Zuletzt gestaltete Peter Bergting für den Klassiker Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren ein – laut Oettinger Verlag – “einzigartiges modernes Cover“. Neben seiner Tätigkeit als Illustrator ist der Schwede auch im Comicbereich tätig. So arbeitete er seit zwanzig Jahren mit Mike Mignola an Serien wie Baltimore oder Frankenstein: New World zusammen und startete mit The Portent eine eigene Fantasy-Serie.
Im Vorwort seines Bildbands Ungeheuer outet sich der 1970 geborene Bergting als Horror-Nerd, den die Bücher von Stephen King und Tobe Hoopers Blutgericht in Texas lebenslänglich prägten und der einen großen Teil seiner Jugend damit verbrachte sich auf die Suche nach Videocassetten mit ungekürzten Versionen von Splatter-Filmen wie Tanz der Teufel oder Hellraiser zu begeben.
Doch Bergting konsumierte nicht nur, sondern zeichnete eigene Versionen von “Geistern, Vampiren, Zombies und anderen Geschöpfen der Finsternis“, wie der Untertitel des Bildbands lautet. Zudem beschäftigte er sich auch mit den literarischen Vorlagen von Dracula oder Frankensteins Monster, sowie den mystischen Welten von H. P. Lovecraft.
All diese Vorlieben packte Bergting in ein Buch, das optisch und inhaltlich eine Pracht ist. Dabei gelang ihm sowohl eine nahezu vollständige Übersicht zu den wichtigsten Horror-Elementen, wie Clowns, Werwölfe oder kopflosen Reiter, aber auch eine durch die eigenständigen Bilder und die anekdotenreichen Texte sehr persönliches Buch.
Vielleicht etwas weniger vielfältig, aber nicht minder faszinierend ist ein zweiter, ähnlich gestalteter Bildband, in dem sich Peter Bergting “von Fàfnir bis Smaug“ mit Drachen beschäftigt. Auch hier gibt es interessante Textbeiträge zur Mythologie aber auch darüber, dass Bergting “hunderte von Drachen, vor allem für das Rollenspiel Dungeons and Dragons“ gezeichnet hat.
Bergting fertigte für das Buch über dreißig Gemälde von den bekanntesten Drachen aus Literatur, Film und Rollenspiel an. Enthalten sind prächtige Bilder von Katla aus Astrid Lindgrens Die Brüder Löwenherz, Fuchur aus Die unendliche Geschichte, Haku aus Chihiros Reise ins Zauberland oder dem Drachen, in dem sich die böse Fee Malefiz in Walt Disneys Dornröschen verwandelt.
Hinzu kommen zahlreichen Entwurfszeichnungen, sowie Abbildungen von bekannten Drachentötern. Einziges Manko ist, dass mit Balerion, Drogon, Rhawgal und Viserion für meinen Geschmack etwas viele Drachen aus Game of Thrones enthalten, zumal es sich dabei – wie deren Schöpfer George R. R. Martin zitiert wird – um “keine richtigen Drachen, das ist sicher“ handelt, sondern laut Bergting um “Wyern, da sie keine Vorderbeine haben“.