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Mein Blind Date mit dem Leben

Der Regisseur Marc Rothemund  hat immer wieder bewiesen, dass er sowohl Drama (Sophie Scholl: Die letzten Tage) wie auch Komödie (Groupies bleiben nicht zum Frühstück) kann. Dies kommt seinem neuen Film zugute, dessen Appetit anregender Trailer eine gut gelaunte Romantic Comedy mit leichten, aber nicht weiter störenden, Tiefgang verheißt.

Mein Blind Date mit dem Leben

Auf Tatsachen basierend wird vom Abiturienten Saliya Kahawatte erzählt, für den ein Traum in Erfüllung geht, als er einen Ausbildungsplatz im Münchner Luxushotel Bayerischer Hof. Sali hat jedoch verschwiegen, dass er fast blind ist und nur noch über 5 % Sehkraft verfügt. Dies führt  – beginnend beim Bewerbungsgespräch (als er die ihm hingestreckte Hand des Personalchefs übersieht) bis hin zum Sturz in die Hochzeitstorte – zu allerlei lustigen Situationen. Erschwerend (bzw. erheiternd) kommt noch hinzu, dass Sali auch gegenüber seiner Angebeteten Laura (Anna Maria Mühe) die Sehschwäche verschweigt…

Mein Blind Date mit dem Leben

Mein Blind Date mit dem Leben ist ein sehr lustiger und auch sehr optimistischer Film geworden, doch zugleich nimmt er sein Thema ernst. Der Auftakt ist nicht gerade besonders amüsant erzählt, und ich mochte kaum hinsehen, als gezeigt wurde wie die Sehkraft des sehr sympathisch von Kostja Ullmann verkörperten Sali langsam aber sicher abnahm. Überraschend ist auch,  dass das durch die Erblindung sehr schwierig gewordene Verhältnis von Sali zu seinem Vater nicht nach dem Drehbuch-Baukasten unaufhaltsam auf ein rührseliges Happy End zusteuert.

Mein Blind Date mit dem Leben

Ein richtig guter Film ist Mein Blind Date mit dem Leben aber auch durch seine richtig gute Besetzung. Weit entfernt von Nebendarsteller-Klischees überzeugen Alexander Held, Johann von Bülow sowie Michael A. Grimm als mal mehr und mal weniger menschliche Hotel-Ausbilder. Manchmal scheint es sich dadurch fast um einen Werbefilm für die harte aber herzliche Ausbildung im Luxushotel-Gewerbe zu handeln. Mein Blind Date mit dem Leben findet jedoch immer wieder zurück in Regionen, die gerade durch ihre Nähe zur Realität ebenso unterhaltsam wie menschlich anrührend geraten sind.

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Sophie Scholl: Die letzten Tage

Am 18. Februar 1943 legten die Geschwister Sophie und Hans Scholl morgens in der Münchner Universität Flugblätter aus, in denen sie die Beendigung des Krieges und persönliche Freiheit forderten. Sie wurden dabei beobachtet und festgenommen. Nach mehrtätigen Verhören verurteilte sie bereits am 22. Februar Roland Feislers so genannter “Volksgerichtshof“ zum Tode und noch am selben Tage wurden die Geschwister Scholl und Christoph Probst hingerichtet.

Sophie Scholl: Die letzten Tage

Zwar hat es mit Michael Verhoevens Die Weiße Rose und Percy Adlons Fünf letzte Tage bereits zwei Filme über die Geschwister Scholl gegeben. Doch Drehbuchautor Fred Breinersdorfer und Regisseur Marc Rothemund (Mein Blind Date mit dem Leben) konnten Zugriff auf Dokumente nehmen, die sich zu DDR-Zeiten teilweise im Stasi-Archiv in Dahlwitz-Hoppegarten befanden. Aufgrund dieser Aufzeichnungen, die von der Gestapo stammten und natürlich mit Vorsicht zu genießen sind, versucht der Film so authentisch wie möglich die letzten sechs Tage der Sophie Scholl zu rekonstruieren.

Sophie Scholl: Die letzten Tage

Die Verhöre von Sophie Scholl (Julia Jentsch) durch den Vernehmungsbeamten Robert Mohr (Alexander Held) sind als moralische Grundsatz-Debatte Kernstück des Films. Hierbei vertritt Mohr die gerade herrschende Gesetzeslage, während die 31-jährige Studentin sich auf ihr Gewissen beruft.

Sophie Scholl: Die letzten Tage

Für Sophie Scholl – Die letzten Tage wurden so häufig wie möglich Originalschauplätzen verwendet, die teilweise kaum verändert werden mussten und bei den Kostümen wurde darauf geachtet so “zeitlos“ wie möglich zu sein. Dadurch entstand nicht wie in Der Untergang die wuchtige Rekonstruktion einer längst vergangenen Epoche, sondern ein allgemeingültiger Aufruf zur Zivilcourage.

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