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„Omaha“ the Cat Dancer 2

Auf der Rückseite des zweiten Bandes der schönen Omaha-Gesamtausgabe von Schreiber & Leser ist zu lesen: “Die weibliche Antwort auf Fritz the Cat.“ Das ist vielleicht nicht völlig falsch, denn die Hauptinspirationsquelle für Reed Waller, der seine sehr gerne nackt und öffentlich tanzende Katze Omaha im Magazin Bizarre Sex debütieren ließ, war Mitte der 70er-Jahre ohne Zweifel der andauernd rollige Kater von Robert Crumb.

"Omaha" the Cat Dancer 2

Doch als Wallers Freundin Kate Worley das Verfassen der Geschichten übernahm, ging die Serie in eine völlig andere Richtung als Fritz the Cat und nahezu alle anderen Underground-Comix. Aus den Funny Animals wurden sehr menschliche Charaktere mit Tierköpfen und Schwänzen. Der Bekanntenkreis von Omaha und ihrem Freund Chuck führt ein Leben in derselben Welt, wie die Leserschaft, wobei sie auch deren Probleme, sowie deren Leidenschaften teilen.

"Omaha" the Cat Dancer 2

Letzteres ließ US-Moralapostel vermuten, dass es sich bei „Omaha“ the Cat Dancer um Pornografie handelt, nur weil die Charaktere gelegentlich und ganz selbstverständlich Sex miteinander haben. Zu Band 2 schrieb Denis Kitchen das Vorwort, der zeitweise Verleger von Omaha war und als Reaktion auf die Indizierung der Serie 1986 den Comic Book Legal Defense Fund ins Leben rief, um Comicschöpfern bei rechtlichen Problemen oder staatlicher Willkür beizustehen.

"Omaha" the Cat Dancer 2

In seiner Einführung belegt Kitchen, dass Omaha gelegentlich von der Justiz völlig richtig verstanden wurde. So wies ein neuseeländisches Gericht 1990 den Antrag auf Indizierung der Serie mit dieser Begründung ab: “Die sexuellen Handlungen finden im Rahmen von liebevollen Beziehungen zwischen eindeutig zugewandten, verantwortungsvollen Personen statt. Text und Zeichnung weisen ein extrem hohes Niveau auf. Der geringe Anteil sexueller Darstellungen gegenüber intelligenten, durchdachten gesellschaftlichen Handlungen stellen eher einen erzieherischen Wert dar. Die ehrliche Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen, die auch Behinderte und Homosexuelle einschließt, kann kein öffentliches Ärgernis erregen. Das Gericht erklärt die Serie für nicht anstößig.“

"Omaha" the Cat Dancer 2

Solche Urteile machen Rezensenten arbeitslos. Bleibt nur noch anzumerken, dass der zweite Band der Gesamtausgabe auch noch einen Text von Terry Moore enthält, der ausführt, wie sehr ihn Omaha bei seiner Serie Strangers in Paradise inspiriert hat. Vielleicht sollte ich auch noch anmerken, dass ich den Comic wie kaum einen anderen in Windeseile verschlungen habe und mich auf die restlichen beiden Bände der Gesamtausgabe sehr freue.

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