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Final Destination

Eine amerikanische Schulklasse, die mit Flug 180 zu einer Klassenreise nach Paris aufbrechen will, verlässt im letzten Moment das Flugzeug, da einer der Schüler eine Vorahnung hatte. Tatsächlich explodiert die Maschine kurz nach dem Start und es gibt keine Überlebenden. Doch die Freude währt nur kurz, denn die Schüler kommen nach und nach auf merkwürdige Weise zu Tode und das auch in der Reihenfolge in der sie im Flugzeug gestorben wären…

Final Destination

Aus dieser Ausgangssituation machten die Akte X-Veteranen Glen Morgan und James Wong 2000 einen Kinofilm, der von der Studio-Ästhetik her ein wenig wie eine überlange TV-Folge der Mystery-Serie wirkt. Trotzdem und obwohl die Mythologie („Der Tod findet immer einen Weg“) etwas hirnrissig erscheint, ist das ganze Ding durchaus spannend und verfügt dabei auch noch über einen für das Genre eher untypischen leicht depressiven Ernst.

Final Destination

Drei Jahre später erzählt die Fortsetzung Final Destination 2, wie sich am ersten Jahrestag des Flug 180 ein ähnlicher Vorfall ereignet: Kimberly Corman (A. J. Cook) bricht mit Freunden zu einem gemeinsamen Wochenende auf. Während der Autofahrt hat sie jedoch plötzlich die sehr lebendige Vision, dass sie und ihre Freunde bei einer Highway-Massenkarambolage sterben werden.

Final Destination

Kimberly blockiert mit ihrem Wagen eine Zufahrt zum Highway 23 und retten damit etlichen Verkehrsteilnehmern das Leben. Sie schafft es mit Clear Rivers (Ali Larter) eine Überlebende des ersten Films zur Zusammenarbeit zu überreden. Doch eigentlich hat sie nur einen Aufschub erwirkt, denn der Tod versucht erneut zu seinem Recht zu kommen…

Final Destination
Die Fortsetzung kommt etwas weniger düster als der Erstling daher. Regisseur David R. Ellis (Snakes on a Plane) arbeitete zuvor als Stunt Coordinator und bietet zum Auftakt eine wuchtig inszenierte Massenkarambolage. Auch der restliche Film kann sich sehen lassen. Der Tod greift auch diesmal wieder zu äußerst komplizierten Methoden, um doch noch an seine Opfer zu kommen und die Geschichte ist manchmal etwas arg konstruiert.

2006 folgte der dritte Teil, der diesmal auf einem Rummelplatz beginnt. Wendy (Mary Elizabeth Winstead) und ihre Klassenkameraden feiern dort den Schulabschluss und fiebern einer Achterbahnfahrt entgegen. Plötzlich hat die Highschülerin eine äußerst realistische alptraumhafte Vision und sieht ein Unglück voraus. Sie und einige ihrer Mitschüler verlassen die Achterbahn und entkommen dadurch einem tödlichen Unfall. Doch auch die Überlebenden sterben nach und nach…

Final Destination

Im Gegensatz zu hoffnungsvoll gestartete Horror-Serien wie Ich weiß, was Du im letzten Sommer getan hast oder Düstere Legenden erlebte der dritte Teil von Final Destination seine Premiere im Kino und nicht in Videotheken oder den DVD-Abteilungen der Kaufhäuser. Die Idee vom Tod, dem man nur schwerlich ein Schnippchen schlagen kann und der alle dransetzt sich seine ihm entkommenen Opfer dennoch zu holen trägt immer noch.

Final Destination

Zwar ist das Achterbahn-Unglück am Anfang tricktechnisch recht unzureichend in Szene gesetzt und das Finale nach dem Finale hart am Rande zum Unfug, doch ansonsten werden Horrorfreunde bestens bedient. Glen Morgan und James Wong, die am zweiten Teil kaum beteiligten Schöpfer des ersten Films, sind jetzt wieder für Regie und Drehbuch verantwortlich. Sie setzten Horrorklischees mit viel Freude am Detail und hart an der Grenze zur Parodie in Szene. Auch Final Destination 3 macht im vollbesetzten Kino großen Spaß und bietet eine Horror-Achterbahnfahrt mit allen Schikanen.

Final Destination

Bei Teil 4 führte 2009 wieder David R. Ellis Regie und Aufhänger ist diesmal ein verhängnisvolles Unglück auf einer Rennstrecke inklusive Tribünen-Einsturz. Die Geschichte erzählt routiniert aber nicht unspannend von Nick O‘Bannon (Bobby Campo), der mit Freunden ein NASCAR-Autorennen besucht und ein Unglück voraussieht. Nachdem durch seine Warnung eine Hand voll Menschen der dann tatsächlich stattfindenden Katastrophe entkommen kann, schlägt der Sensenmann doch noch zu. In der exakten Reihenfolge in der sie ansonsten gestorben wären, werden die Überlebenden auch diesmal wieder Opfer von allerlei höchst phantasievoll in Szene gesetzten Unglücksfällen.

Final Destination
Da inhaltlich bekannte Muster mehr oder weniger originell variiert werden (diesmal neu im Angebot: die gemeingefährliche Auto-Waschanlage und der Swimmingpool-Abfluss mit tödlicher Saugkraft), ist der Einsatz der 3D-Technik (der sonst meist bereits beim dritten Teil zum Einsatz kommt –siehe Der weiße Hai 3, Freitag der 13. – Teil 3, Spy Kids 3D oder auch Ice Age 3) eine willkommene Bereicherung. Es bereitet ein höllisches (zugegebenermaßen auch leicht perverses) Vergnügen in äußerst plastischen Bildern dabei zuzusehen, wie es etwa in einem Kino zu einer “echten“ Explosion kommt, während dort gerade ein 3D-Film läuft.

Final Destination

2011 kam der vorerst letzte Teil der Final-Destination-Reihe in die Kinos. Gedreht wurde wieder in 3D. Beginnend mit dem spektakulär in Szene gesetzten Einsturz einer gewaltigen Brücke wurden von Steven Quale mit inszenatorischer Raffinesse noch mit einmal alle Stärken (und Schwächen) der Serie ausgespielt.

Final Destination

Nicht unerwähnt bleiben soll auch noch Candyman Tony Todd, der genau wie im ersten und zweiten Teil wieder als Bestattungsunternehmer William Bludworth dabei ist und die Protagonisten mit mysteriösen Hinweisen verwirrt. Es sei noch verraten, dass die letzte Szene des fünften Teils einen Bogen zum ersten Film spannt. Auch dadurch ist Final Destination 5 der durchaus krönende Abschluss der Serie, die möglichweise demnächst wiederbelebt wird.

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Ralf König: Wie die Karnickel

Der Kontrabassist Horst Bömmelburg (Michael Lott) wird von seiner Langzeitfreundin Vera (Anna Böttcher) verlassen, nachdem sie herausgefunden hat, dass er gelegentlich Pornos guckt. Auch Sigi (Sven Walser), der homosexuellen Nachbarn und Jugendfreund von Horst, hat sich gerade frisch von seinem Langzeitlover Hubert (Heinrich Schmieder) getrennt.

Wie die Karnickel

Gemeinsam versuchen die Neu-Singles die unverhoffte Freiheit zu genießen. Während Horst ein leidenschaftliches Intermezzo mit Operndiva Kriemhild Nastrowa (Andreja Schneider von den Geschwister Pfister) startet, ist Sigis Objekt der Begierde der Möbelpacker Benno (Alfonso Losa). Doch auch mit Vera und Horst ist es noch nicht völlig aus. Ferner ist da aber auch noch ein von Horst heißbegehrte Porno-Superstar namens Kelly Trump…

Wie die Karnickel

Obwohl ihm Sönke Wortmanns Drehbuch zu Der bewegte Mann enttäuscht hatte und die unglaublich schundige Verfilmung von Kondom des Grauens zu einer völligen Katastrophe wurde, hat der Comic-Künstler Ralf König nicht völlig mit dem Medium Film gebrochen.

Wie die Karnickel

2002 schrieb er Wie die Karnickel zuerst als Drehbuch. Der Regie-Newcomer Sven Unterwaldt, der anschließend mit 7 Zwerge – Männer allein im Wald einen großen Erfolg verbuchen konnte, setzte den Film dann unter der Aufsicht von König in München um.

Ralf König: Wie die Karnickel

Sein Drehbuch verarbeitete Ralf König nach Ende der Dreharbeiten zu einem knapp 150-seitigen Comic. Das Resultat gehört ganz gewiss zu Königs besten Arbeiten und es erschien noch vor dem Filmstart bei Achterbahn (hier wurden seinerzeit auch Brösels Werner-Comics veröffentlicht). Knapp zwei Jahre später folgte bei Rowohlt eine überarbeitete Neuausgabe. Hierfür hatte König die kurzen Prosa-Texte der Ur-Version durch Comic-Passagen ersetzt. Außerdem wurde die Geschichte noch durch einen neunseitigen Prolog mit einem Schwank aus der Kindheit von Horst Bömmelburg und Siegfried Purzmann abgerundet.

Wie die Karnickel

Es ist nicht von der Hand weisen, dass Wie die Karnickel gewisse Ähnlichkeiten mit der Verfilmung von Der bewegte Mann aufweist, denn den Erlebnissen des heterosexuellen Horst werden ungefähr gleichviel Raum eingeräumt, wie den schwulen Abenteuern von Sigi. Doch die besseren Pointen hat natürlich Sigi, denn wenn Horst meint: „Immerhin haben wir die Welt überbevölkert“ entgegnet dieser nur: „Wir wären schneller gewesen.“

Wie die Karnickel

Trotzdem ist es ziemlich offensichtlich, dass auf ein möglichst breites Publikum geschielt wurde. Das verwundert ein wenig, denn als Sönke Wortmanns Der bewegte Mann 1994 in die Kinos kam und sechs Millionen Besucher erreichte, meinte König: „Mir war das alles zu zahm und auf Mainstream aus, und ich habe mich von Anfang an nicht genug dagegen gewehrt.“ Insgesamt ist Wie die Karnickel fast genauso gelungen wie Der bewegte Mann, doch auch mangels klangvoller Namen blieb der große Erfolg aus.

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Erdbeben

Ein schon lange befürchtetes Erdbeben zerstört die Millionenstadt Los Angeles. Im Zentrum des Geschehens steht der Architekt Stewart Graff (Charlton Heston), dessen Ehe ebenfalls in Trümmern liegt. Steward denkt nur an die Rettung anderer Menschen und gefährdet dadurchsein eigenes Leben. Ganz anders reagiert der junge Supermarkt-Angestellte Jody (Marjoe Gortner), der plötzlich über Macht verfügt und zum besessenen Killer wird.

Erdbeben

In den siebziger Jahren gab es eine Welle von Katastrophen-Filmen. Wenn mal gerade keine riesige Häuser (Flammendes Inferno) brannten, kippten Ozeanriesen um (kein Wunder, wenn Leslie Nielsen in Das Poseidon-Inferno der Käpt´n ist). Am dollsten trieben es 1974 die Produzenten von Erdbeben.  Auch sie verpflichteten die übliche Horde von schon etwas abgetakelten Weltstars, um sie ins Chaos zu treiben.

Erdbeben

Besonders lustig dabei ist, dass der 1915 geborene Lorne Greene (Bonanza) den Vater der 1922 geborenen Ava Gardner spielte -, sondern es wurden auch noch die ersten Sitzreihen der Kinos ausgebaut und durch riesige Basslautsprecher ersetzt. Dadurch wurde das Publikum dann bei den Erdbebenszenen in „Good Vibrations“ versetzt.

Erdbeben

Das kurzlebige Verfahren nannte sich Sensurround und kam noch bei Schlacht um Midway, Achterbahn und zwei Kino-Zusammenschnitten der TV-Serie Kampfstern Galactica zum Einsatz. Dieses Verfahren lässt sich im Heimkino nur schwerlich simulieren, doch Capelight Pictures hat dennoch in seiner Mediabook-Edition von Erdbeben allerlei bemerkenswerte Extras zu bieten.

Erdbeben

Neben der als DVD und Blu-ray vorliegenden zweistündigen Kinofassung gibt es als Bonus auf einer dritten Blu-ray noch die 30 Minuten längere TV-Fassung. Diese wurde 1976 an zwei Abenden bei NBC ausgestrahlt und nicht etwa – wie dies bei der Stephen-King-Verfilmung Needful Things oder David Lynchs Dune: Der Wüstenplanet der Fall war – durch nicht verwendete Szenen gesteckt wurde. Stattdessen wurden eigens neue Szenen eingefügt, was komplizierte Nachdrehs erforderlich machte. Die verlängerte Fassung ist ein mehr als sehenswerter Gimmick dieser optimal präsentierten Special Edition!

Erdbeben

Die Mediabook-Edition enthält neben dem zweistündigen Kinofilm auf Blu-ray und DVD noch allerlei sehr sehenswertes Bonusmaterial: “Scoring Disaster: John Williams Musik von Erdbeben“ (16:42 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), „Painting Disaster“: Die Matte Paintings von Albert Whitlock“ (10:36 min); „The Sound of Disaster: Sound-Designer Ben Burtt (Star Wars, WALL-E) über ‚Sensurround‘ (11:20 min); US-Kinotrailer (3:04 min); TV-Spot (0:57 min), auf einer zweiten Blu-ray ist die 152-minütige TV-Fassung in der wahlweise untertitelten Originalfassung zu sehen, wobei die nicht verwendeten Szenen auch isoliert betrachtet werden können. Sehr empfehlenswert ist außerdem das 24-seitige Booklet mit interessanten Texten von Alexander Feist.

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