Nachdem “Star Wars“ 1977 zu einem gewaltigen Kinoerfolg wurde, dauerte es natürlich nicht lange bis die unvermeidlichen Trittbrettfahrer folgten. Am schnellsten war Produzent Glen A. Larson mit seiner TV-Serie “Kampfstern Galactica“ für die sogar der “Star Wars“-Trickexperte John Dykstra von George Lucas abgeworben wurde. Der zweistündige Pilotfilm erlebte in Europa seine Premiere im Kino. Der Film erregte einige Aufmerksamkeit, aber die TV-Serie wurde nach einem Jahr und 24 Episoden sowie einer 10-teiligen Ablegerserie namens „Galactica 1980“ wieder eingestellt.
2003 entstand eine TV-Miniserie, die die Geschichte um eine Menschheit auf der Flucht vor den gemeingefährlichen Zylonen noch einmal neu startete. Diese war so erfolgreich, dass aus “Battlestar Galactica“ eine Serie wurde, die es bis 2009 auf 4 Staffeln mit 75 Episoden brachte. Weniger erfolgreich (aber ganz gewiss nicht schlechter) war die nach die 2008 nach nur einer Staffel abgesetzte Prequel-Serie “Caprica“. Der aktuellste Versuch den “Galactica“-Mythos wieder zu beleben, ist die 2012 zunächst online gestartete Serie “Blood & Chrome“.
Diese eröffnet mit beeindruckenden CGI-Effekten, die eine Welt zeigen deren Design sich stärker am Design der klassischen Serie aus den 70er Jahren orientiert als am Aufguss von 2003. Zentrale Figur ist der junge Leutnant William Adama (Luke Pasqualino), dessen ältere Version ab 1978 von Lorne Green und ab 2003 von Edward James Olmos gespielt wurde. Adama ist ein Heißsporn, der seinem ersten Einsatz im Kampf gegen die Zylonen entgegen fiebert. Doch stattdessen wird er gemeinsam mit dem ausgebrannten zynischen Co-Piloten Coker Fasjovik (Ben Cotton) mit einem Raumfrachter auf eine scheinbare Routine-Mission geschickt. Etwas versüßt wird der Flug dadurch, dass die attraktive Wissenschaftlerin Dr. Becca Kelly (Lili Bordán) mit an Bord ist. Doch schon recht bald steckt das ungleiche Trio in Schwierigkeiten von galaktischen Ausmaßen…
Aus “Blood & Chrome“ wurde dann doch keine TV-Serie. Aus den 10 Webisodes entstand ein 90-minütiger Film. Dieser hat den Vorteil, aber auch den Nachteil, dass er sehr rasant erzählt ist. Was in kurzen im Internet gezeigten Episoden noch gut funktionieren mag, fängt ununterbrochen geguckt, schon recht bald an zu nerven. Die Charaktere haben kaum Zeit sich zu entwickeln, dauernd wackelt die Kamera um sie herum, oder der Cutter zeigt im Sekundentakt neue Aufnahmen. Etwas weniger wäre hier sehr viel mehr gewesen, denn die erzählte Geschichte mit ihren Anleihen bei “Star Wars“ hat durchaus Potential und das 1979 von Glen A. Larson kreierte Universum kann immer noch faszinieren.
Die DVD von Koch Media enthält neben dem 90-minütigen Film noch nicht verwendete Szenen (28 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln) einen Bericht über die Spezialeffekte (22 min) und den Trailer (1:30 min)
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