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Diabolik ist nicht zu fassen

Nach einem spektakulären Banküberfall in Clerville sind sowohl Diabolik als auch sein Gegenspieler Inspektor Ginko den Tätern auf der Spur, allerdings aus unterschiedlichen Motiven. Beide werden von den Räubern außer Gefecht gesetzt und in eine Zelle gesperrt. Dort erfährt Ginko Details über die faszinierende Vergangenheit seines Gegners, während dessen Komplizin Eva Kant versucht Diabolik zu befreien…

Diese Geschichte erzählten die Schwestern Angela und Luciana Giussani 1968 in Diabolik, chi sei? (Diabolik, wer bist Du?) dem 107. Taschenbuch der italienischen Erfolgsserie. Der Comic war eine ideale Vorlage für die Fanbrothers Marco und Antonio Manetti, um ihre 2021 mit Diabolik und ein Jahr später mit Diabolik wird gejagt begonnene Trilogie mit einem krönenden Finale zu beenden.

Auch ihren dritten Diabolik-Film haben die Manettis so inszeniert, als wenn er in den Sechziger Jahren entstanden. Dies erklärt den etwas arg entschleunigt erzählten Auftakt, doch es lohnt sich dranzubleiben. Wenn sich Diabolik (Giacomo Gianniotti) und Ginko (Valerio Mastandrea) in der kleinen Zelle gegenübersetzen, ist auch das Publikum gefesselt. Großartig ist auch eine stilvoll in Schwarzweiß in Szene gesetzte Rückblende, die plausibel erklärt, warum Diabolik der einzige Name des Antihelden ist.

Die Manettis haben die Comicvorlage etwas angedickt. Dadurch ist es ihnen möglich auch die in Italien sehr populäre Figur der Altea di Vallenberg, die bereits in Diabolik wird gejagt von Monica Bellucci gespielt wird, in die Geschichte einzubinden. Da die Adelige in einer sehr enge Beziehung zu Inspektor Ginko steht, hat sie ein ebenso großes Interesse wie Eva Kant (wieder großartig: Miriam Leone) daran, das Versteck der Bankräuber zu finden.

In der zweiten Hälfte entwickelte der Film durch das Zusammenspiel der beiden sehr unterschiedlichen Duos Diabolik/Ginko und Eva Kant/Altea eine große Dynamik. Es ist sehr schade, dass keine weiteren dieser stilvollen und traditionsbewussten Comicverfilmungen gedreht werden.

Die Blu-ray von Plaion enthält neben dem 124-minütigen Hauptfilm noch ein 14-mimütiges, sehr informatives Making Of und den deutschen Trailer (1:21 min). Zusätzlich gibt es noch eine Special Edition mit Blu-ray und DVD, die in einem Schuber stecken, der einen 125-seitigen Comic in der Größe einer DVD-Hülle enthält. Dabei handelt es sich um die deutsche Erstveröffentlichung der Filmvorlage „Diabolik, wer bist Du“ von 1968.

Auf den schlichten schwarzweißen Zeichnungen von Clauco Coretti und Enzo Facciolo, ist alles zu sehen, was zum Erzählen der gradlinig-spannenden Geschichte der Giussani-Schwestern erforderlich ist. Durch diesen Comic wird klar, warum Diabolik zu einem so großen Erfolg wurde.

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Diabolik

Die Schwestern Angela und Luciana Giussani schufen 1962 mit Diabolik einen völlig unmoralischen Helden. Dieser trägt meist einen eng anliegenden schwarzen Ganzkörperanzug, der nur über eine Öffnung im Augenbereich verfügt. Diabolik ist aber auch ein Meister der Verkleidung und kann täuschend echte Masken anfertigen.   

Die Giussanis begründeten mit Diabolik ein eigenes Fumetti Neri genanntes Genre. Bereits 1967 setzte Mario Bava (Die Stunde, wenn Dracula kommt) mit Gefahr: Diabolik dem Antihelden ein filmisches Denkmal mit John Phillip Law (Sindbads gefährliche Abenteuer) und Michel Piccoli in den Hauptrollen. Dieses fiel jedoch so knallig poppig und parodistisch aus, dass es mit der Comicvorlage nur noch wenig gemein hatte.

Die Brüder Marco und Antonio Manetti sind seit frühster Jugend Diabolik-Fans und reden schon sehr lange darüber, eine werkgetreue Verfilmung zu drehen. Nachdem sie sich erfolgreich als TV- und Kino-Regisseure etabliert haben, durften sie für 10 Millionen Euro einen Diabolik-Film drehen, der sich sehr nah an der Comicvorlage orientiert.

Freunde der temporeich in Szene gesetzten Filme des Marvel Cinematic Universe seien vorgewarnt, denn die Manetti Bros. erzählen in Diabolik eher entschleunigt. Ihr Anspruch war es einen Film zu drehen, der so wirkt als wäre er in den 60er-Jahren entstanden. Bei einer Spieldauer von 133 Minuten geht es dabei manchmal etwas zäh zu und zu lachen gibt es nur recht wenig.

Doch die Manettis setzten auf eine stilvolle Machart. In schönen oft düsteren Bildern zaubern sie die finstere Welt von Diabolik glaubhaft auf die Leinwand. Als Vorlage diente ihnen der dritte Diabolik-Band von 1963, in dem erstmals die blonde Eva Kant auftaucht, die fortan als Komplizin des Antihelden agiert.

Mit Luca Marinelli (Martin Eden) in der Titelrolle und Miriam Leone, der Miss Italia von 2008, als Eva Kant, sowie Valerio Mastandrea als Diaboliks Gegenspieler Inspektor Ginko, wurde eine optimale Besetzung verpflichtet. Den Manettis gelang das Kunststück noch zwei weitere Diabolik-Filme zu drehen, obwohl der erste kein Erfolg an der Kinokasse war.     

Die Blu-ray von Plaion enthält neben dem 133-minütigen Hauptfilm noch dieses Bonusmaterial: “Sotto la maschera – Hinter der Maske“ (47:11 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), “VFX Breakdown – Die Spezialeffekte“ (2:27 min), “Charakter-Trailer Diabolik“ (0:34 min), “Charakter-Trailer Eva“ (0:33 min), “Charakter-Trailer Ginko“ (0:36 min) und der deutsche Trailer (1:18 min)

Zusätzlich gibt es noch eine Special Edition mit Blu-ray und DVD, die in einem Schuber stecken, der als deutsche Erstveröffentlichung einen 125-seitigen Comic in der Größe einer DVD-Hülle enthält.

Dabei handelt es sich um „Die Verhaftung von Diabolik“ die 1963 erschienene dritte Geschichte mit dem finsteren Helden. Dieser Comic, in dem Diabolik erstmals auf Eva Kant trifft, diente den Manetti Bros. als Vorlage für ihren Film.

Das Heftchen mit seinen eher schlichten schwarzweißen Zeichnungen von Luigi Marchesi, auf denen alles zu sehen ist, was zum Erzählen der gradlinig-spannenden Geschichte der Giussani-Schwestern erforderlich ist, vermittelt einen sehr guten Eindruck davon, warum Diabolik zu einem so großen Erfolg wurde.

Auch die Fortsetzungen Diabolik wird gejagt und Diabolik ist nicht zu fassen sind als Special Edition mit Comicheft erschienen.  

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