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Mark Millar: Chrononauts

2015 gelang Mark Millar (Kick-Ass, Wanted, Kingsman) einmal mehr eine beeindruckende in sich abgeschlossene Mini-Serie. In nur vier US-Heften erzählte er in atemberaubenden Tempo von den beiden ebenso hochbegabten wie größenwahnsinnigen Freunden Corbin Quinn und Danny Reilly, die Spezialanzüge entwickelt haben, mit denen sie mühelos durch die Zeit reisen können.

Mark Millar: Chrononauts

Dabei haben sie zwar sehr viel Spaß – so hat sich Corbin Quinn in allen möglichen Epochen andere Freundinnen und sich großkotzige Paläste eingerichtet – bekommen jedoch auch eine ganz schön heftige Quittung serviert. Die Geschichte mündet in eine rasante Verfolgungsjagd durch die Zeiten, wobei die originelle Auflösung der Geschichte aufmerksame Leser verlangt …

Mark Millar: Chrononauts

Mit seinem Zeichner hat Mark Millar bei Chrononauts besonders viel Glück. Sean Murphy war zuvor u. a. an Scott Snyders Serie American Vampire beteiligt war. Sein nervös anmutender Zeichenstil ist zwar detailreiche, wirkt aber trotzdem spontan und passt bestens zu Millars abgedrehter Turbo-Story.

Mark Millar: Chrononauts
Variant-Cover von Sean Murphy

Der Panini-Sammelband enthält auch die vielen wunderschönen Variant-Cover von Sean Murphy, Fábio Moon und Künstlern wie oder Fiona Staples (Saga), die diesmal leider oft nur kleinformatig abgedruckt wurden.

Batman: Der weiße Ritter

Sean Murphy ist dank seiner beeindruckenden im Alleingang realisierten Miniserie Batman: Der weiße Ritter mittlerweile selbst ein Comic-Superstar und bastelt für DC weiter an seinem Murphyverse.

Mark Millar: Chrononauts

Daher stand er für die Millarworld nicht mehr zur Verfügung  und die sich mit Reisen in die Zukunft beschäftigende Fortsetzung von Chrononauts wurde durch den sehr viel schlechteren Zeichner Eric Canete in Szene gesetzt.

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Batman: Der weiße Ritter

Unter dem neuen Black Label erscheinen bei DC abgeschlossene Geschichten, die sich eher an erwachsene Leser richten und keine Rücksicht auf die in den Comic-Heften verankerten “Realitäten“ nehmen. Dazu gehören auch Neuausgaben von Klassikern wie The Dark Knight Returns oder Killing Joke. Mit ihrem neuen Comic sorgten Brian Azzarello und Lee Bermejo in diesem Zusammenhang für einen echten Aufreger.

Das Duo hatte bereits mit Comics wie Batman: Joker finstere Geschichten in ebensolchen Bildern erzählt. Um bei ihren mit dem Black Label versehenen Comic Batman: Damned für zusätzliche Aufmerksamkeit zu sorgen, gab es eine Erstausgabe, in der sich auf zwei Panels im Halbdunklen der Penis des Caped Crusaders abzeichnete. Doch ansonsten passiert im Auftakt der bei Panini in drei großformatigen (nicht exhibitionistischen) Ausgaben verlegten Geschichte eher weniger. Bruce Waynes Vater hatte eine Affäre, Batman trifft auf John Constantine und der Joker ist anscheinend tot.

Batman: Der weiße Ritter

Sehr viel spektakulärer ist der Black-Label-Titel Batman: Der weiße Ritter, den Sean Murphy (American Vampire, Chrononauts) gezeichnet und geschrieben hat. Hier ist der Joker nach der Einnahme von Medikamenten plötzlich sehr vernünftig. Als ungeschminkter Jack Napier (so lautet der bürgerliche Name des Clownprince in Tim Burtons ersten Batman-Film) hat er als einziger in Gotham City den Durchblick. Während Batman bei seinen mit brachialen Mitteln geführten Kämpfen gegen durchgeknallte Kriminelle ganze Stadtteile verwüstet, verdienen sich danach Spekulanten mit den Aufräumarbeiten eine goldene Nase.

Batman: Der weiße Ritter

Dieser sozialkritische Aspekt tritt im weiteren Verlauf der Handlung immer stärker in den Hintergrund. Stattdessen ist Sean Murphy bemüht, möglichst viele Bestandteile des Batman-Mythos im neuen Lichte erstrahlen zu lassen. So findet er eine plausible Erklärung dafür, warum Jokers Gespielin Harley Quinn plötzlich nicht mehr ihr Harlekin-Kostüm trägt, sondern im Girlie-Look herumläuft. Für die alte Harley ist dies ein “Rückschritt für den Feminismus“ und sie entmachtet ihre Nachfolgerin (erst einmal).

Batman: Der weiße Ritter

Im wirklich großen Finale sind dann gleichzeitig nahezu alle Batmobile im Einsatz, die jemals im Comic, im TV oder im Kino zu sehen waren. Zugleich stellt hier Sean Murphy aber auch die berechtigte Frage, warum Batman alle seine selbst entwickelten, hochgerüsteten Hilfsmittel zur Verbrechensbekämpfung nur für seinen egoistisch motivierten Rachefeldzug einsetzt, anstatt seine Erfindungen der Allgemeinheit, bzw. dem auf verlorenen Posten kämpfenden Gotham Police Department zur Verfügung zu stellen.

Batman: Der weiße Ritter

Trotz seiner geistreichen Kritik an einigen verkrusteten Teilaspekten der Serie ist dieser wohl beste Batman-Comic der letzten Jahre dennoch keine Demontage des Dunklen Ritters. Jederzeit ist Murphy anzumerken, dass ihm die Figuren des Batman-Universums einiges bedeuten und wie sehr er es genießt, diese im Takt seines Erzählrhythmus tanzen zu lassen.

Batman: Der Fluch des Weißen Ritters

Zwei Jahre später folgte die gleichwertige Fortsetzung Batman: Der Fluch des Weißen Ritters.  Es bleibt spannend, wie es weitergeht mit dem Murphyverse.

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American Vampire

Eigentlich sollte Stephen King nur einen seiner beliebten Sprüche wie “Ich habe die Zukunft des Horrors gesehen, und sie heißt…“ für Backcover und Werbung liefern, doch der umtriebige Autor brachte sich gleich komplett mit ein in die von Scott Snyder geschaffene Comicserie American Vampire. Angeblich weil er – laut Vorwort – die laschen Vampire aus Werken wie Twilight, True Blood oder Vampire Diaries leid war und die Blutsauger wieder zu „Bad Boys, Bad Girls“ also richtigen “Killern“ machen wollte.

American Vampire

Doch ganz sicher hat es eine Rolle gespielt, dass Stephen King – abgesehen von einen kurzen Gastspiel im X-Men-Benefizband Heroes for Hope (1985) – noch nie einen Comic textete (an den Adaptionen seiner Bücher The Dark Tower oder The Stand hat King nicht wirklich mitgearbeitet), während sein Sohn Joe Hill große Erfolge mit Locke & Key feiert. Da kam es ihm gelegen, sich gemeinsam mit dem seinerzeit noch relativ unbekannten Autor Scott Snyder am Konzept von American Vampire zu feilen und mit seinem guten Namen dafür zu sorgen, dass die Vertigo-Serie zu einem Erfolg wird.

American Vampire

Zu den ersten fünf Heften von American Vampire (aber auch nur zu diesen), die Panini geballt veröffentlicht, trug King als Texter exakt die Hälfte bei. Während Snyder davon erzählt wie die taffe Nachwuchsschauspielerin Pearl Jones im Los Angeles der 20er Jahre herausfinden muss, dass Hollywood-Produzenten im wahrsten Sinne des Wortes Blutsauger sind, schildert King wie fast 50 Jahre zuvor im Wilden Westen ein Outlaw zum Vampir Skinner Sweet wird.

American Vampire

Die einzelnen Hefte schildern jeweils zur Hälfte die Erlebnisse von Pearl und Skinner, der sich allerdings ebenfalls im Stummfilm-Hollywood herumtreibt. Während Snyders Teile der Story deutlich interessanter ausgefallen sind als jene von King, kann das sehr abwechslungsreich gestaltete Artwork von Rafael Albuquerque durchgehend überzeugen. Das Konzept Vampire bei ihrer Zeitreise durch die an Gewalttätigkeiten ohnehin nicht arme Amerikanische Geschichte zu begleiten geht voll auf und man darf auf die weitere Entwicklung der Serie gespannt sein.

American Vampire
US-Sammelband 8

Mittlerweile liegt die Serie komplett vor, doch leider nur in den USA, denn Panini Deutschland hat nur sieben der acht Sammelbände veröffentlicht.


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