Da aktuell gerade wieder eine Ausstellung stattfindet, die Wilhelm Busch als Urvater des deutschen Comics feiert, war es dem Herausgeber Eckart Sackmann einmal mehr ein besonderes Anliegen durch einen reich bebilderten Beitrag darauf hinzuweisen, dass es hierzulande schon etliche Jahre vor “Max und Moritz“ Bild-Erzählungen gab.
Sehr interessant ist auch ein Beitrag, der sich mit jenen Karikaturen und Bildergeschichten beschäftigt, die der 1871 in New York geborene Lyonel Feininger in Deutschland zeichnete und veröffentlichte, bevor er mit seinen gar nicht so zahlreichen Arbeiten für die Chicago Sunday Tribune Comicgeschichte schrieb.Das Titelbild des Buchs ziert ein ungewöhnliches Motiv des “Nick Knatterton“-Schöpfers Manfred Schmidt. Es handelt hierbei um das Cover des von ihm illustrierten Buchs “Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht“. Passend dazu beschreibt Ralf Palandt in einem Artikel wie Schmidt, der sich später immer wieder als Anti-Militarist geoutet hat, durchs Dritte Reich gekommen ist. Palandt hat hierzu zahlreiche Bild-Beispiele zusammengetragen, die zeigen wie sich Schmidt humoristisch vor den Karren der Nazis hat spannen lassen. Er überlässt es jedoch dankenswerterweise dem Leser selbst darüber moralisch zu urteilen.
Die restlichen Artikel beschäftigen sich mit einer speziellen Ausgabe des “Simplicissimus“ von 1914, die eine durchgehende Bildergeschichte erzählte, damit wie US-Comics in der deutschen “Zeitungsforschung“ vor 1945 beurteilt wurden und mit dem 1930 in einer Elsässer Illustrierten erschienenden Comic “Zip und Zap“. Außerdem schildert Doris Hethke sehr lebendig die turbulenten Anfänge des Verlages ihres Mannes Norbert.
Einmal mehr gelang es Eckart Sackmann eine bunte Mischung zusammen zu stellen, für jeden Comic-Interessierten dürfte mindestens ein interessanter Beitrag dabei sein. Das nächste Jahrbuch ist laut Vorwort bereits halb gefüllt. Freuen wir uns drauf!
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