Alles richtig gemacht!


 
Filmtitel: Der Herr der Ringe - Die Gefährten
Originaltitel: Lord of the Rings - The Fellowship of the Rings
Land, Jahr: USA 2001
Regie: Peter Jackson
Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson nach den Büchern von J. R. R. Tolkien (hier geht´s zur BUCH-Besprechung einer Tolkien-Biographie)
Produzent: Bob Weinstein, Harvey Weinstein, Saul Zaentz, Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Darsteller: Ian McKellen, Elijah Wood, Liv Tyler, Christopher Lee, Viggo Mortensen, Sean Astin, Cate Blanchett, John Rhys-Davies, Sean Bean, Sir Ian Holm, Hugo Weaving
Länge: 165 min
Website: www.herr-der-ringe-film.de


Vorgeschichte:

Schon ewig wird darüber nachgedacht aus J. R. R. Tolkiens Fantasy-Bestseller einen Film zu machen. Nach seinen "Beatles"-Filmen "A Hard Days Night" und "Help!" plante Richard Lester eine Verfilmung des Buches mit George (als Gandalf?), Paul (als Frodo?), John (als Gollum?) und Ringo (als Sam?). Daraus wurde natürlich nichts und auch die Regisseure John Boorman und Stanley Kubrick kamen mit ihren geplanten Realverfilmungen von Tolkiens Kultroman nicht weiter. Schließlich sollte Ralph Bakshi aus dem Buch einen zweiteiligen Zeichentrickfilm machen. Bakshi wurde bekannt durch seine Filmadaption von Robert Crumbs Kultcomic "Fritz the Cat" und versuchte sich 1976 mit "Die Welt in 10 Millionen Jahren" an einem von Tolkien inspirierten Fantasy-Zeichentrickfilm. Dies qualifizierte ihn schließlich für die Regie einer "Herr der Ringe"-Verfilmung.
 
    
 

Als der Film 1979 schließlich in die Kinos kam war er kein riesiger Erfolg. Dies lag sicherlich hauptsächlich daran, dass das Werk sehr uneinheitlich geworden ist. Der Auftakt mit den Hobbits im Auenland ist passabel animiert und kann noch halbwegs überzeugen und die erste Begegnung der Hobbits mit den Ringgeistern ist sogar richtig spannend. Doch leider setzt Bakshi im weiteren Verlauf des Filmes zunehmend auf eine Rotoskopie genannte Technik, die schon Disney bei "Schneewittchen und die sieben Zwerge" einsetzte. Doch hier dienten die zuvor gemachten Realaufnahmen lediglich als Vorlage für die danach angefertigte Animationszeichnungen. Bakshi hingegen pauste einfach durch, oder er färbte seine schwarzweißen Realfilmaufnahmen einfach ein, damit sie ein wenig nach Zeichentrick aussahen. So konnte es schon vorkommen, dass eine Figur mal als frei gezeichneter Charakter, dann als durchgepauste Figur und manchmal nur als gefilmte Person im Film auftaucht ohne das es irgendwelche dramaturgischen Gründe hierfür gibt. So war es nicht weiter verwunderlich, dass der Film floppte und Produzent Saul Zantz seine teuer erkauften Rechte an Tolkiens Bücher noch dazu nutzte fürs Fernsehen Zeichentrickadaptionen von "Der kleine Hobbit" und vom restlichen "Herrn der Ringe" (unter dem Titel "The Return of the King") zu produzieren.

Der neue Film:

Nachdem eine Neuverfilmung von "King Kong" nicht zustande kam, wandte sich der Neuseeländische Regisseur Peter Jackson einem anderen Lieblingsprojekt zu: Der möglichst werkgetreuen Verfilmung von Tolkiens "Der Herr der Ringe". Jackson fiel erstmals 1987 durch "Bad Taste" auf. Dieser eher dilettantisch gedrehte Slapstick-Horrorfilm zog sein Publikum schon nach wenigen Schreckminuten unweigerlich in den Bann. In die selbe Kerbe haut der schon sehr viel professionell ausgeführte Film "Braindead" (1992) der zwar auch nostalgisch daher kommt und eine Romanze erzählt, aber dennoch als der blutigste Film seiner Zeit galt. Zwischendrin wurde in "Meet the Feebles" noch schnell die Muppets-Show verarscht, bevor der sehr sensible "Heavenly Creatures" Kate Winslet reif für die "Titanic" machte. In der Robert Zemeckis-Produktion "The Frighteners" erzählte Jackson 1996 noch einmal eine turbulente und visuell aufregende, inhaltlich aber leider etwas zahme und brave Geistergeschichte. Doch zur selben Zeit drehte er auch die schreiend komische Pseudo-Dokumentation "Forgotten Silver" über den angeblichen neuseeländischen Filmpionier Colin McKenzie. Man sieht also, der Name Peter Jackson steht nicht nur für Horror.

Das "Herr der Ringe"-Projekt wurde zunächst der Produktionsgesellschaft Miramax angeboten. Dies war etwas unglücklich, denn diese von den quirligen Gebrüdern Weinstein geführte Firma gehört zu Disney und Tolkien wollte auf keinen Fall den Namen Disney im Zusammenhang mit seinem Buch sehen. Schließlich landete das Projekt inklusive der Weinsteins bei "New Line Cinema" und dort war man in der Lage ein Budget von 300 Millionen Dollar (!) aufzutreiben, dass allerdings für drei Filme reichen muß. Diese Filme wurden erstmals in der Filmgeschichte in einem Rutsch gedreht und jetzt im Jahrestakt immer zu Weihnachten weltweit gleichzeitig gestartet.

Als Drehort schlug Peter Jackson (wen wundert´s) Neuseeland vor. Da hier auch schon recht preiswert die TV-Serien "Hercules" und "Xena" gedreht wurden, überzeugte dieser Vorschlag. Praktisch war auch, dass gleich die gesamte neuseeländische Armee nicht nur als Statistenheer zur Verfügung stand, sondern auch gleichzeitig die Drehorte hermetisch abriegelte. Trotz des gewaltigen Budgets wurde auf ganz große Stars verzichtet. Doch die Besetzung klingt vielversprechend: Ian McKellen ist nach seinem Auftritt als Magneto im "X-Men"-Film zur Abwechslung als Zauberer Gandalf einmal auf der Seite der Guten. Der ohnehin eher kleinwüchsige Elijah Wood ("The Faculty") wird für seine Rolle als Hobbit Frodo optisch noch weiter verkleinert. Aerosmith-Tochter Liv Tyler gibt die Elfin Arwen und für den Zauberer Saruman konnte kein Geringerer als "Dracula" Christopher Lee gewonnen werden. Dieser ist mächtig im Kommen, denn nach "Sleepy Hollow" ist er auch bei "Star Wars - Episode 2" dabei. Weiterhin sind dabei: Viggo Mortensen (Aragorn), Sean Astin (Sam), Cate Blanchett (Galadriel), John Rhys-Davies (Gimli), Sean Bean (Boromir) und Sir Ian Holm als Bilbo.

Insgesamt also eine vielversprechende Besetzung und auch optisch wird einiges geboten. Zwar waren mehr als 15.000 Statisten bei Massenszenen im Einsatz, doch per CGI-Technik wurden hier 200.000 Kämpfer draus. Zum Einsatz kam auch eine spezielle Software, bei der am Computer erzeugte Krieger völlig eigenständige Gefechte miteinander austragen. Alle Realfilmteile der drei Filme sind bereits komplett abgedreht und werden dann jeweils auf dem neusten Stand der Tricktechnik ergänzt.

Kritik:

Peter Jackson hat alles richtig gemacht. Die knapp dreistündige Laufzeit des Filmes lässt genügend Zeit für den ersten Band der Tolkien-Trilogie. So können die zahlreichen Figuren erst einmal vorgestellt werden. Dabei kommt keine verwirrende Hektik auf, wie in Bakshis Zeichentrickfilm, der in zwei Stunden durch das halbe Epos hastete. Eine beeindruckend gefilmte Vorgeschichte vermittelt die Wichtigkeit des Ringes für Mittelerde und geht nur ganz kurz auf den Inhalt von Tolkiens ersten Buch "Der kleine Hobbit" ein. Anschließen folgt ein erfreulich langer Aufenthalt im Hobbit-Dorf und daher reichlich Zeit um die phantasievolle Ausgestaltung von Bilbo Beutlins Hobbit-Wohnhöhle zu bestaunen. Auch die gut gewählten Schauspieler tragen zum Gelingen der Geschichte bei. Da kein Superstar dabei ist, ordnen sie sich Tolkiens Erzählung unter und brauchen keine Ego-Auftritte oder "Oscar"-Momente. Auch die Tricktechnik ist perfekt, wird aber nicht protzig vorgeführt sondern zweckmäßig eingesetzt. Durch seine liebevolle Machart erinnert der Film den Betrachter recht häufig daran, was für ein tolles Werk J. R. R. Tolkien da vor fast 50 Jahren geschrieben hat. Das ist sehr viel mehr als von den meisten Literatur-Verfilmungen gesagt werden kann.

"Der Herr der Ringe - Die Gefährten" als Einzel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Spielfilm Trilogie (Extended Edition)" auf Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Gefährten" als Special Extended Edition mit 4 DVDs bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Gefährten" als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

“Der Herr der Ringe“-DVDs bei ebay kaufen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die zwei Türme" als Einzel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die zwei Türme" als Special Extended Edition mit 4 DVDs bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die zwei Türme" als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" als Einzel-DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" als Special Extended Edition mit 4 DVDs bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken

"Der Herr der Ringe - Die Spielfilm Trilogie" als Extended Version mit 12 DVDs bei AMAZON bestellen, hier anklicken

Hier geht´s zur FILM-Besprechung von "Der Herr der Ringe - Die zwei Türme "

Hier geht´s zur FILM-Besprechung von "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs"


zurück Film Total zurück    top   

 
 
Comic Total      
         
             
         
Film Total    
         
             
         
DVD Total      
         
             
         
Musik Total      
         
           
       
Buch Total  
         
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
               
               
               
               
               
               
               
               
               
               
                   
             
               
  links            impressum            luenstedt@highlightzone.de