Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten und es kommt ziemlich überraschend, wenn der gut budgetierte Film eines Hollywood-Regisseurs sich stärker der Realität als der Blockbuster-Dramaturgie verpflichtet fühlt.
Vielleicht waren die Rennfahrer James Hunt und Niki Lauda nicht ganz so stark über einen langen Zeitraum die großen Rivalen wie es in Rush dargestellt wird, doch die Ereignisse während der Formel 1 Weltmeisterschaft 1976 hätte sich auch kein Drehbuchautor spannender ausdenken können.
Niki Lauda warnte davor das Rennen auf dem Nürburgring trotz des starken Regens durchzuführen. Es fand dennoch statt und Lauda verunglückte so schwer, dass er ins Koma fiel. Doch trotz Hautverbrennungen und Lungenverätzungen setzte er nur zwei Rennen aus und lieferte sich in Japan mit James Hunt ein ganz knappes Rennen um den Weltmeistertitel.
Ron Howard (Solo: A Star Wars Story, Frost/Nixon) erzählt in Rush weniger von den Feinheiten des Rennsports sondern stärker von zwei völlig verschiedenen Arten der Lebensführung. Chris Hemsworth – der mächtige Thor aus den Marvel Cinematic Universe – verkörpert James Hunt als leichtfüßiges, arrogantes aber auch grundsympathisches Naturtalent, dem die Herzen der Fans und Boxenluder nur so zufliegen.
Daniel Brühl hingegen spielt Niki Lauda als etwas verklemmten Ehrgeizling aus gutem Hause, dem seine beeindruckenden Fähigkeiten als Mechaniker einen Platz im Rennwagen ermöglichte.
Brühl erarbeitete sich seine Rolle in enger Zusammenarbeit mit Lauda. Dieser war – obwohl der Leinwand-Lauda nicht allzu sympathisch wirkt – mit dem sich “Hollywood-Änderungen“ verkneifenden Film höchst zufrieden.
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