“Ihre Tiefe war erstaunlich. Endlos. Und in ihren Augen sah er einen besseren Mann, als er es je zuvor gewesen war.“ So ein Satz ist eigentlich nicht zu erwarten in einem ansonsten ziemlich knallharten Thriller, der in den härtesten Ecken von Moskau und Kaliningrad spielt. Doch auch in seinem achten Roman mit Arkadi Renko zeigt sich Martin Cruz Smith stärker interessiert an seinen Figuren – aber auch an den pittoresken, aber wohl tatsächlich so finster aussehenden Örtlichkeiten – als an den gerade zu ermittelnden Verbrechen.
Zwischendrin kurz ein historischer Exkurs: 1981 schrieb Martin Cruz Smith den Roman Gorky Park. Die Verfilmung davon ist ein kleiner Klassiker. Der „Held“ von Smiths Geschichte heißt Arkadi Renko und ist Ermittler bei der Mordkommission in Moskau. William Hurt legte in dieser Rolle möglicherweise die beste Leistung seiner leider schon beinahe beendeten Filmkarriere hin. Da Film und Buch sehr erfolgreich waren, ging das Leben von Arkadi Renko weiter. Cruz Smith ließ ihn in Polar Star auf hoher See ermitteln, schickte ihn in Das Labyrinth nach München und Berlin. Auch auf Kuba (Nacht in Havanna) und in Tschernobyl (Treue Genossen) gab es knifflige Fälle zu lösen. In der Moskauer Metro jagte Renko Stalins Geist und mit Die goldene Meile gelang Cruz Smih ein spannender Trip quer durch die gefährlich schillernde russische Hauptstadt.
Mittlerweile hat sich rund um den eigentlich ziemlich eigenbrötlerischen Renko ein illustres Ensemble versammelt. Hier ist deutlich zu spüren ist, dass diese markanten Typen trotz eines rauen Umgangstons stark aneinander hängen. So ist meist Renkos Kollege Kriminalleutnant Viktor Orlow mit von der Partie. Dieser benötigt die Beschäftigung mit kniffligen und brutalen Verbrechen noch stärker als die morgendliche Flasche Wodka (Klischees sind was Feines, wenn ein Fachmann sie serviert). Interessant ist auch das wackelige und nur bedingt familiäre Verhältnis, das Renko und sein Ziehsohn Schenja zueinander haben. Der mittlerweile 17-jährige Junge lebt meist ziemlich obdachlos und versucht seinen Lebensunterhalt in Bahnhofkneipen durch das Gewinnen von Schachpartien zu bestreiten. Doch das Leben ist leider unberechenbarer als das Spiel.
Frauen gibt es auch immer wieder im Leben von Arkadi Renko, obwohl dieser sich weder um ein elegantes Aussehen noch um einen gepflegten Umgangston und schon gar nicht um eine gesunde Lebensführung bemüht. Auf eine seltsame Weise ist er zur Zeit mit einer Foto-Reporterin verbandelt, die zugleich aber auch mit einem Mafia-Boss um die Häuser zieht, angeblich um zu recherchieren. Doch noch seltsamer ist Arkadis Verhältnis zu Tatjana Petrowna. Diese erfolgreiche Enthüllungsjournalistin soll Selbstmord begangen haben, doch Renko glaubt nicht daran. Tagelang macht er nichts anderes als Tonbandaufnahmen von Tatjanas Reportagen zu lauschen und wird langsam süchtig nach deren Stimme. Wenn das man gut geht…
Mit Die Spur des Bären ist bereits Martin Cruz Smiths neunter Thriller mit Arkadi Renko erschienen.
„Die Spur des Bären – Arkadi Renko 9“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Tatjana – Arkadi Renko 8“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Die goldene Meile – Arkadi Renko 7“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Stalins Geist – Arkadi Renko 6“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Treue Genossen – Arkadi Renko 5“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Nacht in Havanna – Arkadi Renko 4“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Das Labyrinth – Arkadi Renko 3“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Polar Star – Arkadi Renko 2“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Gorki Park – Arkadi Renko 1“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Bücher von Martin Cruz Smith bei ebay kaufen, hier anklicken