Der Titel des Films mag etwas seltsam klingen. Doch mit Ray Harryhausens ersten Sindbad Kerwin Mathews, der für mit dem Golden Globe prämierten Italienerin Pier Angeli und dem aus Metaluna IV antwortet nicht, aber auch dem Monster-Kasperle-Theater The Giant Claw bekannten Jeff Morrow war eine durchaus achtebare Besetzung an Bord.
Auch die Kreativkräfte hinter der Kamera versprachen ein anregendes Filmerlebnis. Der recht ambitioniert vom Fantasy-Illustrator George Barr zu Papier gebrachte Titelheld wurde vom seinerzeit noch nicht mit sieben Oscars prämierten American-Werewolf-Maskenbildner Rick Baker auf das für den gesamten Film zur Verfügung stehende Budget von lediglich 250.000 Dollar heruntergerechnet.
Regisseur Harry Essex hingegen konnte auf eine durchaus beachtliche Karriere zurückblicken. Er was Co-Drehbuchautor der von Jack Arnold inszenierten Klassiker Gefahr aus dem Weltall und Der Schrecken vom Amazonas, wobei ihm vor allem letzterer zu Octaman inspirierte. Auch in diesem Film kam die Bestie aus der Tiefe und eine Gruppe von Forschern muss in einer Höhle gegen das Ungetüm antreten.
1971 war der trotz seiner Laufzeit von nur 75 Minuten teilweise ganz schön langatmige Film kein großer Erfolg. Doch dank des eher niedlich als grausig wirkenden Tentakelmonsters, dessen ziemich albernes Gummikostüm häufig am helllichten Tag in voller Pracht zu “bestaunen“ ist, wurde der Octaman im Laufe der Jahrzehnte zum Liebling aller Trash-Freunde.
Daher ist es sehr erfreulich, dass der Film dank cmv-Laservision endlich auch ansprechend fürs Heimkino veröffentlicht wird. Mit zwei unterschiedlichen Covern erscheint ein jeweils auf 399 Exemplare limitiertes Mediabook mit DVD und Blu-ray.
Auch das Bonusmaterial kann voll überzeugen. Rick Baker erzählt in einem 25-minütigen Filmchen allerlei lustige Anekdoten über die Dreharbeiten und im zwanzigseitigen Booklet prässentiert Christoph N. Kellerbach sehr viel mehr Fakten über Aufzucht und Hege des Octamans als Wikipedia.