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Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug

In den 70er-Jahren formierten sich die Gebrüder Jim und Jerry Zucker während ihrs Studiums zusammen mit Jim Abrahams zur Theatergruppe Kentucky Fried Theatre. Aus ihren Bühnen-Sketchen entstand ein Film, den der Erfolgsregisseur John Landis (American Werewolf, Blues Brothers, Beverly Hills Cop) 1977 inszenierte, kurz bevor ihm mit Ich glaub mich tritt ein Pferd, Regie sein erster Blockbuster gelang.

Kentucky Fried Movie ist eine wahnwitzige Aneinanderreihung von durchgeknallten Nummern, die auch heute ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Abrahams-Brüder und David Zucker schrieben und inszenierten anschließend gemeinsam unter dem Kürzel ZAZ mit Die unglaubliche Reise in einem total verrückten Flugzeug ihren ersten Spielfilm, der 1980 bei Produktionskosten von knapp 4 Millionen Dollar 170 Millionen Dollar einspielte.

ZAZ erhielten dafür eine Nominierung für den Writers Guild of America Award, allerdings in der Kategorie bestes adaptiertes Drehbuch. Dies ist durchaus logisch, denn bei ihrer Geschichte über den geistig verwirrten Ex-Vietnam-Piloten Ted Striker (Robert Hays), der ein Passagierflugzeug landen soll, da die gesamte Crew wegen einer Lebensmittelvergiftung außer Gefecht ist, orientierte sich das Trio sehr nahe am Film Zero Hour!

Dieser entstand nach einem Drehbuch von Arthur Hailey, der auch die Romanvorlage zu den erfolgreichen Airport-Filmen lieferte, die von ZAZ ebenfalls veralbert werden. Das Resultat ist eine unwiderstehliche Ansammlung von Gags, Geschmacklosigkeiten und Albernheiten aller Art, die im Gewand eines Katastrophenfilms daherkommen und bis heute nichts von ihrer das Zwerchfell kitzelnden Wirkung eingebüßt haben.

ZAZ inszenierten anschließend gemeinsam noch den ebenfalls herrlich albernen Top Secret!. Doch auch als Solisten blieben sie komisch, siehe Die nackte Kanone (David Zucker), Hot Shots! (Jim Abrahams) und Rat Race  – Der nackte Wahnsinn (Jerry Zucker). Ihr Meisterstück bleibt jedoch Die unglaubliche Reise in einem total verrückten Flugzeug. In allerbester Bildqualität ist der Film als neue remasterte Heimkino-Edition auf Blu-ray erschienen. Beim Bonusmaterial darf dank Audiokommentar, sowie Interview und Q&A mit ZAZ (34:49 min) weiter gelacht werden.

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Flight

Dem Pilot Whip Whitaker gelingt es durch tollkühne Kopfüber-Flugmanöver eine defekte Passagiermaschine auf einem Acker so notzulanden, dass ein Großteil der Passagiere und Besatzungsmitglieder überlebt. Da es jedoch trotzdem sechs Tote gegeben hat und reichlich Alkohol in seinem Blut gefunden wurde, muss sich Whitaker vor einem Untersuchungsausschuss rechtfertigen…

Flight

Was zunächst wie eine technisch brillant in Szene gesetzte und mitreißend erzählte Neuauflage der Airport-Filme wirkt, entwickelt sich immer mehr zum Psychogram eines Suchtkranken, der versucht von seiner Alkohol-Abhängigkeit loszukommen, diese zugleich aber auch leugnet. Die Figur ist in den besten Händen bei Denzel Washington , der Whip Whitaker ebenso charismatisch wie gebrochen verkörpert.

Flight

Eine nicht minder überzeugende Darstellung eines Süchtigen gibt die rothaarige Britin Kelly Reilly (Barcelona für ein Jahr, Yellowstone), die eine Drogenabhängige spielt, die sehr viel ehrlicher und ernsthafter als Whip versucht, in ein halbwegs normales Leben zurück zu finden.

Flight

Damit es nicht total hochmoralisch zugeht, schaut gelegentlich auch noch John Goodman vorbei. Dieser tritt äußerst extrovertiert als gutmütiger Drogendealer auf, der versucht den volltrunkenen Whip Whitaker durch allerlei chemische Substanzen wieder nüchtern und prozessfähig zu machen.

Flight

Nach dem spektakulär in Szene gesetzten Auftakt mit dem Flugzeugabsturz wechselt Flight sein Tempo und wird zu einem gut geerdeten und nicht ohne Humor erzählten Drama, das erst gegen Ende etwas zu sehr auf Pathos und vorhersehbares Moralaposteltum setzt. Wenn jedoch bedacht wird, dass Robert Zemeckis, der nicht eben für Subtilitäten bekannte Lieferant rasant erzählter Blockbuster wie Zurück in die Zukunft, mit Flight nach einigen Ausflügen in den Bereich Computeranimation 2012 seine Rückkehr zum Realfilm feiert, überrascht die fast durchgehend sympathisch unspektakuläre Erzählstruktur dieser gut ausbalancierten Hollywood-Produktion.

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Starflight One – Irrflug ins All

Drei Jahre nachdem mit Airport ’80 – Die Concorde der letzte Film der vierteiligen Airport-Reihe in die Kinos kam, folgte eine Art inoffizielle Fortsetzung. Starflight: The Plane That Couldn’t Land ist eine US-TV-Produktion, die alternativ auch Airport 85 betitelt wurde. Bei uns kam der Film in einer leicht gekürzten Version als Starflight One – Irrflug ins All in die Kinos und hatte mich seinerzeit trotz aller Klischees nicht enttäuscht.

Starflight One - Irrflug ins AllLee Majors (Ein Colt für alle Fälle) soll als Pilot mit einem neuen Passagierflugzeug, das mit dreifacher Überschallgeschwindigkeit fliegen kann, in zwei Stunden von Los Angeles nach Sydney reisen. Doch der Jungfernflug geht gnadenlos schief, denn es kommt zur Kollision mit den Wrackteilen eines gesprengten Nachrichtensatelliten. Um Passagiere und Besatzung zu retten, beginnt in Zusammenarbeit mit der NASA eine Abfolge von haarsträubenden Rettungsaktionen, bei denen u. a. ein Sarg, ein im Stundentakt startendes Space Shuttle, sowie eine überdimensionale Nabelschnurr zum Einsatz kommen.

Starflight One - Irrflug ins All

Regie bei Starflight One führte Jerry Jameson, der bereits 1975 die erste Airport-Fortsetzung Giganten am Himmel inszenierte. Von daher ist die Mischung aus Melodram und Katastrophenfilm in relativ guten Händen. Bemerkenswerter ist jedoch, dass die teilweise noch heute überzeugenden Trickaufnahmen vom seit Star Wars legendären Effekt-Guru John Dykstra stammen. Die ebenfalls im Film enthaltenen unscharfen Aufnahmen von echten Missionen der NASA fügen sich allerdings schlecht ins Gesamtbild ein.

Starflight One - Irrflug ins All

Gut bedient werden bei Starflight One diejenigen, die eine Schwäche haben für Katastrophenfilme mit vielen aus dem Drehbuch-Baukasten zusammengebastelten Klischee-Charakteren, einer irgendwie doch ergreifenden Love Story, sowie einem herrlich hektischen völlig realitätsfernen Krisenmanagement.

Starflight One - Irrflug ins All

Die DVD-Edition von Koch Media enthält neben der 102-minütigen deutschen Kinofassung in 16:9 auf einer zweiten Scheibe noch die um 8 Minuten längere US-Fernsehfassung im Vollbild-Format, mit den zusätzlichen Szenen in der deutsch untertitelten Originalfassung. Nur diese nicht synchronisierten Sequenzen, die es nicht in die deutsche Kinofassung geschafft haben, sind in der Originalfassung zu hören und wurden untertitelt. Ansonsten gibt es in beiden Versionen nur deutschen Ton. Als Extras ist noch der deutsche Trailer (2:51 min) enthalten, sowie eine Galerie mit 25 Bildern.

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Airport

Flughafen-Chef Mel Bakersfield (Burt Lancaster) und sein Schwager, Captain Vernon Demerest (Dean Martin) sind erbitterte Widersacher. Doch als sich während eines tosenden Schneesturms eine Katastrophe anbahnt, müssen alte Feindschaften beiseite gelegt werden, um Menschenleben zu retten.

Airport

Der erste Airport-Film von 1970 ist zweifelsohne der mit Abstand beste Beitrag der vierteiligen Reihe. Der Film wurde sogar für zehn Oscars (u. a. Bester Film) nominiert und Helen Hayes (Herbie groß in Fahrt) erhielt eine Trophäe für ihre drollige Darstellung einer netten alten Dame, die gerne ohne Ticket fliegt. Doch auch Burt Lancaster als vitaler Flughagenmanager und Dean Martin als leichtlebiger aber fähiger Pilot sind glaubhafte harte Kerle, die sich – während sie versuchen eine Flugzeug-Katastrophe inmitten eines Schneesturms zu verhindern – auch noch jeweils zwischen zwei Frauen entscheiden müssen.

Airport

Einen bleibenden Eindruck hinterließ auch George Kennedy als umtriebiger Krisenbeseitiger Joe Patroni, der immer einen lockeren Spruch parat hatte und auch in den drei weiteren Airport-Filmen dabei war. Den ersten Airport gibt es auch als Blu-ray, die übrigen drei Filme liegen auf DVD vor. Es gibt auch preiswerte Editionen mit allen vier Airports auf DVD und mittlerweile auch auf Blu-ray.

Airport

1975 entstand die erste Fortsetzung Giganten am Himmel  – Airport 1975.  Hier rammte eine Passagiermaschine einen Jumbo. Eine Stewardess (Karen Black) versucht mit Hilfe von außen (Charlton Heston) die Passagiere (darunter Gloria Swanson als Gloria Swanson) zu retten. Insgesamt ein solider, aber auch etwas steriler Beitrag zur Reihe.

Airport

Während der zweite Airport-Film fast völlig auf Trickaufnahmen verzichtete, wimmelt es in den beiden letzten Teilen davon. Im stargespickten Airport 1977 – Verschollen im Bermuda-Dreieck landet James Stewards Luxus-Jumbo unter dem Kommando von Captain Jack Lemmon mit Christopher Lee an Bord unter Wasser und eine spektakuläre Rettungsaktion beginnt.

Airport

Nicht gerade der krönende Abschluss war schließlich Airport ’80 – Die Concorde. Hier versucht ein rücksichtloser Waffenfabrikant (Robert Wagner) den schnittigen Überschalljet mit aller Gewalt zu zerstören. Doch im Cockpit sitzen Alain Delon und George “Patroni“ Kennedy, die versuchen dies mit allerlei tollkühnen Manövern (aber äußerst mäßigen Spezialeffekten) zu verhindern.

Starflight One - Irrflug ins All

1983 folgte mit der TV-Produktion Starflight One – Irrflug ins All noch eine Art inoffizielle Fortsetzung,

Airport

Interessant sind die Airport-Filme auch dadurch, dass hier noch einmal alle jene Klischees, wie singende Nonnen oder der riskante Transport von zu transplantierenden Herzen, zu entdecken sind, die dann gnadenlos in Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (Originaltitel Airplane!) verarscht wurden.

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