Schon immer habe ich Anthologien geliebt. Anthologien sind wie Wundertüten oder eine Packung Haribo Colorado (man verzeihe mir die Schleichwerbung): Es ist für jeden etwas dabei. Wo man bei einem Roman auf Gedeih und Verderb mit ein und demselben Autor bis zum bitteren Ende auskommen muss, bietet die Anthologie – und ganz besonders: Die Horror-Anthologie! – kurzweilige Abwechslung.
Flug und Angst (im Original: Flight Or Fright) ist so ein Glücksfall- und gehörte zu meiner Urlaubslektüre 2019. Herausgegeben von Stephen King und Bev Vincent versammelt dieses Buch Stories namhafter Autoren der Vergangenheit und Gegenwart unter dem Motto: Angst verleiht Flügel (oder andersrum).
Darunter finden sich antike Schätze (Das Grauen der Höhe von Arthur Conan Doyle; Die Flugmaschine von Ray Bradbury oder Alt werden sie nicht von Roald Dahl oder Richard Mathesons sehr beeindruckend für die TV-Serie Twilight Zone verfilmte Erzählung Alptraum auf 20.000 Fuß ) aber auch Neues, exklusiv für die Anthologie Geschriebenes (wie Stephen Kings Ein Fachmann für Turbulenzen und Freigabe erteilt von Joe Hill) und sogar ein Gedicht des bekannten amerikanischen Lyrikers und Romanciers James Dickey (sehr eindringlich: Im Fall).
In einer Einleitung von Stephen King (der mit Langoliers Anfang der 90er-Jahre einen ganzen Roman dem Thema Flugzeughorror widmete) erfahren wir etwas über seine eigenen Ängste im Umgang mit den fliegenden Stahlkolossen und wie er durch einen Beinahe-Unfall Schließlich darüber hinwegkam. Abgerundet wird das ganze durch ein Nachwort des Mitherausgebers Bev Vincent (der mit Zombies im Flugzeug auch selbst eine Geschichte beigesteuert hat, die laut eigener Aussage stark von dem Film Snakes On A Plane inspiriert wurde).Das Nachwort schließt mit der Bitte ab, einen jeden, der dieses Buch in einem Flugzeug sitzend zur Hand nimmt zu fotografieren und dieses Foto an die Herausgeber zu schicken.
Fazit: Alles in allem eine hochkarätige, sehr abwechslungsreiche Anthologie, die einmal wieder beweist: In der Kürze liegt die Würze.
Daumen HOCH !
Matthias Schäfer