Marjane Satrapi: Persepolis

Nachdem in Persien der Schah abdankte „wird diese traditionsreiche Zivilisation fast ausschließlich mit Fundamentalismus, Fanatismus und Terrorismus in Verbindung gebracht“, schreibt Marjane Satrapi im Vorwort dieses Comics. Um dem entgegenzusteuern hat die 1969 im Iran geborene Zeichnerin ihre Kindheits- und Jugenderlebnisse in Form von Comics zu Papier gebracht. Ihre schwarzweißen Zeichnungen sind dabei zwar schlicht aber die Geschichte ist dennoch ergreifend.

Marjane Satrapi: Persepolis - Eine Kindheit im Iran

Marjane Satrapi zeigt am Anfang von Persepolis in sehr einfachen aber klaren Illustrationen wie ein kleiner analphabetischer Offizier namens Reza von den Engländern zum König von Persien gemacht wurde. Reza hatte die volle Unterstützung der Großmacht, er musste nur das persische Erdöl an Großbritannien abtreten. Rezas Sohn schließlich wurde zum ungeliebten Schah und nach einer Revolution entmachtet.  Satrapi schildert wie ihre Verwandten vor, während und nach der Revolution unter den wechselnden Regimen zu leiden hatten.

Persepolis - Eine Kindheit im Iran

Sie erzählt aber auch von ihren eigenen Erlebnissen im Iran, ihren teilweise lebensgefährlichen Bemühungen um etwas Individualität, die schließlich darin gipfeln, dass sie das Land als Jugendliche verlässt und für einige Jahre in Österreich lebt. In dieser ebenfalls nicht gerade einfache Zeit als Fremde im westlichen Ausland, drohte Satrapi nach einigen persönlichen Enttäuschungen das Schicksal einer Obdachlosen. Eine Rückkehr in den Iran und die Heirat mit einem Landsmann stellt auch keine Lösung da und die Erzählung endet damit, dass Marjanes ihr Heimatlandes endgültig verlässt.

Heute lebt Marjane Satrapi in Frankreich. Mit Persepolis gelang ihr sowohl ein Buch über die persische Geschichte als auch die nachfühlbare Schilderung einer Kindheit und Jugend in einer instabilen und bedrohlichen Umwelt. Satrapis Familie und Freundeskreis wirken nicht wie Gestalten aus Tausendundeine Nacht, sondern sehr vertraut. Persepolis ist ein wichtiges Buch, das dazu betragen kann, Vorurteile abzubauen und in Frankreich 100.000-fach verkauft, sowie von Satrapi zusammen mit Vincent Paronnaud alias Winshluss (Pinocchio) verfilmt wurde.

Marjane Satrapi: Persepolis - Eine Kindheit im Iran

Persepolis erschien 2011 auch in der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels.

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