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Die Libelle

1983 schrieb John le Carré, der britischen Experten für Spionage-Geschichten wie Der Spion, der aus der Kälte kam oder Dame, König, As, Spion, seinen Roman Die Libelle (Originaltitel The Little Drummer Girl) über die junge britische Schauspielerin Charlie, die vom israelischen Geheimdienst angeworben wird, um eine palästinensische Terror-Organisation zu unterwandern. Charlie entwickelt dabei Verständnis für die Motive der Palästinenser, fühlt sich aber zugleich zu ihrem israelischen Kontaktmann hingezogen.

Die Libelle

John le Carré erzählt in seiner teilweise in Deutschland spielenden Geschichte von einer Spirale der Gewalt, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Bereits 1984 wurde der Roman von George Roy Hill (Der Clou) verfilmt, wurde aber kein Erfolg. Dies lag möglicherweise an der eher originellen als passenden Besetzung. Klaus Kinski überzeugt nur bedingt als durchtriebener israelischer Geheimdienst-Chef, während die damals 38-jährige Diane Keaton etwas zu alt für die Rolle der Charlie ist.

Die Libelle

Daher war es eine gute Idee Die Libelle 2018 neu zu verfilmen. Bereits die zwei Jahre zuvor entstandene Miniserie The Night Manager mit Tom Hiddleston und Hugh Laurie adaptierte erfolgreich ein schon etwas betagtes Buch von le Carré. Die selbe Produktionsfirma konnte den Koreaner Park Chan-wook (Sympathy for Mr. Vengeance, Oldboy, Lady Vengeance) als Regisseur verpflichten. Dieser sorgt für sechs Stunden Hochspannung und setzt die knallbunten Klamotten der 70er-Jahre Zeit sehr stilsicher ein.

Die Libelle

Doch, genau wie zuvor schon in The Night Manager, war das ganz große Plus die gut ausgewählte Besetzung. Michael Shannon (Shape of Water) überzeugt als besessener israelischer Geheimdienst-Chef Martin Kurtz, während Alexander Skarsgård (Legend of Tarzan) als sein Mitarbeiter Gadi Becker ebenso attraktiv wie undurchsichtig ist. Das ganz große Plus ist jedoch Florence Pugh (Black Widow), die als Charlie sowohl die eitle Freude am (Schau-) Spiel mit dem Feuer, wie auch die zunehmenden Bedenken am Sinn ihres Tun glaubhaft an den Zuschauer bringt.

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Die Vier von der Baker Street

In den Sherlock-Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle taucht seit dem ersten Roman Eine Studie in Scharlachrot immer wieder eine Bande von Straßenjungs auf, die kleine Aufträge für den Meisterdetektiv übernimmt. Diese erhielt den Namen Baker Street Irregulars (so nennt sich auch eine 1934 gegründete Vereinigung von besonders enthusiastischen Holmesianern) und stand u. a. im Mittelpunkt von zwei BBC-Serien.

Die Vier von der Baker Street

Bei Conan Doyle führte die Bande ein gewisser Wiggins an, dessen Vornamen der Autor jedoch für sich behielt. In der von Jean-Blaise Djian (Der große Tote) und Olivier Legrand getexteten Serien sind Billy, Charlie und Black Tom (die im Laufe der Geschichte zum Quartett ergänzt werden) dicke Freunde. Sie assistieren zwar Sherlock Holmes, sind aber auf sich alleine gestellt als Black Toms Freundin gekidnappt wird und im Londoner Halbwelt-Milieu zu verschwinden droht…

Die Vier von der Baker Street
Genau wie Guy Ritchie mit seinem Kinofilm Sherlock Holmes mit Robert Downey Jr. (in dem ebenfalls die fast fertige Londoner Tower Bridge gezeigt wurde) gelang den Comic-Autoren und dem sehr detailfreudig arbeitenden Zeichner David Etien mit Die Vier von der Baker Street (Spirou präsentiert Rummelsdorf) eine ebenso moderne wie visuell aufregende Neuinterpretation, die respektvoll mit Conan Doyles Schöpfung umgeht und durch ihre rasante Erzählweise sowie die sympathischen Hauptfiguren großen Spaß macht.

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Auch die Engel essen Bohnen

1973, zwischen Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle und Zwei wie Pech und Schwefel, ging Bud Spencer auch einmal fremd. Sein Partner Terence Hill drehte in den USA Mein Name ist Nobody mit Henry Fonda und daher ließ sich Bud Spencer in der teilweise in New York gedrehten Gangster-Klamotte Auch die Engel essen Bohnen, von Giuliano Gemma assistieren,  was alles andere als nach hinten los ging.

Auch die Engel essen Bohnen

Als schlaksiger Typ hat Gemma äußerlich durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit Hill, doch er versucht gar nicht erst diesen nachzuäffen. Er spielt den Möchtegern-Ganoven Sonny Abernathy, der im New York der 20er-Jahre gerne ein harter Typ wäre und gemeinsam mit dem Catcher Charlie Smith (natürlich von Bud Spencer gespielt) versucht Karriere bei der Mafia zu machen. Doch obwohl beide bei Prügeleien eine gute Figur machen, steht ihnen bei Killer- oder Geldeintreiber-Jobs ihr grundgutes Herz im Weg.

Auch die Engel essen Bohnen

Giuliano Gemma ist anzumerken, dass er durchaus Respekt vor dem im Prügel- und Klamauk-Genre sehr viel erfahreneren Bud Spencer hat und dies bringt er auch in seine Figur Sonny mit ein. Dieser ist sehr viel naiver, aber auch deutlich leichtfüßiger als Terence Hill in seinen Filmen mit Bud Spencer. Gemma überzeugt nicht nur in den Prügeleien, sondern auch seine Tango-Szene mit einer zugekoksten Blondine ist einer der Höhepunkte dieses auch heute noch ebenso sehenswerten wie komischen Films. Gemma drehte übrigens 1974 mit Auch die Engel mögen’s heiß eine Art Fortsetzung in der der schwedische Diskuswerfer Ricky Bruch ziemlich vergeblich versuchte Bud Spencer zu ersetzten.

Auch die Engel essen Bohnen

Leider lag Auch die Engel essen Bohnen zuvor nur in mäßiger DVD-Qualität vor, doch 3L Film präsentiert diesen Bud-Spencer-Klassiker auf der Basis der längeren italienischen Fassung (es gibt einige kurze deutsch untertitelte Szenen) in deutlich besserer Bildqualität. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen.

Auch die Engel essen Bohnen

Bonusmaterial der Blu-ray: Einführung von Bud Spencer (1:10 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln, Teil 1 der Super-8-Schnittfassung (20:58 min), drei nicht verwendete Szenen mit dem Informanten Judas (4:54 min), wahlweise mit deutschen Untertiteln, Deutscher DVD-Trailer (3:37 min), deutscher Trailer “Der Dicke in Amerika” (2:58 min), unter diesem Titel wurde der Film 1979 in einer 30 Minuten kürzeren Fassung wiederaufgeführt, alternative Vorspänne: Deutsch (2:34 min), Englisch (2:32 min), Spanisch (2:12 min) und Französisch (2:12 min), Artwork Galerie (2:38 min), Bildvergleich alte SD & neue HD-Fassung (4:41 min), 8-seitiges Booklet, Wendecover

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