Große Freude kam auf, als zu erfahren war, dass der Taschen Verlag seinem riesigen Prachtband “75 Jahre DC Comics: The Art of Modern Mythmaking“ nicht – wie sonst oft üblich – eine kleinformatigere preiswerte Softcover-Ausgabe folgen ließ. Mit “The Golden Age of DC Comic” und “The Silver Age of DC Comic” wurde eine fünfbändige DC-Enzyklopädie gestartet, die sich noch ausführlicher mit jenem Comic-Verlag beschäftigt, der durch Helden wie Superman oder Batman das Comicheft salonfähig machte.
Auch der dritte Band “The Bronze Age of DC Comics“ ist zwar dünner und kleiner (aber auch sehr viel billiger) als “75 Jahre DC Comics“, erscheint aber auch in deutscher Sprache. Die Anschaffung dieses Buchs lohnt sich, denn der auch lange aktiv bei DC tätige Autor Paul Levitz überarbeitete seinen Text und interviewte für diesen Band (leider nur recht kurz) den einflussreichen Texter Denny O´Neil. Auch die Bebilderung wurde stark ergänzt, wobei noch etwas stärker auf die Kino- und TV-Auftritte der Superhelden eingegangen werden konnte.
Eine bewusst trashige TV-Serie mit Adam West machte Batman Ende der Sechziger Jahre zum Millionen-Seller und DC fit für das 1970 beginnende “Bronze Age“. Hier war der Verlag mit einer von Denny O´Neil getexteten und von Neal Adams gezeichneten Serie in der Green Lantern und Green Arrow nicht nur mit Rassenhass und Drogenmissbrauch konfrontiert – sondern auch in ihrer Heldenfunktion hinterfragt wurden – voll auf der Höhe der Zeit. Auch Batman wurde von O´Neil und Adams wieder auf Vordermann gebracht. Das Duo verwandelte den poppigen TV-Heroen in eine als Mitternachtsdetektiv tätige ernstzunehmende Figur, die Frank Millers “The Dark Knight Returns“ und „Batman: Year One“ erst möglich machte. Auch “Wonder Woman“ war dank einer erfolgreichen TV-Serie mit Lynda Carter in den Siebziger Jahren so erfolgreich wie davor und danach nie wieder.
Doch in erster Linie gehörte DCs von 1970 bis 1984 andauernde Bronzezeit dem Mann aus Stahl. Superman traf 1976 als erster DC-Held auf einen Marvel-Kollegen, in diesem Falle war es Spider-Man, erst danach sollte Batman gegen den Hulk antreten. Ein Jahr später – betreut von Denny O´Neil und Neil Adams – trat dann Superman gegen Muhammad Ali an, bevor er schließlich der Held einer sehr erfolgreich gestarteten Reihe von Kinofilmen wurde. Nicht zustande kam leid ein Superman-Themenpark im Stile von Disneyland, doch das Buch enthält faszinierende Entwurfszeichnungen zu diesem Projekt.
Im Zentrum stehen jedoch die Comics. Daher würdigt Paul Levitz Kollegen wie u. a. den im Bereich der DC-Kriegs-Comics arbeitenden Autor Robert Kanigher, den später als Leiter einer Zeichenschule tätigen Joe Kubert, Bernie Wrightson der mit Swamp Thing den Horror ins DC-Universum brachte oder die in den Siebziger Jahren auch für DC tätige Marvel-Legende Jack Kirby. Dieses prachtvoll gestaltete Buch weckt große Vorfreude auf die zwei noch ausstehenden DC-Bände zum Dark- und zum Modern-Age!
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