Jon J. Muth: M – Eine Stadt sucht einen Mörder

Fritz Langs M – Eine Stadt sucht einen Mörder aus dem Jahre 1931 dürfte – Metropolis hin und Dr. Mabuse her – der bekannte und wohl auch beste Spielfilm des Meisterregisseurs sein. Die nahe an damaligen Begebenheiten orientierte Geschichte erzählt von der Jagd nach einem – unvergesslich von Peter Lorre verkörperten – Kindermörder.

Jon J. Muth: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Dieser wird  von einem Ganoven-Tribunal zum Tode verurteilt und in letzter Minute von der Polizei “gerettet“ wird, um anschließend hingerichtet zu werden. M wurde als Plädoyer für die fragile Demokratie der Weimarer Republik und als Warnung vor dem immer stärker aufmarschierenden Nationalsozialismus interpretiert.

Jon J. Muth: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Der Comickünstler Jon J. Muth (Sandman: Das Erwachen) stellte 1990 die Handlung von Fritz Langs Klassiker im heimischen Cincinnati mit “Freunden, Familienmitgliedern und Fremden“ nach. Anschließend verfremdete er die dabei entstandenen Fotos mit Silberstiften, Graphit, Holzkohlestaub und Pastellfarben. Muth montierte die Bilder zu einer vierteiligen Comic-Miniserie.

Jon J. Muth: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Anfang der 90er-Jahre erschienen bei uns im Feest-Verlag lediglich die ersten drei Bände dieser Reihe. Schon deshalb – aber auch weil Muth seinerzeit nicht mit der Reproduktion seiner gemalten Vorlagen zufrieden war – ist es höchst erfreulich, dass Cross Cult eine schön aufgemachte Gesamtausgabe dieses einflussreichen Comics herausgebracht hat.

Jon J. Muth: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Gewisse Zweifel daran, ob es wirklich sinnvoll ist bzw. nötig war eine nahezu perfekt erzählte und visualisierte Vorlage als Comic zu adaptieren, sind natürlich angebracht. Sowohl das Nachwort von Jochen Ecke als auch das Vorwort des Filmkritikers Georg Seeßlen beschäftigen sich mit dieser Frage. Beide attestieren Muth nicht nur Mut (sorry, da konnte ich nicht widerstehen) sondern auch, dass er das Drehbuch von Fritz Lang und Thea von Harbou noch um einige interessante neue Aspekte ergänzt hat.

Jon J. Muth: M - Eine Stadt sucht einen Mörder

Dennoch ist – zumindest für mich – Seeßlens fast schon grenzenlose Bewunderung des Comics, der seiner Meinung nach als Dialog zwischen diversen Kunst-Formen “etwas ganz Neues“ ist, nur bedingt nachvollziehbar. Auf alle Fälle spielt der Comic in seinem Genre nicht in derselben Liga wie Fritz Langs Meisterwerk im Kanon der Filmklassiker.

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M – Eine Stadt sucht einen Mörder erschien 2013 auch als gebundene Ausgabe in der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels.

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