Joe Hembus schreibt in seinem legendären Western-Lexikon: “Cecil B. DeMille hält seine Lokomotive ständig unter Volldampf und braust von Höhepunkt zu Höhepunkt.“ Besser kann der Gesamteindruck dieses Filmes vom wohl größten Showman der Kinogeschichte nicht beschrieben werden.
Bereits lange Zeit vor Alfred Hitchcock war DeMille der einzige Regisseur, von dem das Publikum wusste wie er aussieht. DeMille trat in den Trailern zu seinen monumentalen Filmen wie Die zehn Gebote selber auf, absolvierte aber auch Gastauftritte, etwa in Billy Wilders Sunset Boulevard oder in Bleichgesicht im Wilden Westen mit Bob Hope.
13 Jahre später im Zirkusfilm Die größte Schau der Welt sollte DeMille zwar noch einmal ein spektakuläres Zugunglück in Szene setzen, doch sein mitreißendster Film bleibt (zumindest für mich) immer noch Union Pacific. Der ähnlich wie zuvor in DeMilles Der Held der Prärie gestaltete Vorspann zeigt, woher George Lucas die Idee für die nach hinten immer kleiner werdenden Texte am Anfang von Star Wars hatte.
Die Geschichte rund um den Wettkampf der beiden Eisenbahngesellschaften Union Pacific und Central Pacific ist ein spektakulärer Stoff. Lose orientiert an tatsächlichen Ereignissen bevölkert DeMille seinen Film, der auch in Schwarzweiß kunterbunt wirkt, mit schillernden Charakteren. Okay, die Indianer sind auch hier blöde Wilde, aber das waren sie in John Fords zeitgleich entstandenen Westernklassiker Stagecoach leider auch. DeMille liefert in einer denkwürdigen Szene (sein späterer Schwiegersohn der blutjunge Anthony Quinn spielt einen Glücksspieler, der nur zum Spaß darauf wettet, dass ein Fahrgast aus dem fahrenden Zug einen Indianer erschiessen kann) sogar einen triftigen Grund dafür, warum die Rothäute das Feuerross attackieren.
Durch die sehr gute Besetzung ist Union Pacific deutlich mehr als ein weiteres Filmspektakel. Barbara Stanwyck (Frau ohne Gewissen) als bodenständige Postmeisterin Mollie Monahan war nie so hinreißend wie hier, Joel McCrea mag etwas weniger charismatisch sein als seine Westernfilm-Kollegen Wayne, Cooper, Fonda oder Steward, doch auch er ist ein glaubhafter straighter Lawman. Brian Donlevy (Quartermass) gibt einmal mehr den unfeinen Herren im feinen Anzug und Robert Preston (Victor Victoria) hat als sympathischer Schurke und Nebenbuhler die wohl beste Rolle im Film. Es gibt wenige Filme, bei denen sich der Zuschauer wünscht, sie wären nie vorbei, Union Pacific gehört ganz gewiss dazu.
Bonusmaterial der Blu-ray: Neben dem 135-minütigen Hauptfilm gibt es noch einen US-Kinotrailer (1:40 min), eine Galerie mit 75 Fotos, Plakaten und seltenem Werbematerial (9:40 min).
Eine Tonspur enthält als Alternative zur Synchronisation von 1965 die erste deutsche Fassung des Films, der 1939 als „Die Frau gehört mir“ in einer gekürzten 107 minütigen Fassung in die Kinos kam.
„Union Pacific“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Union Pacific“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Die zehn Gebote“ als 4K Ultra HD und Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Die zehn Gebote“ als 50th Anniversary Collection auf DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Die zehn Gebote“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken