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Eternals

Wenn erst der 26. Kino-Beitrag zum Marvel Cinematic Universe von uralten Göttern erzählt, die als “Ewige“ (= Eternals) bereits vor den Menschen auf der Erde lebten, so passt dies durchaus zur Chronologie der Comicvorlage. Gemeinsam mit Stan Lee schuf der Zeichner Jack Kirby Anfang der 60er-Jahre in kürzester Zeit fast alle bedeutenden Marvel-Superhelden wie die Fantastic Four. die Avengers oder die X-Men.

Eternals

Während Stan Lee dafür fast allein den Ruhm einfuhr, wechselte Kirby 1970 zu DC, fand dort aber auch nicht sein Glück und kehrte 1976 zu Marvel zurück. Neben einer Adaption von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum schuf er dort – mehr als ein Jahrzehnt nach Hulk, Thor und Iron Man  – schuf er die Eternals. Hierbei handelt es sich um edle Recken, die im Auftrag von riesigen uralten Göttern, den Celestials, an jene Orte des Universums geschickt wurden, an denen ihre Saat aufgegangen ist und Leben entstanden ist.

Eternals

Doch da die Wege auch dieser Götter unergründlich sind, schufen die Celestials zusätzlich noch die Deviants, gefährliche sich rasch vermehrende Wesen, von denen keines dem anderen gleicht. Auf der Erde versuchen die Eternals die Deviants zu bekämpfen, ohne dabei die Entwicklung der immer stärker zur Selbstzerstörung neigenden Menschheit zu beeinflussen,

Eternals

Die Handlung des Kinofilm Eternals erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden und stellt dabei zehn neue Marvel-Helden mit teilweise gewaltigen Kräften vor. Regie führte Chloé Zhao, die den Job noch vor ihrem Oscar-Erfolg mit Nomadland erhalten hatte. Sie setzt auf starke weibliche Charaktere, die unterschiedlich temperiert von Angelina Jolie, Salma Hayek und Gemma Chan kraftvoll auf die Leinwand gezaubert werden.

Eternals

Auffallend ist, dass die Eternals in der Originalfassung mit verschiedenen Dialekten sprechen. Globaler besetzt war wohl noch kein Marvel-Film. Für eins der wenigen humoristischen Highlights sorgt Kumail Nanjiani, der als Eternal Kingo seine Unsterblichkeit nutzt, um eine lange andauernde sich angeblich über etliche Generationen erstreckende Karriere im indischen-Kino zu machen. Sein selbstberauschter Gesichtsausdruck bei einer prächtig in Szene gesetzten Bollywood-Tanznummer ist großartig.

Eternals

Selbst bei einer Spieldauer von 157 Minuten bleibt vor lauter Zeitsprüngen und Zweifeln daran, ob die Celestials wirklich gute Götter sind, kaum Zeit für Verknüpfungen mit den anderen Marvel-Filme, was gut zu verkraften ist. Weniger erfreulich ist jedoch, dass Humor – abgesehen von den Auftritten von Nanjiani und dem aus dem Trailer bekannten Moment mit dem zerstörten Ikea-Tisch – eher Mangelware ist.

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Spieglein Spieglein

Das Märchen vom Schneewittchen wird immer wieder gerne erzählt, auch im Kino. Unvergessen ist natürlich Walt Disneys alles andere als werkgetreuer Zeichentrick-Klassiker von 1937. Aus den von den Brüdern Grimm als einheitliche Gruppe beschriebenen Zwergen wurden unverwechselbare ganz individuelle Käuze gemacht. Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge wurde im Laufe der Jahrzehnte immer wieder in die Kinos gezeigt und ist einer der größten Blockbuster aller Zeiten.

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Doch es gab auch zahlreiche Realfilme mit Schneewittchen, wobei es vor allem die Rolle der bösen Schwiegermutter war, die prominente Darsteller wie Vanessa Redgrave, Diana Rigg, Sigourney Weaver, Miranda Richardson oder Nina Hagen gerne spielten. Knapp bevor es  Twilight-Star Kristen Stewart in Snow White and the Huntsman mit Charlize Theron zu tun bekommt, startet eine äußerst originelle Neubearbeitung des Stoffes, die genau wie der Disney-Zeichentrickfilm zum von Generation zu Generation weitergereichten Märchenfilmklassiker werden könnte.

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Der indische Regisseur Tarsem Singh drehte seit Anfang der Neunziger Jahre zwar zahlreiche vielbeachtete Werbespots und Videoclips (u. a. zu Losing my Religion von R. E. M.) doch erst vier Kinofilme. In The Cell, The Fall und Krieg der Götter zeigte er sich in erster Linie an tollen Bildern und weniger an einer interessanten Geschichte interessiert. Auch mit Spieglein Spieglein gelang ihm ein wahrhaft prachtvoller Film. Dies liegt ganz sicher auch daran, dass – abgesehen von einer schönen Eröffnungssequenz mit bewegten Porzellanfiguren – nicht nur Computertricks zum Einsatz kamen.

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Riesige Kulissenbauten wurden in einem kanadischen Filmstudio errichtet. Die reich mit organisch wirkenden Ornamenten verzierten Innenräume und auch der ausschließlich mit extrem gerade gewachsenen Bäumen bestückte Wald lassen an Gemälde von Gustav Klimt oder anderen Vertretern des Jugendstils denken. Dabei ist es thematisch recht konsequent einen Film über Schneewittchen in einer verschneiten Umgebung anzusiedeln. Auch bei den phantasievollen aber niemals albernen Kostümen besticht die Liebe zum Detail, wobei es sich hierbei um die letzte Arbeit der Japanerin Eiko Ishioka handelt, die einen Oscar für Coppolas Dracula erhielt.

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Doch nicht nur formal glänzt Spieglein Spieglein, auch das Drehbuch schmückt die altbekannte Geschichte prächtig aus. Die Autoren Jason Keller und Marc Klein (Ein gutes Jahr) trotzten dem Märchen einige interessante neue Akzente ab. Die Zwerge stellen sie als eine Gruppe von gesellschaftlich Ausgegrenzten dar, die ihren Frust dadurch abbauen, dass sie auf Stelzen steigen und sich als Diebe betätigen. Die Newcomerin Lily Collins ist als Schneewittchen kein Apfel schluckendes und vom Prinzen geküsstes Dummchen, sondern sie lässt sich von den Zwergen zur meisterlichen Fechterin ausbilden. Zentrale Figur ist auch diesmal die von Julia Roberts sehr uneitel und mit viel Spaß an Boshaftigkeiten verkörperte böse Stiefmutter, der mit dem ungebremst aufspielenden Nathan Lane ein saukomischer Lakai zur Seite gestellt wurde.

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Doch weder die Roberts noch die Kulissen und Kostüme überstrahlen den Film, der die Geschichte vom Schneewittchen zwar komisch und gelegentlich auch leicht parodistisch erzählt jedoch niemals veralbert. Tarsem Singh gelang ein zeitgemäßer aber nicht unnütz modernisierter Märchenfilm, der als Zugabe im Abspann auch noch eine mitreißende Bollywood-Tanznummer auffährt. Der zugehörige recht schön von Lily Collins interpretierte Song I Believe in Love stammt – genau wie der komplette Soundtrack – vom vielfachen Oscar Preisträger Alan Menken. Womit der Film zum Abschluss doch wieder bei Disney angekommen ist, denn Menken schrieb auch die Musik und Lieder zu Zeichentrick-Klassikern wie Arielle oder Die Schöne und das Biest.

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