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Flavia Scuderi: Marlene Dietrich

Bei Panini sind mit Chaplin: Ein Leben für den Film und Monroe – Ein Hollywoodmärchen! die beiden ersten Ausgaben der frankobelgischen Reihe Les étoiles de l’histoire erschienen. Doch anstatt den dritten Band mit der Comic-Biografie von Brigitte Bardot folgen zu lassen, veröffentlicht Panini in ähnlicher Aufmachung den ersten Teil der Lebensgeschichte von Marlene Dietrich.

Flavia Scudery: Marlene Dietrich

Bereits 2013, nachdem sie eine bei Knesebeck erschienene Biografie über Richard Wagner gezeichnet hatte, arbeitete Flavia Scuderi zusammen mit ihrem damaligen Texter Andreas Völlinger an einen Comic über Marlene Dietrich. Doch das Projekt kam nicht so recht voran. Mittlerweile ist bei Knesebeck einen der von Julian Voloj geschriebene und von Claudia Ahlering gezeichnete Comic Marlene Dietrich: Augenblicke eines Lebens erschienen.

Flavia Scudery: Marlene Dietrich

Flavia Scuderi dachte eine Weile darüber nach, einen Comic über Marlene Dietrich nicht nur zu zeichnen, sondern auch noch zu schreiben. Doch ein guter Freund von ihr, der Star-Wars- und Disney-Autor Alessandro Ferrari ist ebenfalls ein großer Fan der Dietrich und übernahm er sehr gerne das Texten. Bei ihrer Zusammenarbeit stellten Scuderi und Ferrari fest, dass das schillernde Leben des Weltstars unmöglich in einem 50- oder 60-seitigen Comic-Album zu erzählen ist.

Flavia Scudery: Marlene Dietrich

Einigermaßen chronologisch wird in erster Linie Marlenes Jugend unter der Knute der sehr fordernden Mutter, das wilde Leben im Berlin der 20er-Jahre, sowie der Aufstieg zum Tonfilm-Star geschildert. Der erste Band endet kurz vor dem Beginn der Hollywood-Karriere. Doch gelegentlich blickt Ferrari auch in die Zukunft. So lässt er anfangs an den gegnerischen Fronten des Zweiten Weltkriegs den Song „Lily Marlen“ erklingen oder zeigt Marlene, wie sie 1956 auf einer Abendgesellschaft bei Billy Wilder durch die Schilderung ihrer sexuellen Präferenzen schockiert.

Flavia Scudery: Marlene Dietrich

Flavia Scuderi arbeitet diesmal sehr viel weniger kleinteilig als bei ihrem Wagner-Comic. Häufig gibt es ganzseitige Bildcollagen mit treffend eingefangenen Schlüsselszenen aus Filmklassikern zu bewundern. Der Stil wechselt je nach Stimmungslage der Erzählung. Die vielseitig talentierte Comic-Künstlerin meint dazu: “Mal ist es also realistischer gezeichnet, mal ein bisschen mehr Manga oder ein bisschen wie Disney.“ So kann es gerne weitergehen und es darf sich auf den zweiten Band gefreut werden.

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Chaplin: Ein Leben für den Film

Bereits 1915 gab es einen täglichen Comic-Strip mit Charlie Chaplin an dem auch E. C. Segar als Zeichner beteiligt war, der später mit seinem Popeye große Erfolge feiern sollte. Weitere Comic-Auftritte folgten, so wurden bei uns Anfang der 70er-Jahre 15 Hefte zum “kleinen Mann mit dem großen Herzen“ an die Kioske gebracht. Doch erst jetzt wird unter dem Motto “Ein Leben für den Film“ eine Comic-Biografie über Chaplin veröffentlicht.

Chaplin: Ein Leben für den Film

In Belgien und Frankreich erschien dieser Comic 2019 bei Dupuis (daher gibt es einen Gastauftritt von Spirou) als Band 1 der Reihe Les étoiles de l’histoire. Es folgten ebenfalls von Bernard Swysen geschriebene Biografien zu Marylin Monroe und Brigitte Bardot. Dem erfahrenen Autor gelingt es, auf 70 Seiten alle wichtigen Momente im Leben des Kino-Pioniers zu berücksichtigen. Zugleich gelang es ihm auch zu vermeiden, eine Art Comic-Adaption von Richard Attenboroughs opulenter Film-Biografie Chaplin mit Robert Downey Jr. abzuliefern.

Chaplin: Ein Leben für den Film

Sehr viel ausführlicher als der Film schildert der Comic die Jugend von Charles Chaplin in ärmlichsten Verhältnissen. Zu fast jedem wichtigen Film (sogar zu Die Gräfin von Hongkong) gibt es Impressionen von den Dreharbeiten. Natürlich sind auch Chaplins zahlreiche selten glücklich endende Affären und Beziehungen ein wichtiges Thema. Passend dazu ist das Artwork von Bruno Bazile (Les aventures de Sarkozix), dem gute Promi-Karikaturen gelangen, sehr detailfreudig ausgefallen.

Chaplin: Ein Leben für den Film

Das Vorwort des französischen Regisseurs Claude Chabrol (Die Fantome des Hutmachers), der Chaplin persönlich getroffen hatte, bleibt weit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Anhang mit einer kompletten Filmografie, inklusive der von Chaplin gespielten Rollen, hingegen ist eine sinnvolle Ergänzung dieser schönen Edition.

Flavia Scudery: Marlene Dietrich

Nach Monroe – Ein Hollywoodmärchen! veröffentlicht Panini anstatt der Biografie von Brigitte Bardot den ersten Teil einer als Comic erzählten Lebensgeschichte von Marlene Dietrich. Flavia Scudery gelang mit bewusst eingesetzten Stilbrüchen in Richtung Manga und Disney ein mitreißender Auftakt.

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