Bereits 2019 erlebte ein Animationsfilm des italienischen Comicmeisters Lorenzo Mattotti (Feuer, Der Mann am Fenster) seine Premiere.
Erst jetzt erscheint Königreich der Bären hierzulande auf DVD. Erzählt wird von dem Volk der Bären, das abgeschieden in Einklang mit der Natur lebt und die Welt der Menschen ignoriert. Erst nachdem der Sohn von König Leonzio von Jägern entführt wird, kommt es zu Konflikten und am Ende ist nichts mehr wie zuvor…
Der Film basiert auf La famosa invasione degli orsi in Sicilia (Die berühmte Bären-Invasion auf Sizilien), dem einzigen Kinderbuch, des auch als Maler und Bühnenbildner tätigen Autors Dino Buzzati.
Mattotti gelang ein höchst eigenwilliges, knallbuntes Figuren- und Landschafts-Design. Sein verschachtelt erzählter Film zeigt, dass es fernab der das Genre dominierenden Bilderwelten von Disney, Pixar oder Ghibli immer noch eigenständige Wege gibt, um Animationsfilme in Szene zu setzen, die den Betrachter zum Staunen und Nachdenken bringen.
Mal wieder hat es einen Disney-Animations-Klassiker erwischt. Auch Susi und Strolch diente als Vorlage für eine Neuverfilmung mit einem auf “realistisch“ getrimmten Look . Das Resultat ist weniger gelungen als Tim Burtons respektvolle Dumbo-Hommage, jedoch – trotz computeranimierter Tiere – auch kein Spezialeffekt-Overkill wie Jon Favreaus Version von Der König der Löwen.
Für den 2019 entstandenen Film spricht, dass die Geschichte genau wie im Original Anfang des letzten Jahrhunderts spielt, was für nostalgischen Charme sorgt. Störend ist jedoch, dass ziemlich penetrant versucht wurde, es allen potentiellen Zuschauern recht zu machen.
So leben Herrchen (Thomas Mann) und Frauchen (Kiersey Nicole Clemons) der Cocker-Spaniel-Dame Susi – ich hoffe ich formulieren das jetzt halbwegs unbedenklich – in einer schwarz-weißen Mischehe. Dies erscheint wenig glaubhaft, angesichts ihres Wohnorts, einer hübschen Vorstadt-Villa im Süden der USA (Drehort war Savannah).
Dem Bestreben nicht anzuecken wurde auch der schöne Siamese Cat Song geopfert, der mit viel Fantasie als Rassismus interpretiert werden kann. Doch wenn F. Murray Abraham als italienischer Restaurant-Besitzer die Mördernummer Bella Notte schmettert, während er Susi und Strolch Spaghetti serviert, wird einiges an Flair aus dem Zeichentrick-Klassiker von 1955 in den Realfilm gerettet.
Recht achtbar ist auch Janelle Monáes neue Version von Peggy Lees Song He’s a Tramp. Es ist zu hoffen, dass diese für Disney+ gedrehte 60-Millionen-Dollar-Produktion den einen oder anderen Zuschauer dazu bringt, sich die sehr viel besser gelungene Zeichentrick-Vorlage anzusehen.