Es ist sicher nicht leicht (wenn nicht gar unmöglich), aus der riesigen Fülle der Publikationen rund um den Dunklen Ritter die “besten Storys aller Zeiten” zu küren und über Geschmack läst sich ja bekanntlich trefflich streiten – aber die hier zusammengetragenen Geschichten wurden sicherlich nicht ganz zu unrecht in diesen Kanon aufgenommen.

Seit nunmehr 70 Jahren gibt es diesen Batman und im Laufe der Zeit hat er viele kleine und große Fans gewonnen. Woher kommt diese Faszination für diese Figur? Batman war und ist immer noch ein Multi-Millionen-Dollar-Geschäft für den Rechteinhaber DC Comics. Batman verändert sich und immer wieder wird er neu interpretiert und sowohl Künstler als auch Autoren können ihm fortlaufend neue Aspekte abgewinnen und neu interpretieren. Er ist wandlungsfähig und kann nahezu in jeden beliebigen Kontext gestellt werden.

Wir erinnern uns: Batman wurde von Bob Kane (24. Oktober 1916 – 3. November 1999) und Bill Finger (8. Februar 1914 – 18. Januar 1974) im Jahre 1939 für das Comic-Magazin “Detective Comics“ erfunden. Schon ein paar Monate später bekommt unser Held eine eigene monatliche Serie, die bis heute ununterbrochen erscheint – in Amerika erschien im Oktober 2009 das Batman-Heft Nummer #691 (!) – eine Ende ist nicht absehbar.

Der Querschnitt in den vorliegenden Geschichten reicht von “Einer, der von Qualen getrieben eine Mission erfüllt“, über Familienmensch, Vaterfigur bis hin zu einer nationalen Ikone für Verbrechensbekämpfung und Anliegen für das Gemeinwohl. Auffallend ist, welche wichtige Rolle in all den Geschichten immer wieder Robin spielt (mal Dick Grayson, mal Jason Todd). Kommt sein Sidekick in Bedrängnis, dann kann der dunkle Ritter schon mal sehr unangenehme Züge annehmen.

Insgesamt macht es Spaß, die Episoden zu lesen und Batmans Entwicklung mitzuverfolgen. Beste Unterhaltung ist garantiert und wer sich für den Mitternachtsdetektiv und seine Historie interessiert, für den sind diese Meilensteine ein Muss. Der sollte sich fangen lassen von dem Charme, der von diesen Abenteuern ausgeht.

Und was meint Les Daniels im Vorwort zu den Geschichten? „Niemand weiß, wer Batman ist“, aber die Lektüre bringt ihn uns doch ein richtiges Stück näher. Diese 12 Geschichten aus den Jahren 1939 bis 2002 geben einen guten Einblick in die Figur Batman.

Unvergesslich sind auch die Namen der Künstler, die hier zu Werke gegangen sind: die Batman-Erfinder Bill Finger und Bob Kane, Dick Sprang, Frank Miller, Sheldon Moldoff, Gardner Fox, Jim Aparo u.v.a.m.. Kurze Biografien am Ende des Buches geben einen kurzen Einblick in das Schaffen der 24 beteiligten Kreativen.

Fazit: Gut angelegtes Geld und/oder eine nette Kleinigkeit “für unter den Weihnachtsbaum“.

Norbert Elbers

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