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Zwei hinreißend verdorbene Schurken

1964 spielten Marlon Brando und David Niven Zwei erfolgreiche Verführer, die an der französischen Riviera reiche Frauen um ihr Geld betrügen. Als der Drehbuchautor Dale Launer darum gebeten wurde, sich über ein gemeinsames Filmprojekt von Mick Jagger und David Bowie Gedanken zu machen, schlug er ein Remake von Zwei erfolgreiche Verführer vor.

Zwei hinreißend verdorbene Schurken

Nachdem schließlich Steve Martin und Michael Caine die Hauptrollen übernahmen, erscheinen Jagger und Bowie nicht wirklich als eine brauchbare Alternative dazu. Unter der stilvollen und pointensicheren Regie von Frank Oz überzeugt Martin als reichlich plump auftretender amerikanischer Hochstapler Freddy Benson, während Caine in der Rolle des aristokratisch auftretenden Nobel-Gauners Lawrence Jamieson voll aufgeht.

Zwei hinreißend verdorbene Schurken

Der Originalfilm hatte einen sexistischen Grundton, während in der in der Neuverfilmung von 1988 Glenne Headly die “hinreißend verdorbenen Schurken“ ganz schön auf Trapp hält. Das Ende dieses zeitlos-komischen Films hätte auch eine Fortsetzung ermöglicht. Stattdessen startet 2005 am Broadway eine erfolgreiche Musical-Version, während 2019 Anne Hathaway und Rebel Wilson im ziemlich verunglückten feminisierten Remake Glam Girls – Hinreißend verdorben zu sehen waren.

Zwei hinreißend verdorbene Schurken

Die Blu-ray der Special Edition von Koch Media enthält neben dem 110-minütigen Hauptfilm, wahlweise mit Audiokommentar von Regisseur Frank Oz (2001 aufgenommen, ohne deutsche Untertitel) noch diese Extras: “Making Of“ (Kurzdoku von 1988, 6:49 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), ein aktuelles, hochinteressantes Interview mit Autor Dale Launer (23:27 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Deutscher Trailer (1:55 min), vier US-Trailer (5:06 min, einmal mit Audiokommentar von Frank Oz), ein sehr witziges Fotoalbum (6:18 min) und Galerie mit 55 Bildern und Werbematerialien.

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Casino Royale (1967)

Der Erfolg der Bond-Filmreihe brachte natürlich auch eine ganze Reihe von Trittbrettfahrern mit auf den Plan. Doch bei Casino Royale handelt es sich um eine offiziell abgesegnete Verfilmung des ersten James-Bond-Romans von Ian Fleming.

Casino Royale (1967)

Die Verfilmungsrechte dieses Buches konnte Fleming als erstes verkaufen und es wurde 1954 ein TV-Film mit Barry Nelson als James Bond und Peter Lorre als Le Chiffre daraus. Anschließend erwarb der Produzent Charles K. Feldman die Rechte an dieser Story. (Erst 2006 konnten die Produzenten der regulären 007-Reihe ihre Version von Casino Royale mit Daniel Craig als neuen James Bond in die Kinos bringen.)

Casino Royale (1967)

Charles Feldman feierte 1965 einen großen Erfolg mit What´s new Pussycat? und eine ähnlich turbulente etwas erotische Komödie schwebte ihm auch bei Casino Royale vor. Folglich spielten wieder Peter Sellers und Woody Allen mit und Burt Bacharach steuerte einen ohrwurmartigen Soundtrack bei.Darunter befindet sich auch das von Dusty Springfield so unvergesslich hingehauchte The Look of Love, wovon für die deutsche Synchronfassung Mireille Mathieu die grottige deutsche Version Ein Blick von Dir aufnahm.

Casino Royale (1967)

Wer nun tatsächlich so etwas wie einen Bond-Film erwartet, dürfte ziemlich enttäuscht werden, denn der Film wollte die damals erst aus vier Filmen bestehende Reihe parodieren. Hierzu wurde ein gewaltiges Menge an Stars aufgefahren und insgesamt fünf Regisseure (darunter der auch im Film als M auftretende John Huston) inszenierten. Doch die vielen Köche haben den Brei trotz delikater Zutaten ziemlich verdorben und Casino Royale wirkt eher albern als lustig. Wer möchte, kann sich an phantasievollen Kulissen erfreuen (so ist z. B. Ost-Berlin ganz im Stile von deutschen Stummfilmen ausgestattet), sich halbwegs über Peter Sellers amüsieren oder den frühen Woody Allen betrachten. Doch mit 007 hat die ganze Chose so gut wie nichts zu tun.

Casino Royale (1967)

Extras der Blu-ray: Audiokommentar der James Bond-Historiker Steve Jay Rubin und John Cork, ohne deutsche Untertitel; Making-Of „Casino Royale“ (41:30 min), ohne deutsche Untertitel; US-Kinotrailer (2:22 min)

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Der rosarote Panther

Als trotteliger Inspektor namens Clouseau war in Blake Edwards‘ eleganter Ganovenkomödie über den Raub eines Edelsteins namens Der rosarote Panther ursprünglich Peter Ustinov vorgesehen. Doch dieser sagte kurz vor Beginn der Dreharbeiten ab und der 1963 außerhalb Englands noch fast unbekannte Peter Sellers sprang ein.

Der rosarote Panther

Auf dem Flug von London nach Rom überlegte sich Sellers Eigenarten und Aussehen der Figur. (Sehr schön dramatisiert wurde dies im Film The Life and Death of Peter Sellers von Geoffrey Rush). Sellers als Inspektor Clouseau wurde zum Star des Filmes und überstrahlte das immerhin aus David Niven, Robert Wagner, Capucine und Claudia Cardinale bestehende Ensemble. Ebenso wichtig waren aber auch Henri Mancinis eleganter Soundtrack und der als Trickfilm gestaltete Vorspann des Films mit der Figur des rosaroten Panthers.

Der rosarote Panther

Der Panther und Clouseau machten dann zunächst getrennt Karriere. Das pinke Raubtier wurde zum Held einer oscarprämierten Zeichentrickserie, die ohne die kalauernden Reime der deutschen „Paulchen Panther“-Bearbeitung des ZDFs noch deutlich eleganter wirkt (wie die fünf Cartoons auf dieser DVD-Box belegen). Clouseau hingegen ging eher zufällig in Serie.

Der rosarote Panther

Peter Sellers sollte in einer Verfilmung des Theaterstücks Ein Schuss im Dunkeln die Hauptrolle spielen, mochte das Drehbuch aber nicht. Er fragte Blake Edwards um Rat. Dieser schlug vor Inspektor Clouseau in die Geschichte einzubauen und Sellers war Feuer und Flamme. Er eignete sich einen durchgeknallten Akzent an und mit dem von Clouseau genervten Chefinspektor Dreyfus (Herbert Lom) sowie dem ständig seinen Chef attakierenden Diener Cato (Burt Kwouk) führte der Film zwei ganz wichtige Nebenfiguren ein.

Der rosarote Panther

Obwohl Ein Schuss im Dunkeln auch ohne den Panther im Vorspann ein gewaltiger Erfolg wurde, folgte erst einmal kein weiterer Film mit Clouseau, denn Sellers und Edwards wollten nicht mehr zusammenarbeiten. Daher spielte 1967 Alan Arkin die Titelrolle im von Bud Yorkin inszenierten Film Inspektor Clouseau.

Der rosarote Panther

Erst 1974, nachdem Sellers und Edwards einige Misserfolge zu verzeichnen hatten, raufteten sie sich wieder zusammen und es hieß Der rosarote Panther kehrt zurück. Kurz darauf folgten mit Inspektor Clouseau – Der „beste“ Mann bei Interpol und Inspektor Clouseau – Der irre Flic mit heißem Blick zwei noch komischere Filme mit dem Inspektor und auch 1980 nach Sellers Tod war noch lange nicht Schluss.

Der rosarote Panther

Mit Der rosarote Panther wird gejagt und Der Fluch des rosaroten Panthers (1983, nicht in dieser DVD-Box enthalten) verarbeitete Edwards Filmschnipsel mit Sellers und neu gedrehte Szenen zu mehr oder weniger gelungenen Gagrevuen. Auch Der Sohn des rosaroten Panthers (1992, ebenfalls nicht in dieser DVD-Box enthalten) mit Roberto Benigni als Clouseaus Nachfahre wollte nicht so recht zünden. Nachdem zunächst Chris Rock vorgesehen war, spielte schließlich Steve Martin 2006 und 2009 den neuen Clouseau.

Der rosarote Panther

Extras der DVD-Box: US-Kinotrailer (3:39 min + 3:36 min + 2:36 min + 2:18 min + 2:10 min , verschiedene Formate , Stereo 2.0), sehr interessant, enthalten teilweise extra für die Kinovorschauen hergestellte Zechentrickszenen, “The Pink Panther Story“, eine 29-minütige sehr interessante Dokumentation über die Filmserie, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, “That’s Panthertainment“, eine etwas wahllos zusammengestellte Ansammlung von Outtakes, Ausschnitten und Pressekonferenzen in verschiedenen Formaten (mal anmorph mal nicht), hauptsächlich mit Bezug zu “Der irre Flic mit heißem Blick“, “The Unknown Peter Sellers”, eine hochinteressante 52-minütige Dokumentation über den englischen Komiker, “The Commercial Peter Sellers”: Drei 1-minütige Werbespots für die Barclai Bank, drei 1-minütige Spots für die Fluglinie TWA und ein Making-Of zu den TWA-Spots (4:13 min), “Shots in the Dark”, Galerie mit 110 sehr kleinen Fotos aus dem ersten ”Pink Panther“-Film, Ein Bericht über die “Pink Panther”-Zeichentrickfilme (10:49 min), Fünf Pink Panther Cartoons: “The Pink Phink” (6:33 min, der erste oscarprämierte Trickfilm mit dem Panther von 1964), “Pink Punk Plink“ (6:10 min, 1966, hier dirigiert der Panther ein Orchester und zum Schluss applaudiert Henri Mancini), “Sink Pink“ (6:07 min, 1965), “Dial P for Pink“ (6:02 min, 1965) und „“Pinkled Pink“ (6:05 min, 1965), “The Great DeGaulle Stone Operation“, ein Trickfilm mit dem Inspektor (6:59 min, 1965), Auf der DVD von “Der rosarote Panther“ gibt es eine Extratonspur mit Kommentar vom Regisseur (wahlweise mit Untertiteln) und einen englischsprachigen “Trivia Track“ (nicht untertitelt)

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Ian Fleming: Man lebt nur zweimal

Der 1964 erschienene elfte (nicht mitgerechnet wurde die Kurzgeschichtensammlung In tödlicher Mission) James-Bond-Roman Man lebt nur zweimal erzählt eine sehr viel interessantere und auch spannendere Geschichte als der drei Jahre später entstandene gleichnamige 007-Kinofilm. In Ian Flemings Buch geht es nicht um eine gewaltige Raketenbasis, die in einem erloschenen japanischen Vulkan versteckt wurde, um russische und US-Raumschiffe zu kapern.

JAMES BOND: MAN LEBT NUR ZWEIMAL

Das Buch ist eine direkte Fortsetzung des ein Jahr zuvor erschienenen Romans Im Geheimdienst ihrer Majestät in dem James Bond heiratete und schon kurz durch den schurkischen Ernst Stavro Blofeld zum Witwer gemacht wurde. Dieser heimtückische Mordanschlag hat James Bond in ein tiefes Trauma gestürzt, was dazu geführt hat, dass er zwei Missionen vermasselte. Dennoch denkt sein Vorgesetzter M nicht daran ihn in den Ruhestand zu versetzen, sondern er schickt 007 auf eine Mission, die zu einer Art Selbstfindungstrip wird.

JAMES BOND: MAN LEBT NUR ZWEIMAL
Erstausgabe von 1964

James Bond soll versuchen vom japanischen Geheimdienst-Chef Tiger Tanaka Informationen über eine sowjetische Entschlüsselungsmaschine zu erhalten, was nicht eben einfach ist, da er sich dabei in US-amerikanisches Einflussgebiet begibt. Tanaka fordert von Bond einen Gegengefallen und bittet ihn darum, einen mysteriösen Schweizer Biologen zu töten, der in einer alten Festungsanlage an der Küste einen Garten voller tödlicher Gewächse betreibt, der zu einer beliebten Anlaufstelle für zahlreiche japanische Selbstmörder geworden ist. Eifrige 007-Leser dürften schnell erraten haben, bei wem es sich um diesen geheimnisvollen Guntram Shatterhand, der in der deutschen Erstausgabe noch Guntram Martell hieß, in Wirklichkeit handelt.

JAMES BOND: MAN LEBT NUR ZWEIMALDiese etwas haarsträubende Rahmenhandlung inklusive eines hochdramatischen Finales macht jedoch nicht den Hauptreiz des Buches aus. Sehr viel spannender sind jene Kapitel, in denen Fleming 007 gemeinsam mit Tiger Tanaka auf eine gemächliche Reise durch Japan schickt. Dabei sollen ihm die Eigenarten dieser eigenartigen Gesellschaft nahegebracht werden, denn für seine Mission wird James Bond in einen taubstummen Japaner verwandelt. Zuletzt geht er dafür auch noch bei einer attraktiven Perlenfischerin in die Lehre. Dass diese Dame mit dem hübschen Namen Kissy Suzuki zuvor eine Hollywood-Karriere abgebrochen hat, da nur der Brite David Niven (der James Bond 1967 in Casino Royale spielte) in der US-Traumfabrik freundlich zu ihr war, wirkt in Flemings abenteuerlichen aber die Realität nicht völlig verleugnenden Gebräu keineswegs befremdlich.

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