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Emil Ferris: Am liebsten mag ich Monster

Die 1962 in Chicago geborene Emil Ferris arbeitete erfolgreich als Illustratorin und als Spielzeugdesignerin, u. a. für die Happy Meals von McDonalds. Sie wurde im Alter von 40 Jahren in Folge eines Mosquitostichs von der Hüfte an abwärts gelähmt und konnte ihre rechte Hand nicht mehr bewegen.

Während sie sich von ihrer Krankheit erholte, begann sie erstmals an einem Comic zu arbeiten. Obwohl ihr 2017 veröffentlichtes 400-seitiges Werk Am liebsten mag ich Monster optisch aber auch inhaltlich mehr als unkonventionell daherkommt, wurde es zu einem großen Erfolg bei der Leserschaft und gewann zahlreiche Preise.

Der Comic wirkt so, als wenn ihn die Hauptfigur, die zehnjährige Karen Reyes, farbenfroh und wild schraffiert mit Kugelschreibern in ihr als Skizzenheft fungierendes liniertes Ringbuch gekritzelt hat. Die Geschichte des Mädchens, das sich zu Monsterfilmen und Geschlechtsgenossinnen hingezogen fühlt, spielt im politisch bewegten Chicago der Sechziger.

Karen hält sich für einen Werwolf und stellt sich daher im Skizzenbuch als stark behaartes Ungetüm mit Fangzähnen dar. Sie versucht sie sich als Detektivin, denn sie will herauszufinden, woran ihre Freundin und Nachbarin Anka Silverberg gestorben ist. Zu diesem Zweck hört sie sich Tonbandaufzeichnungen an, auf denen Anka von ihrem tragischen Schicksal in Nazideutschland erzählt.

Eine wichtige Komponente des Comics ist zudem noch Karens Bruder Diego Zapata Reeyes alias Deeze. Dieser besucht zusammen mit ihr Museen und die dortigen Gemälde beeindrucken Karen und inspirieren sie zu farbenfrohen Kugelschreiber-Versionen davon. Doch trotz ihrer Zuneigung blickt Karen beim turbulenten Privatleben ihres Bruders nicht so recht durch. Daher hält sie es durchaus für möglich, dass der Womanizer Deeze etwas mit dem Tod von Anka zu tun hat.

Emil Ferris klärt dieses und viele weitere Rätsel in ihrem Comic nicht auf und lässt 2024 My Favorite Thing Is Monsters 2 folgen. Dabei handelt es sich keinesfalls um ein Sequel, sondern um das Finale. Wieder garniert mit schaurig schönen Titelbildern von Horrormagazinen wie Ghastly, Dread oder Arcane, erzählt Ferris ihre Geschichte souverän und ohne Qualitätsabfall zu Ende.

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