Die Präsidentin

Nachdem Marine Le Pen 2011 ihren Vater Jean-Marie als Vorsitzende ablöste, ist es ihr gelungen dem rechtspopulistischen Front National ein menschlich anmutendes Gesicht zu verleihen. Mit moderat erscheinenden Tönen, die frei von Antisemitismus sind, gelang es ihr die Partei für viele Franzosen wählbar zu machen. 2017 wie 2022 war es nicht undenkbar ist, dass Le Pen im Mai 2017 zur Staatspräsidentin gewählt wird.

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Auf der Grundlage des Partei-Programms des Front National spekuliert der Historiker François Durpaire darüber, wie die ersten 200 Tage mit Madame la présidente im Elysée-Palast verlaufen könnten. Die sehr wahrscheinlichen Folgen wären ein rascher Ausstieg aus der Nato, eine Rückkehr zum Franc, die sofortige Ausweisung aller unerwünschten Ausländer und das Einschränken der Pressefreiheit, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

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Dabei ist erstaunlich, was 2017 alles im Programm des Front National zu lesen war. Es ist mehr als fraglich, ob tatsächlich jedem Wähler der Rechtspopulisten bewusst ist, dass er nicht nur für einen Austritt Frankreichs aus der Nato stimmt, sondern auch für eine “militärische und energiepolitische Partnerschaft mit Russland“, die zu einer “trilateralen Allianz Paris-Berlin-Moskau“ führen könnte.

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Damit seine negative Utopie nicht zu trocken wird, lässt Durpaire die politischen Veränderungen von einer multikulturellen generationsübergreifenden Lebensgemeinschaft kommentieren. Dadurch stellt er auch dar, welche direkten Auswirkungen Le Pens Politik auf die Bürger Frankreichs haben könnte.

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Farid Boudjellal hat den 150-seitigen Comic in schwarzweißen, oft auf der Grundlage von Fotos entstandenen, Bildern in Szene gesetzt. Dabei scheinen die oft sehr prall mit winziger Schrift befüllten Sprechblasen gelegentlich die Bilder zu erdrücken. Doch nicht nur in diesem Comic, sondern auch im wirklichen Leben ist es wichtig das Kleingedruckte zu lesen.

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