Das Doku-Drama Die Manns wurde zu einem gewaltigen Erfolg für Heinrich Breloer. Dieser hatte für seine TV-Filme über die Barschel-Affäre bereits einen sehr eigenen Stil gefunden, bei dem er nachgespielte Szenen mit Dokumentarmaterial versetzte. Hierbei ging er allerdings längst nicht so manipulativ wie der Hollywood-Regisseur Oliver Stone vor, sondern er ließ dem Betrachter noch Raum für eine eigene Sicht der Dinge.
2005 drehte Breloer ein Doku-Drama über Hitlers Architekten und Rüstungsminister Albert Speer Dieser wurde 1948 im Nürnberger Prozess zu 20 Jahren Haft verurteilt. Speer nutzte diese Zeit um seine Erinnerungen zu verfassen. In diesem Weltbestseller, der ihn nach seiner Entlassung zu einem reichen Mann machte, ging Speer scheinbar schonungslos mit dem Dritten Reich und auch mit sich selbst um.
Aktuelle Forschungen belegen jedoch, dass Speer reichlich Schönfärberei in eigener Sache betrieben hatte und sehr viel stärker mit den Machenschaften der Nationalsozialisten verbunden war als zuvor vermutet. Speer hatte keinerlei Probleme damit anzuordnen, dass für Hitlers größenwahnsinnigen Baupläne in Berlin jüdische Mieter aus ihren Wohnungen vertrieben werden und für schwere Arbeiten in Rüstungsbetrieben setzte er wissentlich Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen ein.
Breloers Film konzentriert sich auf den Nürnberger Prozess und die Haft in Spandau. Speer Zeit im Dritten Reich fließt dabei in Form von Rückblenden ein. Wie er jedoch in den Dunstkreis Hitlers kam ist lediglich zu erahnen und die Jahre nach der Haft behandelt sehr umfassend die ebenfalls in der DVD-Box enthaltende Dokumentation Nachspiel – Die Täuschung. Insgesamt ist Speer und Er ein ähnlich anregendes Stück Fernsehen wie Die Manns, dass mit großem Gewinn mehrmals genossen werden kann.
Bonusmaterial der DVD:· “Nachspiel: Die Täuschung“ eine zusätzliche 88-minütige Dokumentation, die noch zusätzliche ergänzende und vertiefenden Informationen zum Doku-Drama liefert, in 16 : 9 anamorphen Widescreen und Stereo 2.0., “Making of“, eine sehr umfangreiche und informative 90-minütige Dokumentation über die Dreharbeiten, Interviews mit Heinrich Breloer, Sebastian Koch, dem Kameramann Gernot oll und dem Ausstatter Götz Weidner (insgesamt 28:09 min), 26 nicht verwendete Szenen (insgesamt 31:46 min)