Am 7. Januar 1934 erschien die erste Comic-Folge von Flash Gordon in den US-Zeitungen. Alex Raymond schickte hierin seinen blonden Helden gemeinsam mit dem Wissenschaftlers Dr. Hans Zarkov und seiner Zufallsbekanntschaft Dale Arden ins All. Bereits auf der ersten Seite hob die Rakete ab. Bereits auf Seite 2, die am nächsten Sonntag veröffentlicht wurde, landete das Trio auf dem Planeten Mongo und Flash Gordon wurde dort von einer riesigen Echse attackiert.
Im Laufe der nächsten Monate wurden die einzelnen Panels – aber auch der Detailreichtum der Zeichnungen – immer größer. Die neue deutsche Edition von Hannibal Kult präsentiert Flash Gordon zwar im selben Format, wie 1995 die lange vergriffene 6-bändige Ausgabe des Carlsen Verlags, die auf glänzenden Seiten gedruckt wurde. Für die Neuausgabe wurden Raymonds Zeichnungen restauriert und das jetzt verwendete matte Papier vermittelt einen besseren Eindruck davon, wie beeindruckend der Comic einst inmitten der Zeitungs-Bleiwüsten gewirkt haben muss.
Dass Flash Gordon im Gegensatz zu anderen Serien wie Hal Fosters Prinz Eisenherz oder Burne Hogarths Tarzan in dieser Gesamtausgabe nicht im Hochkant- Format zum Abdruck kam, lag daran, dass der Comic sich die Sonntagsseiten mit der ebenfalls von Raymond gezeichneten Serie Jungle Jim teilen musste. Zeitgleich arbeitete Raymond auch noch an der von Dashiell Hammett (Der Malteser Falke) geschriebenen Krimiserie Secret Agent X-9. Dieses Genre beackerte er nach dem Zweiten Weltkrieg mit Rip Kirby weiter.
Als Zugabe enthält der erste Band der Gesamtausgabe noch zwei interessante Vorworte, in einem davon weist der Zeichner Alex Ross (Marvels, Kindom Come) darauf hin, wie groß der Einfluss von Alex Raymond auf die Ende der 30er Jahre entstandenen Superhelden-Comics war. Man denke nur an die sehr ähnlichen Kostüme und an die Herkunftsgeschichte von Superman auf dem Planeten Krypton.
Es bleibt zu hoffen, dass recht bald der zweite Band dieser schönen Edition erscheint und zeigt, wie rasant sich Alex Raymond zu einem begnadeten Zeichner entwickelte. Wie kein anderer vereinte er in Flash Gordon zeichnerischen Realismus mit ungebremster Phantasie!
Der Erfolg von Flash Gordon rief unweigerlich Hollywood auf den Plan und bereits 1936 kam ein 13-teiliges Flash Gordon-Serial in die Kinos. Zwei weitere Fortsetzungsserien folgten und 1974 entstand die Sex-Parodie Flesh Gordon. George Lucas wollte angeblich auch zunächst Flash Gordon verfilmen, bekam jedoch nicht das nötige Kleingeld für die Rechte am Comic zusammen und schrieb daher seine eigene Space Opera Star Wars.
Der Erfolg von Lucas Weltraummärchen brachte Dino De Laurentiis auf den Plan, der zuvor bereits die Comics Barbarella und Diabolik auf die Leinwand brachte. Diesem sollte es 1980 schließlich gelingen Flash Gordon in die Kinos zu bringen. Das Resultat ist ein kunterbunter Film, der sich niemals ernst nimmt. Der dadurch entstehende Mangel an Spannung wird durch die interessante Besetzung mit Ornella Muti, Max von Sydow, Topol, Timothy Dalton und Sam J. Jones in der Heldenrolle, sowie den sehr guten Soundtrack von Queen (Flash-aha!) allemal ausgeglichen.
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