drei Filmen spielt John Wayne einen Offizier (in Der Teufelshauptmann und Rio Grande ist sein Rollenname Kirby York bzw. Kirby Yorke, obwohl es sich offensichtlich nicht um dieselbe Figur handelt) und Victor McLaglen agiert in der Trilogie immer als ebenso dickköpfiger wie trinkfester irischer Sergeant.
Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. In Der Teufelshauptmann (im einzigen Farbfilm der Trilogie steht John Waynes Charakter kurz vor der Pensionierung) und in Rio Grande (hier schließt der von John Wayne gespielte Offizier wieder Frieden mit Frau und Sohn) beschäftigt sich Ford hauptsächlich mit dem persönlichen Schicksal seiner Hauptfigur, während der Krieg gegen die Indianer eher als Hintergrund dient. In Bis zum letzten Mann hingegen bezieht John Ford sehr viel deutlicher Stellung gegen Karrieristen, die sich durch den Krieg profilieren wollen und kein Interesse an einer friedlichen Lösung haben.
Lange bevor Henry Fonda als Schurke in Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod überraschte (und überzeugte), war er bereits in Bis zum letzten Mann als hochmütiger Offizier zu sehen, der über Leichen geht. Seine Figur in Bis zum letzten Mann heißt zwar Oberstleutnant Thursday, aber es ist unschwer General Custer darin zu erkennen ist. Wenn Thursday am Schluss des Filmes sein verdientes Ende findet, wird er trotzdem zum Helden verklärt, denn so sagt später ein Zeitungsmann in John Fords Der Mann, der Liberty Valance erschoss (1962): „Wenn die Legende Wahrheit wird, druckt die Legende.“
Die drei Filme der Kavallerie-Trilogie liegen auf DVD vor, lediglich Rio Grande ist bisher auch auf Blu-ray erschienen. In allen drei Fällen wurden Szenen ergänzt, die bisher in den deutschen Fassungen fehlten. Bei Bis zum letzten Mann ist die US-Fassung mehr als eine halbe Stunde länger als die deutsche Kinoversion. Auch mit Extras wurde nicht gegeizt: Der Teufelshauptmann enthält ein recht amüsantes einstündiges Gespräch mit John Ford, in dem dieser seinem britischen Interviewer immer wieder klar macht, wie blöd dessen Fragen eigentlich sind.
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