Schlagwort-Archive: Dennis Quaid

Traffic – Macht des Kartells

Nach seinem großen Erfolg Erin Brokovich und dem nicht minder beeindruckenden etwas kleineren Film The Limey drehte Steven Soderbergh 2000 ein gewaltiges Epos. Bei seinem Welterfolg mit Julia Roberts hat er gelernt, wie eigentlich schwer zugängliche Themen in einen unterhaltsamen Film verwandelt werden können.

Traffic - Macht des Kartells

Traffic beschäftigt sich ungemein vielschichtig mit so ziemlich allen Aspekte des Kampfes gegen Schmuggel und Handel mit Rauschgift. Wenn z. B. Michael Douglas als Karriere-Staatsanwalt seine „Law and Order“-Ansprache im Weißen Haus einfach abbricht, um seiner drogensüchtigen Tochter beizustehen, so ist dies fernab aller Klischees und wirklich nachvollziehbar und ergreifend.

Traffic - Macht des Kartells

Ein großes Manko bei einem Film mit so viel sensiblen Momenten und einer Spieldauer von 150 Minuten ist jedoch der etwas ärgerliche Einsatz einiger Klischees, die mit etwas bösen Willen durchaus rassistisch genannt werden können. So sind es mal wieder farbige Drogendealer, die das weiße Oberschichts-Töchterchen nicht nur mit Drogen vollpumpen, sondern auch noch sexuell missbrauchen und auf den Strich schicken.

Traffic - Macht des Kartells

Schlimmer noch ist die Darstellung Mexikos: Während die Verhältnisse in den USA sehr differenziert dargestellt werden, zeigt Soderbergh immer, wenn er die Staaten verlässt, in braungetönten Bildern (die etwas an schlecht verstandenen Oliver Stone erinnern) ein ungemein barbarisches und korruptes Land, das unverschämterweise direkt an die Vereinigten Staaten grenzt. Hier hätten ruhig ein oder zwei Handlungsstränge gekappt werden können, um eine etwas differenziertere Erzählweise zu ermöglichen.

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The Day after Tomorrow

Bei einer Polarexpedition stellt der Klimaforscher Jake Hall (Dennis Quaid) unter dramatischen Umständen fest, dass in kürzester Zeit eine neue Eiszeit droht. Ganze Eisberge lösen sich aus dem ewigen Eis, der Golfstrom gerät durcheinander, gewaltige Hagelstürme brechen aus und es herrschen Temperaturen bei denen das Benzin gefriert. Jake muss nicht nur den US-Präsidenten vom Ernst der Lage überzeugen, sondern auch noch seinen Sohn Sam aus dem frostigen Manhattan retten.

The Day after Tomorrow

The Day after Tomorrow ist alles andere als ein weinerliches “Save the Planet“-Pamphlet. Die (sehr kurzen) an unser Umweltbewusstsein appellierenden Szenen, sind deutlich lustloser als die dann folgenden Zerstörungsorgien in Szene gesetzt. Roland Emmerich (Stargate) gelang 2004 ein mit enormer Geschwindigkeit voranschreitender Katastrophenfilm, dessen verwaschene Bildern wie der Beitrag einer TV-Nachrichtensendungen wirken.

The Day after Tomorrow

Ganz große Wunderdinge sind von einem eher brachialen Filmemacher wie Roland Emmerich zwar nicht zu erwarten. Doch für US-Verhältnisse ist er schon beinahe ein subversives Element. So waren es in Independence Day nicht etwa schnittige WASP-Militärs, sondern ein Afro-Amerikaner, ein Jude und ein Alkoholiker, die die Welt vor Außerirdischen retten.

Auch The Day after Tomorrow enthält neben der ungewöhnlichen Besetzung von Donnie Darko Jake Gyllenhaal als Jake Halls Sohn Elemente, die ein strammer US-Regisseur garantiert nicht in Erwägung gezogen hätte. So wird gezeigt, wie die US-Bevölkerung aufgrund des Klimaschocks verzweifelt versucht nach Mexiko zu flüchten und die dortige Regierung daher gezwungen ist, die Grenzen zu schließen.

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Midway – Für die Freiheit

Roland Emmerich (Independent Day, White House Down) plante bereits seit über 20 Jahren einen Film über die Schlacht um Midway, die für den Ausgang des Zweiten Weltkriegs entscheidend war . Im Gegensatz zu Michael Bay, der 2001 mit Pearl Harbor vor dem Hintergrund des ersten japanischen Angriffs auf die USA ein Melodram inszenierte, wollte Emmerich sich an den tatsächlichen Ereignissen orientieren.

Midway - Für die Freiheit

Doch bereits 1976 entstand mit Schlacht um Midway ein beeindruckender Film über die Kämpfe im Pazifik, der sogar in Japan zum Hit wurde. Beeindruckend war die Star-Besetzung mit Henry Fonda, Charlton Heston, James Coburn, Robert Mitchum, Robert Wagner und Glenn Ford, die teilweise noch selbst an den Fronten des Zweiten Weltkriegs gedient hatten. Mit der Zwangsinternierung von aus Japan stammenden US-Bürgern wurde zudem auch noch ein düsteres Kapitel des Krieges angesprochen und anstelle von Trickeffekten kamen meist echte Aufnahmen aus dem Krieg zum Einsatz, was erstaunlich gut funktionierte.

Midway - Für die Freiheit

Auch Emmerichs Film ist mit Dennis Quaid, Aaron Eckhart und Woody Harrelson auf der Kommando-Ebene recht prominent besetzt. Doch die Darsteller der Frontkämpfer verblassen dagegen und schaffen es kaum Interesse am Schicksal ihrer Charaktere zu erwecken. Hinzu kommen noch Spezialeffekte, die allzu künstlich wirken und nicht wirklich vermitteln, was es bedeutet im Kampfeinsatz zu sein.

Midway - Für die Freiheit

Doch genau wie der Midway-Film von 1976 geht auch Emmerich respektvoll mit den japanischen Militärs um. Außerdem bemüht er sich – vor allem am Ende des Films – über die Handlung hinaus Fakten und Zusammenhänge zu vermitteln. Das Resultat ist kein weiterer dummer Kriegsfilm, doch anders als bei seinen eskapistischen Katastrophen-Spektakeln gelingt es Emmerich diesmal leider kaum, den Zuschauer mitten hinein ins Geschehen zu versetzen.

Midway - Für die Freiheit

Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 139-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar von Roland Emmerich (wie alle Extras ohne deutsche Untertitel) noch diese Extras: Getting it Right: The Making of MIDWAY (14:15), The Men of MIDWAY (12:23 min), Roland Emmerich: Man on a Mission (4:56 min), Turning Point: The Legacy of Midway (14:59 min), Joe Rochefort: Breaking the Japanese Code (6:13 min), We Met at Midway: Two Survivors Remember (9:28 min) und zwei deutsche Trailer

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Die Reise ins Ich

Ein tollkühner, leicht verrückter Draufgänger (Dennis Quaid) ist bereit, sich samt eines Spezial-U-Bootes verkleinern zu lassen und im Körper eines Kaninchens herumzuschippern. Durch widrige Umstände gelangt er jedoch in den Hintern eines kränkelnden, leicht neurotischen Supermarktverkäufers (Martin Short). Gemeinsam müssen die beiden nun gegen die Zeit (Sauerstoffmangel im U-Boot) und diverse Dunkelmänner (Industriespionage) ankämpfen, damit unser Draufgänger wieder ans Tageslicht kommt.

Die Reise ins Ich

Die Grundidee dieses Filmes dürfte aus Richard Fleischers Die phantastische Reise bekannt sein, auch wenn der Film eigentlich mehr durch Raquel Welch im Taucheranzug  bestach als durch die menschlichen Innereien, die wie in einem Schullehrfilm präsentiert wurden. Unser Biologielehrer versuchte tatsächlich, damals in grauer Vorzeit, als es noch kein Video gab, diesen Film zu besorgen, um in seinem Unterricht für die dringend benötigte Auflockerung zu sorgen.

Die Reise ins Ich

Regisseur Joe Dante begann bei Roger Corman und zeigte schon dort sein Talent als Resteverwerter. Sein Erstling Hollywood Boulevard bestand zum Großteil aus Szenen, die anderen Corman-Produktionen (z. B. Frankensteins Todesrennen) entnommen waren. In seinen späteren Filmen Piranhas, Das Tier, Gremlins und Matinée verfeinerte er diese Technik, indem er Szenen aus anderen Filmen nur indirekt, also über einen laufenden Fernseher oder in einem Kino, verwendete, oder Szenen aus bekannten Filmen in anderer Umgebung nachstellte. Ein schönes Beispiel hierfür ist die böse Millionärin aus Gremlins, die sich in vielen Szenen so verhält, wie die böse Hexe aus The Wizard of Oz.

Die Reise ins Ich

Gremlins ist überhaupt der einzige Film, in dem Joe Dante seine Kopiermanie nicht davon abhält, eine vernünftige Geschichte zu erzählen. Wahrscheinlich lag das am Produzenten Steven Spielberg, der ein Talent hat, Produktionen so zusammenzustellen, dass sie ein großes Publikum erreichen und begeistern.

Die Reise ins Ich

Die Reise ins Ich ist der erste Joe-Dante-Film, der fast gänzlich ohne Zitate auskommt. Er der Grundidee viel mehr abgewinnen kann, als es Die phantastische Reise tat. Allerdings hat Dante seinen Film auch eher als Komödie angelegt, ohne jedoch Einzelgags überzustrapazieren. Die Idee einen Kuss zu benutzen, um von einem menschlichen Körper in den anderen zu gelangen und dort auch noch festzustellen, dass man bald Vater wird, ist wirklich originell. Die junge Meg Ryan ist übrigens entzückend in diesem Film.

Die Reise ins Ich

Die einzigen Mankos sind das etwas schleppende Tempo am Beginn des Filmes und das verzweifelte Bemühen, Dennis Quaid als einen Mann herauszustellen, der sich in einer Hierarchie nicht unterordnen kann. Damit dies auch jeder kapiert, wird es in einem Dialogsatz  noch einmal erklärt.

Bisher liegt Die Reise ins Ich bei uns leider nur auf DVD vor, wer eine Blu-ray möchte ist auf Importware ohne deutsche Tonspur angewiesen.

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Amanda lässt die Puppen tanzen

Durch die von 1976 bis 1980 ausgestrahlte TV-Serie Eine amerikanische Familie wurde Kristy McNichol dank ihres burschikosen Charmes zu einem Teenie-Star. Im Anschluss drehte sie einige Kinofilme, von denen gleich zwei auf einer DVD von Schröder Media erschienen sind. Wer Filme in erster Linie nach ihrer Bildqualität beurteilt, wird mit dieser Scheibe nicht glücklich werden, denn besser als auf betagten Videocassetten sehen Amanda lässt die Puppen tanzen und Kleine Biester hier leider nicht aus.

Amanda lässt die Puppen tanzen

Kleine Biester (Little Darlings) von 1980 dürfte der bekanntere der beiden Filme sein. Kristy McNichol agiert hier an der Seite von Tatum O’Neal, die sieben Jahre zuvor einen Oscar bekam, als sie gemeinsam mit ihrem Vater Ryan in Paper Moon auftrat. In Kleine Biester spielen Kristy und Tatum spielen zwei Mädchen aus höchst unterschiedlichen sozialen Verhältnissen. Beide versuchen während des Aufenthalts in einem Sommercamp ihre Unschuld zu verlieren. Als Objekte der Begierde fungieren dabei Matt Dillon und Armand Assante.

Amanda lässt die Puppen tanzen

Obwohl Kleine Biester seinerzeit recht erfolgreich in den Kinos lief und immerhin im anamorphen (aber dennoch recht unscharfen) 16:9-Format auf die DVD gebrannt wurde, handelt es sich nur um den “Bonusfilm“. Der „Hauptfilm“ liegt im Vollbild-Format vor und trägt den seltsamen Titel Amanda lässt die Puppen tanzen (The Night the Lights Went Out in Georgia). Das Lichtspiel entstand 1981 und ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Neben Kristy McNichol sind hier noch Mark Hamill (Star Wars) und vor allem Dennis Quaid zu sehen.

Amanda lässt die Puppen tanzen

Erzählt wird die simple aber durchaus ergreifende Geschichte zweier durch die USA vagabundierender Geschwister (McNicol und Quaid), die von einer Karriere als Musiker träumen und auf dem Weg nach Nashville sind. Sie bleiben jedoch in einem Kaff in Georgia hängen. Mark Hamill ist dort als Polizist tätig und verguckt sich völlig nachvollziehbar in Kristy McNichol.

Amanda lässt die Puppen tanzen

Im Laufe des Films gibt Dennis Quaid einige Kostproben seiner beträchtlichen Sangeskunst. Er sollte danach auch noch in The Big Easy und vor allem in Great Balls of Fire! als Jerry Lee Lewis die Leinwand zum Rocken bringen. Doch bereits in Amanda lässt die Puppen tanzen überzeugt Quaid als mitreißender Interpret. Herausragend ist seine mit rauer Stime herausgeschriene Darbietung des Songs Amanda, den er – wenn den Untiefen des Internets zu trauen ist – sogar selbst geschrieben haben soll. Kristy McNichol hat ebenfalls eine angenehme Gesangstimme. Es ist sehr schade, dass die Karriere der sympathischen Darstellerin nach Amanda lässt die Puppen tanzen nur noch kurze Zeit andauerte.

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Wie bereits erwähnt kann die DVD zwar nicht durch ihre Bildqualität punkten, hat aber als Bonus mit einer Audiodatei von knapp 30 Minuten noch einen Großteil des Soundtracks von Amanda lässt die Puppen tanzen mit an Bord!

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