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Das Damengambit

Anya Taylor-Joy bereicherte mittelprächtige Filme wie The New Mutants oder Glass und hat Edgar Wrights Last Night in Soho zum Strahlen gebracht. Doch ihre beste Rolle spielte sie in der aus sieben Episoden bestehenden Netflix-Serie Das Damengambit, die auf einem Roman von Walter Tevis basiert.

Das Damengambit

Taylor-Joy überzeugt hier als Elizabeth Harmon, die in den 50er-Jahren in einem christlichen Waisenhaus in Kentucky aufwächst und vom dortigen Hausmeister die Grundlagen das Schachspielen lernt. Beth beschäftigt sich so intensiv mit dem Spiel, dass sie als junge Frau in Moskau gegen den amtierenden Weltmeister antritt…

Das Damengambit

Die komplette Serie wurde von Scott Frank inszeniert und geschrieben. Frank war zuvor an den Drehbüchern zu Minority Report, The Wolverine und Logan. Anya Taylor-Joy gelang die glaubhafte Darstellung einer willensstarken, aber auch zu Exzessen neigenden, Frau, die in den 60er-Jahren ein erstaunlich selbstbestimmtes Leben führt.

Das Damengambit

Für die Serie spricht, dass Scott Frank nur am Rande daran interessiert ist, genüsslich zu zeigen, wie der Hauptfigur immer neue Steine in den Weg gelegt werden. Stattdessen erzählt Das Damengambit davon, wie jemand zielstrebig aber nicht rücksichtslos seinen eigenen Weg geht. Dieser Hoffnung machende Grundton ist eine willkommene Abwechslung in einer Zeit, in der Pessimisten die besseren Argumente haben.

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Last Night in Soho

Ellie (Thomasin McKenzie) verlässt ihre heimische Kleinstadt in Cornwall, um im Londoner College of Fashion zu studieren. Da sie sich unter ihren ebenso feierwütigen wie arroganten Kommilitoninnen nicht wohl fühlt, zieht sie aus dem Studentenwohnheim aus und sucht sich ein eigenes Zimmer.

Im Vergnügungsviertel Soho wird sie fündig. Doch sobald sie nachts einschläft, befindet sie sich in den Swinging Sixties und muss miterleben, wie die talentierte Sängerin Sandy (Anya Taylor-Joy aus Das Damengambit) von dem rücksichtslosen Jack (Matt Smith), der sich als Manager ausgibt in die Prostitution getrieben wird…

Last Night in Soho

Bekannt wurde Edgar Wright durch seine aus Shaun of the Dead, Hot Fuzz  und The World’s End bestehende sogenannte Three Flavours Cornetto trilogy. In diesen Filmen mit Simon Pegg und Nick Frost, sowie in der ungewöhnlichen Comicverfilmung Scott Pilgrim, präsentierte Wright perfekt getimten Gags in einer visuell immer aufregender werdenden Bildsprache.

Last Night in Soho

Nachdem er in Baby Driver Musical und Actionfilm zu einem erstaunlichen Gesamtkunstwerk kombinierte, ging Wright in eine völlig andere Richtung. Mit Last Night in Soho setzte er mit voller Wucht einen aufregend verschachtelten und gelegentlich ganz schön blutigen Horror-Thriller in Szene. In beeindruckenden Bildern feiert er das London der 60er-Jahre. Ebenso stilsicher zeigt er aber auch die Schattenseite dieser zwar schillernden, aber nur scheinbar progressiven Ära.

Last Night in Soho

Auch bei der Besetzung hatte Wright ein glückliches Händchen. Er konnte mit Rita Tushingham und Terence Stamp zwei britische Darsteller verpflichten, die in den 60er-Jahren zu Ikonen wurden. In die Kathegorie gehört auch Diana Rigg, die als Emma Peel in Mit Schirm, Charme und Melone durch charmantes Selbstbewusstsein, Karate und stylische Outfits einen bleibenden Eindruck hinterließ. Nicht minder großartig spielte sie ihre letzte Rolle in Last Night in Soho.

Bonusmaterial der Blu-ray: Audiokommentar von Edgar Wight, Cutter Paul Machliss und Komponist Steve Price (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Das ist Eloise (10:05 min), Sandies Träume (9:05 min), Schall und Rauch (12:36 min), Auf den Straßen von Soho (8:36 min). Zeitreise (10:45 min), Sechs unveröffentlichte Szenen (insgesamt 9:16 min), Animatics zu vier Sequenzen (insgesamt 13:06 min), Haar- und Make-Up-Tests (7:26 min), Beleuchtungs- und Visuelle Effekte-Tests (6:20 min), Weitwinkel-Referenzkamera (1:54 min), Acton Townhall Steadicam-Probe (1:24 min), Alternative Steadicam-Aufnahme (1:45 min), Inlandstrailer (2:13 min), Internationale Trailer (2:35 min)

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The New Mutants

Nachdem Dark Phoenix wenig mehr als sein 200-Millionen-Dollar-Budget einspielte, schien die X-Men-Filmserie von 20th Century Fox ohnehin keine Zukunft zu haben. Da Disney das Studio übernommen hatte, war geplant die Mutanten-Gruppe im Laufe der nächsten Jahre modifiziert im Marvel Cinematic Universe auftreten zu lassen. Doch ein kleiner Nachzügler war bereits seit 2017 in der Mache und kommt jetzt doch noch ins Kino, hauptsächlich weil dem Regisseur Josh Boone (Das Schicksal ist ein mieser Verräter) dies vertraglich zugesichert wurde.

The New Mutants

The New Mutants erzählt von fünf spezialbegabten Jugendlichen, die in einer mysteriösen abgelegenen Anstalt gefangen gehalten und psychiatrischen Experimenten ausgesetzt werden. Bei der Besetzung wurden mit Maisie Williams (Game of Thrones), Anya Taylor-Joy (Glass, Last Night in Soho, Das Damengambit), Charlie Heaton (Stranger Things), Blu Hunt (The Originals) und Henry Zaga (Teen Wolf) meist Darsteller aus angesagten Serien gecastet. Da diese durchaus über Talent und Charisma verfügen, hätte es gut gehen können.

The New Mutants

Es wurde jedoch nicht auf die bisherigen X-Men-Filme Bezug genommen und versucht alles anders zu machen. Der Look ist daher finster, Klamotten und Ausstattung schrammelig, Superkräfte sowie Spezialeffekte sind eher albern als beeindruckend. Das TV im Aufenthaltsraum zeigt Buffy the Vampire Slayer und im Regal stehen die zugehörigen DVD-Boxen, damit auch jedem klar wird, dass hier Horror angesagt ist.

The New Mutants

Das Resultat weckt ungute Erinnerungen an den missglückten Versuch von 2015 die Fantastic Four mit jungen Darstellern zu revitalisieren. Es würde mich wundern, wenn dieser Film – wie geplant – zum Auftakt einer Trilogie wird.

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Glass

Nach seinem riesigen Erfolg mit dem sehr überraschend endenden Mystery-Thriller The Sixth Sense hatte M. Night Shyamalan bei seinem nächsten Film völlig freie Hand. Auch bei Unbreakable arbeitete er wieder mit Bruce Willis zusammen und ihm gelang 2000 ein spannender Film, der diesmal weniger ein Thriller als vielmehr eine originell in Szene gesetzte Superhelden-Geschichte war. Da dies in den Werbekampagnen nicht vermittelt wurde, verwirrte Unbreakable viele Zuschauer, hat sich im Laufe der Jahre jedoch eine treue Fangemeinde erspielt.

Glass
© 2019 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

2016 überraschte Shyamalan einmal mehr, als er am Ende seines sehr erfolgreichen Thrillers Split Bruce Willis auftreten ließ. Dieser ganz kurze Moment ist eine Art Vorspiel zu Glass, in dem neben dem von James McAvoy verkörperten schizophrenen Killer Kevin Wendell Crumb auch noch Bruce Willis und Samuel L. Jackson wieder in ihren Rollen aus Unbreakable dabei sind.

Glass
© 2019 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

Nach einem atemberaubenden Auftakt, in dem Bruce Willis als immer noch als Vigilant tätiger David Dunn sich mit dem ebenfalls mit Superkräften gesegneten Kevin Wendell Crumb einen beeindruckenden Zweikampf liefert, wechselt der Film in das Raven Hill Memorial Psychiatric Research Center,  ein extrem schlecht bewachtes Hochsicherheits-Sanatorium für Menschen, die auf eine besonders originelle Art durchgeknallt sind. Natürlich wird hier auch Elijah Price (Samuel L. Jackson), alias Mr. Glass, aufbewahrt.

Glass
© 2019 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

Das Trio liefert sich schließlich einen spektakulär gemeinten Kampf, der auch dank eines – wohl großteils für Gagen verwendeten – Gesamtbudgets von 20 Millionen Dollar leider kaum beeindruckt. War James McAvoy als Killer mit multipler Persönlichkeitsstörung bereits in Split eher im albernen Bereich angesiedelt, erinnert seine Rückkehr in diese Rolle (bzw. diese Rollen) jetzt noch mehr an Kasperl-Theater. Da kann auch eine großartige Darstellerin wie Anya Taylor-Joy (Last Night in Soho, Das Damengambit) nichts mehr retten.

Glass
© 2019 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

Wie der Anfang von Glass zeigt, hätte eine Rückkehr von Bruce Willis als Superheld im Regenmantel eine interessante Variante zu den aktuellen immer höher budgetierten Superhelden-Filmen sein können, die es zu den Zeiten von Unbreakable noch nicht in dieser Menge gab. Doch leider ist Glass ein sehr unbefriedigender Film geworden, was auch darin liegen kann, dass sich M. Night Shyamalan, dessen Lieblings-„Comics“ die TV-Serien Batman mit Adam West und Der unglaubliche Hulk mit  Lou Ferrigno sind, nur sehr oberflächlich mit der Mythologie der Superhelden beschäftigt hat.

Glass
© 2019 Buena Vista Home Entertainment, Inc.

Die Blu-ray enthält neben dem 129-minütigen Hauptfilm noch einen alternativen Anfang (2:58 min, mit Einleitung von M. Night Shyamalan, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Zusätzliche Szenen (25:39 min, mit Einleitung von M. Night Shyamalan), Featurettes zu den Figuren (8:57 min), Gespräch mit M. Night Shyamalan und James McAvoy (5:10 min), Das Team kommt wieder zusammen (2:54 min), David Dunn gegen die Bestie (2:11 min), Die Stunts (1:28 min), Das Glass Universum (2:54 min), Der Filmemacher M. Night Shyamalan (2:46 min), Die Effekte (2:53 min), Der Sound (1:50 min), Raven Hill Memorial Hospital (2:16 min) und Nights Vision: Die Storyboards (1:56 min)

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