1987 veröffentlichte die Berliner Programmzeitschrift ZITTY die ersten drei Geschichten mit den Schweinen Dieter Kolenda und Andreas Stullkowski, besser bekannt als Didi & Stulle. Die schwarzweißen Comics stammten von Philip Tägert alias Fil und “schlugen ein, wie eine Bombe, wovon ich aber nichts mitkriegte, denn meine Geschichtslehrerin meinte, sie fände sie nicht gut.“
Daher sollte es knapp 10 Jahre dauern, bis Fil – nachdem er “dutzende hochambitionierte, originelle und spektakuläre“ aber großteils unbeachtet gebliebene Comichefte veröffentlicht hatte – zu Didi & Stulle zurückkehrte.
Ein Grund dafür war wohl auch ein Zeitschriftenartikel, in dem Fil gelesen hatte, dass die wichtigsten Berliner Comiczeichner seinerzeit angeblich ©Tom und OL waren. Als Fil sein Comicalbum Einen drin zeichnete, konnte er sich “8 Farben leisten, später mehr“.
Recht rasch folgten weitere Alben und bis 2011 sind zehn Bände mit den seltsamen Abenteuern der berlinernden Schweine erschienen. Eine bei Reprodukt veröffentlichte, wunderschön aufgemachte, Gesamtausgabe beweist jedoch, dass es noch sehr viel mehr Geschichten mit Didi & Stulle gibt.
In drei gebundenen Büchern, die in einem Schuber stecken, ist das schwarzweiße Frühwerk enthalten und natürlich auch alle zehn Alben in der chronologisch korrekten Reihenfolge, mit Bei den Olympischen Spielen (Band 10) vor Im Auftrag der Kanzlerin (Band 9).
Doch damit nicht genug, denn es kommen mit Die 43 Streiche der Didi und Stulle, dem beiliegenden Heftchen Danger in Moskau sowie dem extralangen Beziehungsdrama Die Sache mit Frauke auch noch mehr als 100 Seiten zum Abdruck, die bisher nur in ZITTY veröffentlicht wurden.
Speziell die letzte Geschichte, in der Fil seine Skepsis gegenüber Pärchenbildung zum Ausdruck bringt (“das Einzige was dafür spricht, ist, dass alle anderen Beziehungsmodelle noch beschissener sind“), deutet an, dass er etwas mehr als möglichst schräge Gags präsentieren möchte. In diesem Zusammenhang seien auch Fils Bücher Pullern im Stehen, Mitarbeiter des Monats und Worte über Orte wärmstens empfohlen.
Doch obwohl die Edition noch um allerlei sehr komische zusätzliche Texte, Comics und Abbildungen ergänzt wurde, ist sie nicht wirklich eine Gesamtausgabe, denn nicht enthalten sind die kleinformatigen Hefte # 6 ½ Im Schwitzkasten und # 5 ½: In der Patsche. Besonders schade ist, dass nicht auch noch die ungeniert dahingekritzelte Economy Edition des ersten Bands Einen drin beigelegt wurde.
Doch auch noch aus einem anderen Grund hat es mit der Gesamtausgabe nicht so richtig geklappt, denn Fil deutet mehr als deutlich an, dass es mit Didi & Stulle weitergeht, “wenn keiner damit rechnet“.
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