Als Isabel Kreitz (“Die Entdeckung der Currywurst“, “Der 35. Mai“, „Die Sache mit Sorge„) 1994 ihren Comic „Schlechte Laune!“ erstmals gedruckt in der Hand hielt, war sie alles andere als begeistert. Anstelle eines preiswerten Heftes war fälschlicherweise ein Album angefertigt worden. Die Comiczeichnerin ist jedoch der Meinung das Comics eher in der Badewanne gelesen als im Regal gesammelt gehören. Daher wurde dann doch noch ein Heft produziert.
Anschließend erschien „Schlechte Laune!“ trotzdem als Album. Eigentlich handelt es sich dabei eher um einen Sammelband. Neben der zeichnerisch noch beeindruckenderen Fortsetzung „Ralf lebt“ und einem Vorwort von Andreas C. Knigge sind noch Hommagen von Comickünstlern wie Tim Sale („Superman for all Seasons„), Martin Frei und Timo Wuerz (“Aaron und Baruch“) enthalten.
Doch nicht die (Veröffentlichungs-) Form sondern der Inhalt ist entscheidend und hier ist Isabel Kreitz schon ziemlich einzigartig. Sie erzählt eine zwar auf den ersten Blick nicht gerade glaubhafte Geschichte von Hamburger U-Bahnsurfern.
Diese fallen immer mal wieder verstümmelt vom Zug, trauen sich daher nicht mehr an die Öffentlichkeit trauen und hausen nun in stillgelegten Tunneln.
Durch die klar strukturierten Figuren, das Hamburger Lokalkolorit und eine sorgfältig nachvollzogene Alltagssprache wirken die Erlebnisse dieser Außenseiter trotzdem sehr authentisch.