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Piraten Erzählungen

Zum fairen Preis von 30,- Euro präsentiert der Taschen Verlag einen sehr schön zusammengestellten Bildband über die wundervolle Welt der (literarischen) Piraten. Wie es sich gehört, gleicht ein knapp 50-seitiges Vorwort unter dem Motto “Wahrheit oder Erfindung“ Realität und Fiktion ab.

Das etwas arg verspielte Titelbild des Kanadiers Michael Custode vermittelt nicht wirklich einen Eindruck davon, was für großartige Illustrationen, Gemälde, Titelbilder und Drucke, von Meistern ihres Fachs wie Newell Convers Wyeth, Frank Schoonover, Alfred Roloff oder dem auch für seine Dinosaurier-Bilder bekannten Tschechen Zdeněk Burian, dieses Buch enthält.

Eine etwas seltsame kreative Entscheidung ist es, drei klassische Romane zusammen mit der zugehörigen zeitgenössischen Bebilderung in diesem Buch abzudrucken. Dies geht voll in Ordnung bei Robert Louis Stevensons Jugendroman Die Schatzinsel, denn dabei handelt es sich wirklich um ein legendäres Piratenepos

In Daniel Defoes Robinson Crusoe und Jules Vernes Die geheimnisvolle Insel kommen zwar am Rande auch Seeräuber und Versatzstücke des Genres wie “Schiffbruch, Meuterei, verborgene Inseln oder sprechende Papageien“, doch es handelt sich nicht wirklich um Piratengeschichten.

Thematisch sehr viel passender ist dann wieder das leider viel zu kurze letzte Kapitel des Buchs. Auf lediglich 28 Seiten kommen Texte und Bilder aus Howard Pyle’s Book of Pirates zum Abdruck. Der 1853 geborene Pyle galt als „Father of American Illustration“ und hat mit seiner “Brandywine School“ den Stil von aufwändigen Buchbebilderungen – und dadurch zugleich auch das Erscheinungsbild von Piraten – maßgeblich geprägt.

Abgerundet wird das Buch durch ein Glossar mit nautischen Begriffen, sowie Biografien der Künstler und Autoren. Auch ein Lesebändchen ist vorhanden, es bleiben also kaum Wünsche offen.

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