Garth Ennis: Punisher – Mission Fury

Obwohl der Nordire Garth Ennis sich 2008 von Marvels Punisher verabschiedet hatte, kehrte er immer wieder zu dem Vigilanten Frank Castle zurück. Zumeist erzählte er Stories aus dessen Zeit in Vietnam. Dabei bemühte er sich um eine realistische Darstellung von Castles Kriegseinsätzen und interessierte sich nicht nur für die US-Soldaten, sondern auch für die Gegenseite.

Eine zentrale Figur in Ennisʼ Punisher-Geschichten Platoon und Operation Baracuda, die im vierten Band von Paninis Reihe Garth Ennis: The Punisher Collection enthalten sind, ist der nordvietnamesische Veteran Letrong Giap, dessen Bilanz des Kriegs lautet: “Die Vietnamesen kämpften für ihr Land und die Amerikaner für nichts und ohne zu wissen, warum sie es tun.“

och im Hinblick auf seine Bekanntschaft mit dem seinen eigenen Krieg führenden Castle lässt Ennis den alten Mann ergänzend noch sagen: “Nein, stimmt nicht, die Besten kämpften füreinander“. Damit benennt Garth Ennis wohl auch den Hauptgrund, warum er immer wieder Kriegsgeschichten erzählt. Damit benennt Garth Ennis wohl auch den Hauptgrund, warum er immer wieder erzählt.

In Mission Fury fungiert Letrong Giap als Erzähler. Wie der Titel bereits verrät, agiert der Punisher einmal mehr an der Seite von Nick Fury. Zur Biografie von Marvels zynischen Supersoldaten mit der Augenklappe hatte Ennis bereits 2001 und 2006 einige deftige Details nachgeliefert. Im Zentrum des Ennis-Comics Operation Barracuda stand nicht der Punisher, sondern der ebenfalls vom Krieg geprägte Nick Fury. Beide wurden innerhalb dieser Storyline von Letrong Giap damit konfrontiert, dass CIA und US-Army während des Vietnam-Kriegs Geschäfte mit einheimischen Drogenhändlern betrieben haben.     

Dieses Handlungselement greift Ennis in Mission Fury wieder auf und kombiniert es mit einer Story über Captain Frank Castle, der 1971 im Auftrag seines Vorgesetzten und zweier zweifelhafter CIA-Männer den vom Vietkong gefangengenommenen Nick Fury befreien soll. Dieser befindet sich in jenem berüchtigten nordvietnamesischen Gefängnis, das den zynischen Spitznamen “Hanoi Hilton“ trägt. Eine wichtige Rolle spielt zudem noch eine vietnamesische Frau, mit der Fury 1954 eine kurze aber heftige Affäre hatte…        

Die einfallsreich gestalteten Titelbilder stammen von Dave Johnson, der auf dem Cover von Heft 1 eine interessante Variante zu jenem legendären Motiv präsentiert, mit dem 1974 in Amazing Spider-Man # 129 der erste Auftritt des Punisher angekündigt wurde. Die Story setzte Jacen Burrows in Szene, der bereits häufiger mit Ennis zusammenarbeitete und seine bisher beste Arbeit ablieferte. Es bleibt zu hoffen, dass Garth Ennis uns weiterhin mit ebenso drastischen wie realistischen Geschichten schockieren wird.

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